Wehrli, Max: Allgemeine Literaturwissenschaft. Zweite, durchgesehen Auflage. Bern u. a., 1969.pwe_073.001 Das Gattungsproblem, das uns von dieser Seite her zuerst zu beschäftigen pwe_073.002 1 pwe_073.029 Irene Behrens, Die Lehre von der Einteilung der Dichtkunst, vornehmlich pwe_073.030 vom 16. bis 19. Ih. Studien zur Geschichte der poetischen Gattungen (Beihefte zur pwe_073.031 Zeitschrift für roman. Philologie 92, Halle 1940). 2 pwe_073.032 Karl Toggenburger, Die Werkstatt der deutschen Klassik. Goethes und pwe_073.033 Schillers Diskussion des künstlerischen Schaffens (Zürcher Beiträge zur deutschen pwe_073.034 Literatur- und Geistesgeschichte Nr. 1) Zürich 1948. 3 pwe_073.035 Actes du 3e Congres international d'histoire litteraire, Lyon 1939. Helicon pwe_073.036 II (1940), 95 ff. 4 pwe_073.037 Paul van Tieghem, La question des genres litteraires. Helicon I (1939), 95. 5 pwe_073.038
N. H. Pearson, Literary Forms and Types. "English Institute Annual" pwe_073.039 1940, 59 ff. New York 1941. - James J. Donohue, The Theory of Literary pwe_073.040 Kinds. Dubuque, Jowa 1943. (Beide unzugänglich.) pwe_073.001 Das Gattungsproblem, das uns von dieser Seite her zuerst zu beschäftigen pwe_073.002 1 pwe_073.029 Irene Behrens, Die Lehre von der Einteilung der Dichtkunst, vornehmlich pwe_073.030 vom 16. bis 19. Ih. Studien zur Geschichte der poetischen Gattungen (Beihefte zur pwe_073.031 Zeitschrift für roman. Philologie 92, Halle 1940). 2 pwe_073.032 Karl Toggenburger, Die Werkstatt der deutschen Klassik. Goethes und pwe_073.033 Schillers Diskussion des künstlerischen Schaffens (Zürcher Beiträge zur deutschen pwe_073.034 Literatur- und Geistesgeschichte Nr. 1) Zürich 1948. 3 pwe_073.035 Actes du 3e Congrès international d'histoire littéraire, Lyon 1939. Helicon pwe_073.036 II (1940), 95 ff. 4 pwe_073.037 Paul van Tieghem, La question des genres littéraires. Helicon I (1939), 95. 5 pwe_073.038
N. H. Pearson, Literary Forms and Types. „English Institute Annual“ pwe_073.039 1940, 59 ff. New York 1941. – James J. Donohue, The Theory of Literary pwe_073.040 Kinds. Dubuque, Jowa 1943. (Beide unzugänglich.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0079" n="73"/> <lb n="pwe_073.001"/> <p> Das Gattungsproblem, das uns von dieser Seite her zuerst zu beschäftigen <lb n="pwe_073.002"/> hat, ist denn auch eine alte crux der Poetik, ja hat diese selbst, wo <lb n="pwe_073.003"/> sie als Sammlung vorgeschriebener Gattungsmuster und -regeln auftritt, <lb n="pwe_073.004"/> in Verruf gebracht. (Eine ausgezeichnete und reich belegte Geschichte der <lb n="pwe_073.005"/> Gattungstheorien in der europäischen Literatur gibt die in der Schule von <lb n="pwe_073.006"/> <hi rendition="#k">E. R. Curtius</hi> entstandene Arbeit von <hi rendition="#k">Irene Behrens</hi><note xml:id="PWE_073_1" place="foot" n="1"><lb n="pwe_073.029"/> Irene Behrens, <hi rendition="#i">Die Lehre von der Einteilung der Dichtkunst, vornehmlich <lb n="pwe_073.030"/> vom 16. bis 19. Ih. Studien zur Geschichte der poetischen Gattungen (Beihefte zur <lb n="pwe_073.031"/> Zeitschrift für roman. Philologie 92,</hi> Halle 1940).</note>. Über die Diskussion <lb n="pwe_073.007"/> Goethes und Schillers, in der die Frage von Epos und Drama <lb n="pwe_073.008"/> zentral wird, vgl. <hi rendition="#k">Karl Toggenburger</hi><note xml:id="PWE_073_2" place="foot" n="2"><lb n="pwe_073.032"/> Karl Toggenburger, <hi rendition="#i">Die Werkstatt der deutschen Klassik. Goethes und <lb n="pwe_073.033"/> Schillers Diskussion des künstlerischen Schaffens (Zürcher Beiträge zur deutschen <lb n="pwe_073.034"/> Literatur- und Geistesgeschichte Nr. 1)</hi> Zürich 1948.