Wehrli, Max: Allgemeine Literaturwissenschaft. Zweite, durchgesehen Auflage. Bern u. a., 1969.pwe_064.001 Nicht überall freilich, wo Zeit- oder Raumvorstellungen, Zeit- oder pwe_064.006 Neben der Zeit und neben dem Raum hat die Literaturwissenschaft pwe_064.022 1 pwe_064.030 Werner Matz, Der Vorgang im Epos. Interpretationen zu Kudrun, Salman pwe_064.031 und Morolf, Archamp und Chrestiens Erec mit einer Abhandlung über Aspekt pwe_064.032 und Aktionsart des Verbs im Aufbau der Erzählung (Dichtung, Wort und Sprache pwe_064.033 Bd. 12, Hamburg 1947). 2 pwe_064.034 Dietrich Seckel, Hölderlins Raumgestaltung. DuV 39 (1938) 469 ff. 3 pwe_064.035 Günther Müller, Die Bedeutung der Zeit in der Erzählkunst. Bonn 1946. - pwe_064.036 Ders., Über das Zeitgerüst des Erzählens, am Beispiel des "Jürg Jenatsch". DV pwe_064.037 1950 (24), 1 ff. 4 pwe_064.038 Julius Wiegand, Die Zeitform im lyrischen Gedicht. ZfdA 80 (1944) 199 ff. 5 pwe_064.039
Clemens Lugowski, Die Form der Individualität im Roman. Studien zur pwe_064.040 inneren Struktur der frühen deutschen Prosaerzählung. Berlin 1932. pwe_064.001 Nicht überall freilich, wo Zeit- oder Raumvorstellungen, Zeit- oder pwe_064.006 Neben der Zeit und neben dem Raum hat die Literaturwissenschaft pwe_064.022 1 pwe_064.030 Werner Matz, Der Vorgang im Epos. Interpretationen zu Kudrun, Salman pwe_064.031 und Morolf, Archamp und Chrestiens Erec mit einer Abhandlung über Aspekt pwe_064.032 und Aktionsart des Verbs im Aufbau der Erzählung (Dichtung, Wort und Sprache pwe_064.033 Bd. 12, Hamburg 1947). 2 pwe_064.034 Dietrich Seckel, Hölderlins Raumgestaltung. DuV 39 (1938) 469 ff. 3 pwe_064.035 Günther Müller, Die Bedeutung der Zeit in der Erzählkunst. Bonn 1946. – pwe_064.036 Ders., Über das Zeitgerüst des Erzählens, am Beispiel des „Jürg Jenatsch“. DV pwe_064.037 1950 (24), 1 ff. 4 pwe_064.038 Julius Wiegand, Die Zeitform im lyrischen Gedicht. ZfdA 80 (1944) 199 ff. 5 pwe_064.039
Clemens Lugowski, Die Form der Individualität im Roman. Studien zur pwe_064.040 inneren Struktur der frühen deutschen Prosaerzählung. Berlin 1932. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0070" n="64"/><lb n="pwe_064.001"/> Raumtypen in mittelhochdeutscher Dichtung untersucht und z. B. <lb n="pwe_064.002"/> eine Beziehung zwischen Mystik und Entdeckung der Perspektive erkennt, <lb n="pwe_064.003"/> oder schließlich <hi rendition="#k">Werner Matz</hi><note xml:id="PWE_064_1" place="foot" n="1"><lb n="pwe_064.030"/> Werner Matz, <hi rendition="#i">Der Vorgang im Epos. Interpretationen zu Kudrun, Salman <lb n="pwe_064.031"/> und Morolf, Archamp und Chrestiens Erec mit einer Abhandlung über Aspekt <lb n="pwe_064.032"/> und Aktionsart des Verbs im Aufbau der Erzählung (Dichtung, Wort und Sprache <lb n="pwe_064.033"/> Bd. 12,</hi> Hamburg 1947).</note>, der der noch unergründeten zeitlichen <lb n="pwe_064.004"/> Ordnung im Sprach- und Erzählstil volksepischer Texte nachgeht.</p> <lb n="pwe_064.005"/> <p> Nicht überall freilich, wo Zeit- oder Raumvorstellungen, Zeit- oder <lb n="pwe_064.006"/> Raum-„Erlebnis“ untersucht sind, sind letzte Strukturen des Daseins gemeint; <lb n="pwe_064.007"/> aber die bestimmten thematischen, vorstellungsmäßigen, sprachlichen, <lb n="pwe_064.008"/> aufbautechnischen Probleme von Raum und Zeit in der Dichtung <lb n="pwe_064.009"/> können auch dann leicht auf den Zusammenhang der existenziellen Raum- <lb n="pwe_064.010"/> Zeit-Struktur bezogen werden. So wird in <hi rendition="#k">Seckels</hi><note xml:id="PWE_064_2" place="foot" n="2"><lb n="pwe_064.034"/> Dietrich Seckel, <hi rendition="#i">Hölderlins Raumgestaltung.