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Wehrli, Max: Allgemeine Literaturwissenschaft. Zweite, durchgesehen Auflage. Bern u. a., 1969.

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"Historia litteraria") gepflegt. Die Philologie im engern Sinn fand ihre pwe_031.002
Entwicklung an den Texten des klassischen Altertums seit den textkritischen pwe_031.003
und editorischen Unternehmungen der Alexandriner. Literaturkritik pwe_031.004
gibt es seit je als lebendige Praxis und, systematisch vertieft, in Form von pwe_031.005
Rhetoriken und Regel-Poetiken; der Übergang zu einer philosophischen pwe_031.006
Ästhetik und einer wissenschaftlichen, eventuell historischen Literaturbetrachtung, pwe_031.007
wird wesentlich erst im 18. Jahrhundert angebahnt. Geschichtswissenschaft pwe_031.008
und Geschichtsphilosophie helfen schließlich zu einer systematischen pwe_031.009
Literarhistorie. Zugleich mit dem Zusammenfluß dieser Traditionen pwe_031.010
seit 1800 erfolgt aber teilweise eine neue Aufspaltung in nationale pwe_031.011
Literaturwissenschaften. So ergeben sich für Wissenschaftsgeschichten die pwe_031.012
verschiedensten Möglichkeiten der Auswahl und Begrenzung. S. v. Lem- pwe_031.013
pickis
noch unübertroffene Geschichte der deutschen Literaturwissenschaft pwe_031.014
bis zum Ende des 18. Jahrhunderts
(1920)1 schließt Philologie, Kritik und pwe_031.015
Poetik aus, verfolgt aber auch die Beiträge der deutschen Wissenschaft zur pwe_031.016
allgemeinen europäischen Literatur, während umgekehrt etwa G. Getto's pwe_031.017
(s. oben S. 23, Anm. 3) Darstellung sich auf Geschichten der italienischen pwe_031.018
Literatur beschränkt, aber auch außeritalienische Beiträge heranzieht. Im pwe_031.019
allgemeinen wird eine Darstellung der neueren Epochen sich eher auf strenge pwe_031.020
Wissenschaftsgeschichte konzentrieren können als etwa eine Darstellung zum pwe_031.021
Mittelalter, wo in erster Linie die Lehrbücher und die Praxis des poetischen pwe_031.022
Unterrichts und allgemein die Auffassungen vom Wesen der Dichtung und pwe_031.023
des Dichters zur Sprache kommen werden. Eine umfassende Geschichte von pwe_031.024
dem, was man das Bewußtsein des Dichters von sich selbst (beim Dichter pwe_031.025
und beim Publikum) nennen kann, wäre eine der höchsten Aufgaben, die pwe_031.026
u. W. noch nicht gelöst ist. Immerhin führt Böckmanns Stilgeschichte pwe_031.027
auf sie hin (unten S. 137 f.).

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Was die neuere Geschichte der Literaturwissenschaft betrifft, so können pwe_031.029
wir hier auf die in unserem einführenden Abschnitt genannte Literatur pwe_031.030
verweisen, und für die Einzelprobleme werden unten jeweils auch historische pwe_031.031
Arbeiten zitiert. Wir beschränken uns auf zwei eindrückliche Werke pwe_031.032
zur Poetik früherer Epochen (die hier mit Literaturwissenschaft zusammenfällt). pwe_031.033
Ein ganz neu aus den Quellen gearbeitetes Werk ist Bruno pwe_031.034
Markwardts
2 Geschichte der deutschen Poetik, die in ihrem ersten Band

1 pwe_031.035
Vgl. inzwischen die ausführliche Darstellung von Joseph Dünninger: Geschichte pwe_031.036
der deutschen Philologie,
in Deutsche Philologie im Aufriß, herausgegeben pwe_031.037
von Wolfgang Stammler, Berlin-Bielefeld-München 1951 ff. Sp. 79 ff., sowie pwe_031.038
den oben S. 30 zitierten Beitrag von Fritz Martini, Poetik, a. a. O. Sp. pwe_031.039
215 ff.
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Bruno Markwardt, Geschichte der deutschen Poetik. Bd. I. Barock und Aufklärung pwe_031.041
(Grundriß der germanischen Philologie 13/I) Berlin und Leipzig 1937.

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„Historia litteraria“) gepflegt. Die Philologie im engern Sinn fand ihre pwe_031.002
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verweisen, und für die Einzelprobleme werden unten jeweils auch historische pwe_031.031
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zur Poetik früherer Epochen (die hier mit Literaturwissenschaft zusammenfällt). pwe_031.033
Ein ganz neu aus den Quellen gearbeitetes Werk ist Bruno pwe_031.034
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2 Geschichte der deutschen Poetik, die in ihrem ersten Band

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Zitationshilfe: Wehrli, Max: Allgemeine Literaturwissenschaft. Zweite, durchgesehen Auflage. Bern u. a., 1969, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wehrli_poetik_1951/37>, abgerufen am 03.12.2024.