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Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 2. Stuttgart, 1619.

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Das ander Buch.

Ligen gantz bestutzet zu grund
Ab dem glantz seines lobs so kund/
Das sich jhr hertz darab entsetzet:
Jndem sein sorgfältiger fleiß/
Stehts jederman auf alle weiß
Zu ergötzen/ Jhn selbs ergötzet.

Freygebig gibt er auß sein gold/
Vöst ist Er sein ehr hand-zu-haben;
Mit forcht wirt Jhm jederman hold:
Das ist der gewin seiner gaben/
Das möniglich mit lieb vnd forcht
Jhn ehret vnd jhm gern gehorcht/
Jndem Er (götlich angeführet)
Gantz streng mit ernsthaftem gemüht
Sich selbs/ vnd mit geehrter güt
Vnd milter lieb andre regieret.
Er herschet vnder dem gebot/
Sovil jhm der buchstab anzaiget/
Vber sich selbs/ weil er ohn spot
Gehorsam sich darunder naiget:
Vnd seinem Reich (der Rechten schatz)
Gehorchet der Natur gesatz:
Vnd wie ernidrigt Er zusehen
Mit seiner tieffen lehr vnd kunst;
Also

Das ander Buch.

Ligen gantz beſtutzet zu grund
Ab dem glantz ſeines lobs ſo kund/
Das ſich jhr hertz darab entſetzet:
Jndem ſein ſorgfaͤltiger fleiß/
Stehts jederman auf alle weiß
Zu ergoͤtzen/ Jhn ſelbs ergoͤtzet.

Freygebig gibt er auß ſein gold/
Voͤſt iſt Er ſein ehr hand-zu-haben;
Mit forcht wirt Jhm jederman hold:
Das iſt der gewin ſeiner gaben/
Das moͤniglich mit lieb vnd forcht
Jhn ehret vnd jhm gern gehorcht/
Jndem Er (goͤtlich angefuͤhret)
Gantz ſtreng mit ernſthaftem gemuͤht
Sich ſelbs/ vnd mit geehrter guͤt
Vnd milter lieb andre regieret.
Er herſchet vnder dem gebot/
Sovil jhm der buchſtab anzaiget/
Vber ſich ſelbs/ weil er ohn ſpot
Gehorſam ſich darunder naiget:
Vnd ſeinem Reich (der Rechten ſchatz)
Gehorchet der Natur geſatz:
Vnd wie ernidrigt Er zuſehen
Mit ſeiner tieffen lehr vnd kunſt;
Alſo
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[29/0033] Das ander Buch. Ligen gantz beſtutzet zu grund Ab dem glantz ſeines lobs ſo kund/ Das ſich jhr hertz darab entſetzet: Jndem ſein ſorgfaͤltiger fleiß/ Stehts jederman auf alle weiß Zu ergoͤtzen/ Jhn ſelbs ergoͤtzet. Freygebig gibt er auß ſein gold/ Voͤſt iſt Er ſein ehr hand-zu-haben; Mit forcht wirt Jhm jederman hold: Das iſt der gewin ſeiner gaben/ Das moͤniglich mit lieb vnd forcht Jhn ehret vnd jhm gern gehorcht/ Jndem Er (goͤtlich angefuͤhret) Gantz ſtreng mit ernſthaftem gemuͤht Sich ſelbs/ vnd mit geehrter guͤt Vnd milter lieb andre regieret. Er herſchet vnder dem gebot/ Sovil jhm der buchſtab anzaiget/ Vber ſich ſelbs/ weil er ohn ſpot Gehorſam ſich darunder naiget: Vnd ſeinem Reich (der Rechten ſchatz) Gehorchet der Natur geſatz: Vnd wie ernidrigt Er zuſehen Mit ſeiner tieffen lehr vnd kunſt; Alſo

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Zitationshilfe: Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 2. Stuttgart, 1619, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_oden02_1619/33>, abgerufen am 21.11.2024.