Weerth, Georg: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Hamburg, 1849.zwar mit der erbärmlichsten Pointe schließt, deren eine Liebschaft fähig ist, die aber wenigstens bis zum Augenblick der Pointe alle süßen, schauerlichen Phasen durchmacht und den Eindruck bei uns zurückläßt, daß es dem edlen Ritter wenigstens ein Mal in seinem Leben gelang, eine Frau zu erobern, und ein Herz zu besitzen. Schade, daß die Stöcke der Lakaien des Grafen S. sich an dieses erste Abenteuer reihen! Dann die zweite Aventüre. Sie drehte sich ebenfalls um das schöne Geschlecht. Der Ritter besitzt aber schon nicht mehr, nein, er intriguirt nur. Die Sache läßt sich aber trotz dem noch hören, weil ein Duell daraus entsteht, ein Duell mit einem Grafen G., einem wahren Eisenfresser, ein Duell mit krummen Säbeln, und wir sind schon auf dem Punkte uns mit der Geschichte zu versöhnen, als plötzlich jene erbauliche Wendung mit einem halben Dutzend nasser Sacktücher eintritt und wir nur zu sehr fühlen, daß der Ritter eine bedeutende Stufe gesunken ist. Doch ach, jetzt die dritte Affaire mit Carlotta! Zu dem Ekel, den uns das galante Malheur Sr. Hochgeboren verursacht, gesellt sich der bedauerliche Eindruck der gewöhnlichsten Lügen, der blaßesten Renommage. Wir sehen den Ritter auf dem Divan liegen, umringt von jungen Offizieren, den physischen zwar mit der erbärmlichsten Pointe schließt, deren eine Liebschaft fähig ist, die aber wenigstens bis zum Augenblick der Pointe alle süßen, schauerlichen Phasen durchmacht und den Eindruck bei uns zurückläßt, daß es dem edlen Ritter wenigstens ein Mal in seinem Leben gelang, eine Frau zu erobern, und ein Herz zu besitzen. Schade, daß die Stöcke der Lakaien des Grafen S. sich an dieses erste Abenteuer reihen! Dann die zweite Aventüre. Sie drehte sich ebenfalls um das schöne Geschlecht. Der Ritter besitzt aber schon nicht mehr, nein, er intriguirt nur. Die Sache läßt sich aber trotz dem noch hören, weil ein Duell daraus entsteht, ein Duell mit einem Grafen G., einem wahren Eisenfresser, ein Duell mit krummen Säbeln, und wir sind schon auf dem Punkte uns mit der Geschichte zu versöhnen, als plötzlich jene erbauliche Wendung mit einem halben Dutzend nasser Sacktücher eintritt und wir nur zu sehr fühlen, daß der Ritter eine bedeutende Stufe gesunken ist. Doch ach, jetzt die dritte Affaire mit Carlotta! Zu dem Ekel, den uns das galante Malheur Sr. Hochgeboren verursacht, gesellt sich der bedauerliche Eindruck der gewöhnlichsten Lügen, der blaßesten Renommage. Wir sehen den Ritter auf dem Divan liegen, umringt von jungen Offizieren, den physischen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0050" n="44"/> zwar mit der erbärmlichsten Pointe schließt, deren eine Liebschaft fähig ist, die aber wenigstens bis zum Augenblick der Pointe alle süßen, schauerlichen Phasen durchmacht und den Eindruck bei uns zurückläßt, daß es dem edlen Ritter wenigstens ein Mal in seinem Leben gelang, eine Frau zu erobern, und ein Herz zu besitzen. Schade, daß die Stöcke der Lakaien des Grafen S. sich an dieses erste Abenteuer reihen!</p> <p>Dann die zweite Aventüre. Sie drehte sich ebenfalls um das schöne Geschlecht. Der Ritter besitzt aber schon nicht mehr, nein, er intriguirt nur. Die Sache läßt sich aber trotz dem noch hören, weil ein Duell daraus entsteht, ein Duell mit einem Grafen G., einem wahren Eisenfresser, ein Duell mit krummen Säbeln, und wir sind schon auf dem Punkte uns mit der Geschichte zu versöhnen, als plötzlich jene erbauliche Wendung mit einem halben Dutzend nasser Sacktücher eintritt und wir nur zu sehr fühlen, daß der Ritter eine bedeutende Stufe gesunken ist.</p> <p>Doch ach, jetzt die dritte Affaire mit Carlotta! Zu dem Ekel, den uns das galante Malheur Sr. Hochgeboren verursacht, gesellt sich der bedauerliche Eindruck der gewöhnlichsten Lügen, der blaßesten Renommage. Wir sehen den Ritter auf dem Divan liegen, umringt von jungen Offizieren, den physischen </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [44/0050]
zwar mit der erbärmlichsten Pointe schließt, deren eine Liebschaft fähig ist, die aber wenigstens bis zum Augenblick der Pointe alle süßen, schauerlichen Phasen durchmacht und den Eindruck bei uns zurückläßt, daß es dem edlen Ritter wenigstens ein Mal in seinem Leben gelang, eine Frau zu erobern, und ein Herz zu besitzen. Schade, daß die Stöcke der Lakaien des Grafen S. sich an dieses erste Abenteuer reihen!
Dann die zweite Aventüre. Sie drehte sich ebenfalls um das schöne Geschlecht. Der Ritter besitzt aber schon nicht mehr, nein, er intriguirt nur. Die Sache läßt sich aber trotz dem noch hören, weil ein Duell daraus entsteht, ein Duell mit einem Grafen G., einem wahren Eisenfresser, ein Duell mit krummen Säbeln, und wir sind schon auf dem Punkte uns mit der Geschichte zu versöhnen, als plötzlich jene erbauliche Wendung mit einem halben Dutzend nasser Sacktücher eintritt und wir nur zu sehr fühlen, daß der Ritter eine bedeutende Stufe gesunken ist.
Doch ach, jetzt die dritte Affaire mit Carlotta! Zu dem Ekel, den uns das galante Malheur Sr. Hochgeboren verursacht, gesellt sich der bedauerliche Eindruck der gewöhnlichsten Lügen, der blaßesten Renommage. Wir sehen den Ritter auf dem Divan liegen, umringt von jungen Offizieren, den physischen
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