Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 1. Stuttgart, 1618.

Bild:
<< vorherige Seite
Das erste Buch.
So kan Er wol Hermes genant werden/
Dan es kund/

Das die Zier seiner süssen geberden/
Vnd sein mund/

Reich an gnad/ reich an wolredenheit
Seind voll löblicher lieblichkeit.
Aber/ wie kan Mercurius haben
So vil macht/

Mayestet/ herrlichkeit/ reiche gaben
Kraft vnd pracht?

Freylich nein/ Hermes ist nicht so klar/
Vnd hat auch nicht so schöne haar.
So muß man jhm des Gots namen geben/
Der allein

Kan fruchtreich alle geschöpf beleben
Mit dem schein.

Doch ist auch zu manlich sein gesicht/
Darumb ist Er Apollo nicht.
Nun sih ich das sein glantz mich verführet/
Dan Jch merck/

Das es mein grosser Printz so regieret
Wirtemberg:

Dessen faust/ mund/ stirn zaiget Vns an
Was Mars/ Hermes vnd Phaebus kan.
Die
C ij
Das erſte Buch.
So kan Er wol Hermes genant werden/
Dan es kund/

Das die Zier ſeiner ſuͤſſen geberden/
Vnd ſein mund/

Reich an gnad/ reich an wolredenheit
Seind voll loͤblicher lieblichkeit.
Aber/ wie kan Mercurius haben
So vil macht/

Mayeſtet/ herꝛlichkeit/ reiche gaben
Kraft vnd pracht?

Freylich nein/ Hermes iſt nicht ſo klar/
Vnd hat auch nicht ſo ſchoͤne haar.
So muß man jhm des Gots namen geben/
Der allein

Kan fruchtreich alle geſchoͤpf beleben
Mit dem ſchein.

Doch iſt auch zu manlich ſein geſicht/
Darumb iſt Er Apollo nicht.
Nun ſih ich das ſein glantz mich verfuͤhret/
Dan Jch merck/

Das es mein groſſer Printz ſo regieret
Wirtemberg:

Deſſen fauſt/ mund/ ſtirn zaiget Vns an
Was Mars/ Hermes vnd Phæbus kan.
Die
C ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0039" n="35"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das er&#x017F;te Buch.</hi> </fw><lb/>
          <lg n="3">
            <l>So kan Er wol Hermes genant werden/<lb/><hi rendition="#et">Dan es kund/</hi></l><lb/>
            <l>Das die Zier &#x017F;einer &#x017F;u&#x0364;&#x017F;&#x017F;en geberden/<lb/><hi rendition="#et">Vnd &#x017F;ein mund/</hi></l><lb/>
            <l>Reich an gnad/ reich an wolredenheit</l><lb/>
            <l>Seind voll lo&#x0364;blicher lieblichkeit.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="4">
            <l>Aber/ wie kan Mercurius haben<lb/><hi rendition="#et">So vil macht/</hi></l><lb/>
            <l>Maye&#x017F;tet/ her&#xA75B;lichkeit/ reiche gaben<lb/><hi rendition="#et">Kraft vnd pracht?</hi></l><lb/>
            <l>Freylich nein/ Hermes i&#x017F;t nicht &#x017F;o klar/</l><lb/>
            <l>Vnd hat auch nicht &#x017F;o &#x017F;cho&#x0364;ne haar.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="5">
            <l>So muß man jhm des Gots namen geben/<lb/><hi rendition="#et">Der allein</hi></l><lb/>
            <l>Kan fruchtreich alle ge&#x017F;cho&#x0364;pf beleben<lb/><hi rendition="#et">Mit dem &#x017F;chein.</hi></l><lb/>
            <l>Doch i&#x017F;t auch zu manlich &#x017F;ein ge&#x017F;icht/</l><lb/>
            <l>Darumb i&#x017F;t Er Apollo nicht.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="6">
            <l>Nun &#x017F;ih ich das &#x017F;ein glantz mich verfu&#x0364;hret/<lb/><hi rendition="#et">Dan Jch merck/</hi></l><lb/>
            <l>Das es mein gro&#x017F;&#x017F;er Printz &#x017F;o regieret<lb/><hi rendition="#et">Wirtemberg:</hi></l><lb/>
            <l>De&#x017F;&#x017F;en fau&#x017F;t/ mund/ &#x017F;tirn zaiget Vns an</l><lb/>
            <l>Was Mars/ Hermes vnd Ph<hi rendition="#aq">æ</hi>bus kan.</l>
          </lg>
        </div>
      </div><lb/>
      <fw place="bottom" type="sig">C ij</fw>
      <fw place="bottom" type="catch">Die</fw><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[35/0039] Das erſte Buch. So kan Er wol Hermes genant werden/ Dan es kund/ Das die Zier ſeiner ſuͤſſen geberden/ Vnd ſein mund/ Reich an gnad/ reich an wolredenheit Seind voll loͤblicher lieblichkeit. Aber/ wie kan Mercurius haben So vil macht/ Mayeſtet/ herꝛlichkeit/ reiche gaben Kraft vnd pracht? Freylich nein/ Hermes iſt nicht ſo klar/ Vnd hat auch nicht ſo ſchoͤne haar. So muß man jhm des Gots namen geben/ Der allein Kan fruchtreich alle geſchoͤpf beleben Mit dem ſchein. Doch iſt auch zu manlich ſein geſicht/ Darumb iſt Er Apollo nicht. Nun ſih ich das ſein glantz mich verfuͤhret/ Dan Jch merck/ Das es mein groſſer Printz ſo regieret Wirtemberg: Deſſen fauſt/ mund/ ſtirn zaiget Vns an Was Mars/ Hermes vnd Phæbus kan. Die C ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_oden01_1618
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_oden01_1618/39
Zitationshilfe: Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 1. Stuttgart, 1618, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_oden01_1618/39>, abgerufen am 24.11.2024.