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Weerth, Georg: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Hamburg, 1849.

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Katzenjammer der Liebe heucheln - und es wird uns traurig zu Muthe!

Aber so war es. Wer weiß, in wie weit es Herrn von Schnapphahnski gelungen wäre, seine Umgebung zu täuschen, und jenes selige Ermatten einer glücklichen Nacht täuschend nachzuahmen, wenn sich nicht plötzlich der süße Adonis Carlottens an der andern Seite des Salons emporgerichtet und den renommirenden Ritter, seiner erbärmlichen Lüge wegen, ohne weiteres auf Pistolen gefordert hätte. Was sollte unser Ritter thun? Er fühlte, daß er wieder einmal eine Stufe sinken müsse; er wußte aus eigener Erfahrung, daß er im Duell eben kein Heros war, und die Lust des Lebens und die Hoffnung einer besseren Zukunft in Erwägung ziehend, entschloß er sich daher, eine gute Miene zu dem bösen Spiel zu machen und in Gegenwart sämmtlicher Offiziere die schriftliche Erklärung abzugeben, daß er der gröbste Lügner sei und aufrichtig bedauere, die Reize der schönen Carlotta durch das Maneuvre mit dem leeren Wagen auf so unnöthige Weise verdächtigt zu haben.

Diese Erklärung des berühmten Ritters Schnapphahnski befindet sich noch heutigen Tages in dem Archiv eines der Berliner Gardeoffizier-Corps.



Katzenjammer der Liebe heucheln – und es wird uns traurig zu Muthe!

Aber so war es. Wer weiß, in wie weit es Herrn von Schnapphahnski gelungen wäre, seine Umgebung zu täuschen, und jenes selige Ermatten einer glücklichen Nacht täuschend nachzuahmen, wenn sich nicht plötzlich der süße Adonis Carlottens an der andern Seite des Salons emporgerichtet und den renommirenden Ritter, seiner erbärmlichen Lüge wegen, ohne weiteres auf Pistolen gefordert hätte. Was sollte unser Ritter thun? Er fühlte, daß er wieder einmal eine Stufe sinken müsse; er wußte aus eigener Erfahrung, daß er im Duell eben kein Heros war, und die Lust des Lebens und die Hoffnung einer besseren Zukunft in Erwägung ziehend, entschloß er sich daher, eine gute Miene zu dem bösen Spiel zu machen und in Gegenwart sämmtlicher Offiziere die schriftliche Erklärung abzugeben, daß er der gröbste Lügner sei und aufrichtig bedauere, die Reize der schönen Carlotta durch das Maneuvre mit dem leeren Wagen auf so unnöthige Weise verdächtigt zu haben.

Diese Erklärung des berühmten Ritters Schnapphahnski befindet sich noch heutigen Tages in dem Archiv eines der Berliner Gardeoffizier-Corps.



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[45/0051] Katzenjammer der Liebe heucheln – und es wird uns traurig zu Muthe! Aber so war es. Wer weiß, in wie weit es Herrn von Schnapphahnski gelungen wäre, seine Umgebung zu täuschen, und jenes selige Ermatten einer glücklichen Nacht täuschend nachzuahmen, wenn sich nicht plötzlich der süße Adonis Carlottens an der andern Seite des Salons emporgerichtet und den renommirenden Ritter, seiner erbärmlichen Lüge wegen, ohne weiteres auf Pistolen gefordert hätte. Was sollte unser Ritter thun? Er fühlte, daß er wieder einmal eine Stufe sinken müsse; er wußte aus eigener Erfahrung, daß er im Duell eben kein Heros war, und die Lust des Lebens und die Hoffnung einer besseren Zukunft in Erwägung ziehend, entschloß er sich daher, eine gute Miene zu dem bösen Spiel zu machen und in Gegenwart sämmtlicher Offiziere die schriftliche Erklärung abzugeben, daß er der gröbste Lügner sei und aufrichtig bedauere, die Reize der schönen Carlotta durch das Maneuvre mit dem leeren Wagen auf so unnöthige Weise verdächtigt zu haben. Diese Erklärung des berühmten Ritters Schnapphahnski befindet sich noch heutigen Tages in dem Archiv eines der Berliner Gardeoffizier-Corps.

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Zitationshilfe: Weerth, Georg: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Hamburg, 1849, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weerth_schnapphahnski_1849/51>, abgerufen am 21.11.2024.