</hi> DuV 39 (1938) 469 ff.</note> Untersuchung von <lb n="pwe_064.011"/> Hölderlins Raumgestaltung das Raumbild zum Ausgangspunkt für das <lb n="pwe_064.012"/> Verständnis von Hölderlins Weltbild und Stil überhaupt. <hi rendition="#k">Günther Mül- <lb n="pwe_064.013"/> ler</hi><note xml:id="PWE_064_3" place="foot" n="3"><lb n="pwe_064.035"/> Günther Müller, <hi rendition="#i">Die Bedeutung der Zeit in der Erzählkunst.</hi> Bonn 1946. – <lb n="pwe_064.036"/> Ders., <hi rendition="#i">Über das Zeitgerüst des Erzählens, am Beispiel des</hi> „<hi rendition="#i">Jürg Jenatsch</hi>“. DV <lb n="pwe_064.037"/> 1950 (24), 1 ff.</note> verfolgt mit der Zeitbehandlung in der Erzählung zunächst aufbautechnische <lb n="pwe_064.014"/> Prinzipien; das jeweilige Verhältnis von Erzählzeit und erzählter <lb n="pwe_064.015"/> Zeit (Ausschnitt, Raffung, Reihenfolge) gestattet, im Rahmen von <lb n="pwe_064.016"/> <hi rendition="#k">Müllers</hi> morphologischer Literaturbetrachtung verschiedene Gruppen und <lb n="pwe_064.017"/> Typen der Erzählung zu unterscheiden. <hi rendition="#k">Wiegands</hi><note xml:id="PWE_064_4" place="foot" n="4"><lb n="pwe_064.038"/> Julius Wiegand, <hi rendition="#i">Die Zeitform im lyrischen Gedicht.</hi> ZfdA 80 (1944) 199 ff.</note> Untersuchung schließlich <lb n="pwe_064.018"/> ist nur eine Umschau in den sprachlichen Zeitformen des Verbs (von <lb n="pwe_064.019"/> denen sich keine „als besonders lyrikgemäß“ hinstellen lasse) ohne stilkritische <lb n="pwe_064.020"/> oder stiltypologische Auswertung.</p> <lb n="pwe_064.021"/> <p> Neben der Zeit und neben dem Raum hat die Literaturwissenschaft <lb n="pwe_064.022"/> auch andere letzte Schlüsselbegriffe der Stilinterpretation zu erarbeiten <lb n="pwe_064.023"/> gesucht. Es ist hier wohl der Ort, des früh verstorbenen <hi rendition="#k">Clemens Lu- <lb n="pwe_064.024"/> gowski</hi><note xml:id="PWE_064_5" place="foot" n="5"><lb n="pwe_064.039"/> Clemens Lugowski, <hi rendition="#i">Die Form der Individualität im Roman. Studien zur <lb n="pwe_064.040"/> inneren Struktur der frühen deutschen Prosaerzählung.</hi> Berlin 1932.</note> zu gedenken, der schon 1932 einen eigenartigen und eigenwilligen <lb n="pwe_064.025"/> Vorstoß in dieser Richtung unternahm. Es geschah auch bei ihm im <lb n="pwe_064.026"/> Willen, „Dichtung ... ohne historische Erweichung ernst zu nehmen“ und <lb n="pwe_064.027"/> literaturwissenschaftliche „Begriffe nur als leichte Chiffren der Anschauung“ <lb n="pwe_064.028"/> gelten zu lassen. In seinem ersten Buch geht <hi rendition="#k">Lugowski</hi> aus von der <lb n="pwe_064.029"/> „Problemgeschichte“ seines Lehrers <hi rendition="#k">Rudolf Unger,</hi> fragt nun aber nach </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [64/0070]
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Raumtypen in mittelhochdeutscher Dichtung untersucht und z. B. pwe_064.002
eine Beziehung zwischen Mystik und Entdeckung der Perspektive erkennt, pwe_064.003
oder schließlich Werner Matz 1, der der noch unergründeten zeitlichen pwe_064.004
Ordnung im Sprach- und Erzählstil volksepischer Texte nachgeht.
