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Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 2. Stuttgart, 1619.

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Das ander Buch.

Dem Cephalischen pfeil gleich/
Sie könden auch mit kräftigen anblicken
Beedes zugleich versehren vnd erquicken.

Darumb muß die welt bekennen/
O augen der Natur pracht/
Das wa Ewre facklen brennen
Daselbsten es niemahls nacht;
Vnd das Jhr könt mit seltzamen anblicken
Alle geschöpf betröwen vnd erquicken.
Mein hertz mag sich wol ergötzen
Wan es Euch findet so klar/
Ehrend Euch als seine götzen
Auf dem schönesten altar;
Vor dem ich bit/ das mit süssen anblicken
Jhr niemand sunst dan mich wollet erquicken.
Jch bit Euch nicht zu verschmähen/
Mein hertz vor ein Opfer schlecht/
Euch verbrennend anzusehen/
Ein Phaenix in lieb gerecht/
Welchen der schein Ewrer starcken anblicken
Kantödten vnd mit frewd wider erquicken.


33. Laids

Das ander Buch.

Dem Cephaliſchen pfeil gleich/
Sie koͤnden auch mit kraͤftigen anblicken
Beedes zugleich verſehren vnd erquicken.

Darumb muß die welt bekennen/
O augen der Natur pracht/
Das wa Ewre facklen brennen
Daſelbſten es niemahls nacht;
Vnd das Jhr koͤnt mit ſeltzamen anblicken
Alle geſchoͤpf betroͤwen vnd erquicken.
Mein hertz mag ſich wol ergoͤtzen
Wan es Euch findet ſo klar/
Ehrend Euch als ſeine goͤtzen
Auf dem ſchoͤneſten altar;
Vor dem ich bit/ das mit ſuͤſſen anblicken
Jhꝛ niemand ſunſt dan mich wollet erquicken.
Jch bit Euch nicht zu verſchmaͤhen/
Mein hertz vor ein Opfer ſchlecht/
Euch verbrennend anzuſehen/
Ein Phænix in lieb gerecht/
Welchen der ſchein Ewrer ſtarcken anblicken
Kantoͤdten vnd mit frewd wider erquicken.


33. Laids
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[86/0090] Das ander Buch. Dem Cephaliſchen pfeil gleich/ Sie koͤnden auch mit kraͤftigen anblicken Beedes zugleich verſehren vnd erquicken. Darumb muß die welt bekennen/ O augen der Natur pracht/ Das wa Ewre facklen brennen Daſelbſten es niemahls nacht; Vnd das Jhr koͤnt mit ſeltzamen anblicken Alle geſchoͤpf betroͤwen vnd erquicken. Mein hertz mag ſich wol ergoͤtzen Wan es Euch findet ſo klar/ Ehrend Euch als ſeine goͤtzen Auf dem ſchoͤneſten altar; Vor dem ich bit/ das mit ſuͤſſen anblicken Jhꝛ niemand ſunſt dan mich wollet erquicken. Jch bit Euch nicht zu verſchmaͤhen/ Mein hertz vor ein Opfer ſchlecht/ Euch verbrennend anzuſehen/ Ein Phænix in lieb gerecht/ Welchen der ſchein Ewrer ſtarcken anblicken Kantoͤdten vnd mit frewd wider erquicken. 33. Laids

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Zitationshilfe: Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 2. Stuttgart, 1619, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_oden02_1619/90>, abgerufen am 24.11.2024.