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Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 2. Stuttgart, 1619.

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Das ander Buch.
Sein hertz ist großmühtig allzeit
Frid zuhalten/ oder zukriegen:
Vnd wie der frid also der streit
Kan sein fridreiches hertz vernüegen.
Seiner müh vnd vnruh bestand
Bestehtiget mit ruh sein Land:
Auß seiner Tugent quellen fliessen
So vil Tugenten/ das jhr zahl
(Vnzählich) macht sein Land zumahl

Ein sanftes Tugent-möhr genüssen.
Wiewol seine faust/ hertz vnd muht/
Stehts sigreich/ niemahls überwunden[;]
Hat er doch selbs sein Heldenblut/
Ja sich selbs (sigreicher) gebunden:
Doch ist sein süße dienstbarkeit
Nichts dan freyheit vnd herrlichkeit.
Jn seinem Raht die thaten blühen/
Vnd das sinwell Glück wirt standhaft/
Ja/ seines guten Lebens kraft
Wirt dem tod seine kraft entziehen.
Das thier so (nur für sich selbs groß)
Seines nechsten verdienst verneinet
Auch das thier so (niemahl schmertzloß)
Ab seines nechsten lachen weinet/
Ligen
Das ander Buch.
Sein hertz iſt großmuͤhtig allzeit
Frid zuhalten/ oder zukriegen:
Vnd wie der frid alſo der ſtreit
Kan ſein fridreiches hertz vernuͤegen.
Seiner muͤh vnd vnruh beſtand
Beſtehtiget mit ruh ſein Land:
Auß ſeiner Tugent quellen flieſſen
So vil Tugenten/ das jhr zahl
(Vnzaͤhlich) macht ſein Land zumahl

Ein ſanftes Tugent-moͤhr genuͤſſen.
Wiewol ſeine fauſt/ hertz vnd muht/
Stehts ſigreich/ niemahls uͤberwunden[;]
Hat er doch ſelbs ſein Heldenblut/
Ja ſich ſelbs (ſigreicher) gebunden:
Doch iſt ſein ſuͤße dienſtbarkeit
Nichts dan freyheit vnd herꝛlichkeit.
Jn ſeinem Raht die thaten bluͤhen/
Vnd das ſinwell Gluͤck wirt ſtandhaft/
Ja/ ſeines guten Lebens kraft
Wirt dem tod ſeine kraft entziehen.
Das thier ſo (nur fuͤr ſich ſelbs groß)
Seines nechſten verdienſt verneinet
Auch das thier ſo (niemahl ſchmertzloß)
Ab ſeines nechſten lachen weinet/
Ligen
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[28/0032] Das ander Buch. Sein hertz iſt großmuͤhtig allzeit Frid zuhalten/ oder zukriegen: Vnd wie der frid alſo der ſtreit Kan ſein fridreiches hertz vernuͤegen. Seiner muͤh vnd vnruh beſtand Beſtehtiget mit ruh ſein Land: Auß ſeiner Tugent quellen flieſſen So vil Tugenten/ das jhr zahl (Vnzaͤhlich) macht ſein Land zumahl Ein ſanftes Tugent-moͤhr genuͤſſen. Wiewol ſeine fauſt/ hertz vnd muht/ Stehts ſigreich/ niemahls uͤberwunden; Hat er doch ſelbs ſein Heldenblut/ Ja ſich ſelbs (ſigreicher) gebunden: Doch iſt ſein ſuͤße dienſtbarkeit Nichts dan freyheit vnd herꝛlichkeit. Jn ſeinem Raht die thaten bluͤhen/ Vnd das ſinwell Gluͤck wirt ſtandhaft/ Ja/ ſeines guten Lebens kraft Wirt dem tod ſeine kraft entziehen. Das thier ſo (nur fuͤr ſich ſelbs groß) Seines nechſten verdienſt verneinet Auch das thier ſo (niemahl ſchmertzloß) Ab ſeines nechſten lachen weinet/ Ligen

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Zitationshilfe: Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 2. Stuttgart, 1619, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_oden02_1619/32>, abgerufen am 21.11.2024.