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Nicht überall freilich, wo Zeit- oder Raumvorstellungen, Zeit- oder pwe_064.006
Raum-„Erlebnis“ untersucht sind, sind letzte Strukturen des Daseins gemeint; pwe_064.007
aber die bestimmten thematischen, vorstellungsmäßigen, sprachlichen, pwe_064.008
aufbautechnischen Probleme von Raum und Zeit in der Dichtung pwe_064.009
können auch dann leicht auf den Zusammenhang der existenziellen Raum- pwe_064.010
Zeit-Struktur bezogen werden. So wird in Seckels 2 Untersuchung von pwe_064.011
Hölderlins Raumgestaltung das Raumbild zum Ausgangspunkt für das pwe_064.012
Verständnis von Hölderlins Weltbild und Stil überhaupt. Günther Mül- pwe_064.013
ler 3 verfolgt mit der Zeitbehandlung in der Erzählung zunächst aufbautechnische pwe_064.014
Prinzipien; das jeweilige Verhältnis von Erzählzeit und erzählter pwe_064.015
Zeit (Ausschnitt, Raffung, Reihenfolge) gestattet, im Rahmen von pwe_064.016
Müllers morphologischer Literaturbetrachtung verschiedene Gruppen und pwe_064.017
Typen der Erzählung zu unterscheiden. Wiegands 4 Untersuchung schließlich pwe_064.018
ist nur eine Umschau in den sprachlichen Zeitformen des Verbs (von pwe_064.019
denen sich keine „als besonders lyrikgemäß“ hinstellen lasse) ohne stilkritische pwe_064.020
oder stiltypologische Auswertung.
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Neben der Zeit und neben dem Raum hat die Literaturwissenschaft pwe_064.022
auch andere letzte Schlüsselbegriffe der Stilinterpretation zu erarbeiten pwe_064.023
gesucht. Es ist hier wohl der Ort, des früh verstorbenen Clemens Lu- pwe_064.024
gowski 5 zu gedenken, der schon 1932 einen eigenartigen und eigenwilligen pwe_064.025
Vorstoß in dieser Richtung unternahm. Es geschah auch bei ihm im pwe_064.026
Willen, „Dichtung ... ohne historische Erweichung ernst zu nehmen“ und pwe_064.027
literaturwissenschaftliche „Begriffe nur als leichte Chiffren der Anschauung“ pwe_064.028
gelten zu lassen. In seinem ersten Buch geht Lugowski aus von der pwe_064.029
„Problemgeschichte“ seines Lehrers Rudolf Unger, fragt nun aber nach
1 pwe_064.030
Werner Matz, Der Vorgang im Epos. Interpretationen zu Kudrun, Salman pwe_064.031
und Morolf, Archamp und Chrestiens Erec mit einer Abhandlung über Aspekt pwe_064.032
und Aktionsart des Verbs im Aufbau der Erzählung (Dichtung, Wort und Sprache pwe_064.033
Bd. 12, Hamburg 1947).
2 pwe_064.034
Dietrich Seckel, Hölderlins Raumgestaltung. DuV 39 (1938) 469 ff.
3 pwe_064.035
Günther Müller, Die Bedeutung der Zeit in der Erzählkunst. Bonn 1946. – pwe_064.036
Ders., Über das Zeitgerüst des Erzählens, am Beispiel des „Jürg Jenatsch“. DV pwe_064.037
1950 (24), 1 ff.
4 pwe_064.038
Julius Wiegand, Die Zeitform im lyrischen Gedicht. ZfdA 80 (1944) 199 ff.
5 pwe_064.039
Clemens Lugowski, Die Form der Individualität im Roman. Studien zur pwe_064.040
inneren Struktur der frühen deutschen Prosaerzählung. Berlin 1932.
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