</note>). Wo die Gattungslehre nicht <lb n="pwe_073.009"/> mehr als Grundeinteilung der Dichtkunst gilt, da wird es unsicher, wo sie <lb n="pwe_073.010"/> eigentlich hingehört. Für diese Verlegenheit ist es z. B. bezeichnend, wenn <lb n="pwe_073.011"/> sie bei <hi rendition="#k">Ermatinger</hi> unter den Kategorien der äußeren Form (als Aufbautechnik) <lb n="pwe_073.012"/> erscheint, bei <hi rendition="#k">Petersen</hi> oder <hi rendition="#k">Petsch</hi> aber unter den Kategorien <lb n="pwe_073.013"/> der „inneren Form“. So wird die vielberufene Radikallösung <hi rendition="#k">B. Croces</hi> <lb n="pwe_073.014"/> verständlich, im Namen einer schöpferischen, einen und unteilbaren Poesie <lb n="pwe_073.015"/> die Gattungsunterschiede als wesenhaft nichtexistent, d. h. als zufällige und <lb n="pwe_073.016"/> nachträgliche Schematisierungen beiseite zu schieben. Das hat aber in keiner <lb n="pwe_073.017"/> Weise verhindert, daß das Gattungsproblem wieder im Zentrum der <lb n="pwe_073.018"/> neueren Poetik steht. Das Protokoll der Verhandlungen und Vorträge, <lb n="pwe_073.019"/> die am dritten internationalen Kongreß für Literaturgeschichte ausschließlich <lb n="pwe_073.020"/> dem Problem der genres littéraires galten, kann man im Helicon <lb n="pwe_073.021"/> nachlesen<note xml:id="PWE_073_3" place="foot" n="3"><lb n="pwe_073.035"/><hi rendition="#i">Actes du 3</hi><hi rendition="#sup">e</hi><hi rendition="#i">Congrès international d'histoire littéraire, Lyon 1939.</hi> Helicon <lb n="pwe_073.036"/> II (1940), 95 ff.</note>. (Vgl. dazu <hi rendition="#k">van Tieghem</hi><note xml:id="PWE_073_4" place="foot" n="4"><lb n="pwe_073.037"/> Paul van Tieghem, <hi rendition="#i">La question des genres littéraires.</hi> Helicon I (1939), 95.</note>). Sie laufen im wesentlichen darauf <lb n="pwe_073.022"/> hinaus, die Gattungen und Arten zu rehabilitieren als notwendige Leitformen <lb n="pwe_073.023"/> und Ordnungen, deren sich die dichterische Sprache bedient und <lb n="pwe_073.024"/> bedienen muß, um sich auszudrücken und mitzuteilen. Genannt sei speziell <lb n="pwe_073.025"/> der Beitrag von <hi rendition="#k">Pierre Kohler</hi> zur Philosophie des Genres. Es werden <lb n="pwe_073.026"/> sogar ihre ressorts psychologiques erwogen oder es ist gar die „reine Form“ <lb n="pwe_073.027"/> als Wertfaktor der Dichtung in Anspruch genommen. In der Richtung von <lb n="pwe_073.028"/> <hi rendition="#k">Kohlers</hi> Bemerkungen geht auch der Satz <hi rendition="#k">N. H. Pearsons</hi><note xml:id="PWE_073_5" place="foot" n="5"><lb n="pwe_073.038"/> N. H. Pearson, <hi rendition="#i">Literary Forms and Types.</hi> „English Institute Annual“ <lb n="pwe_073.039"/> 1940, 59 ff. New York 1941. – James J. Donohue, <hi rendition="#i">The Theory of Literary <lb n="pwe_073.040"/> Kinds.</hi> Dubuque, Jowa 1943. (Beide unzugänglich.)</note>, den <hi rendition="#k">Wel- </hi></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [73/0079]
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Das Gattungsproblem, das uns von dieser Seite her zuerst zu beschäftigen pwe_073.002
hat, ist denn auch eine alte crux der Poetik, ja hat diese selbst, wo pwe_073.003
sie als Sammlung vorgeschriebener Gattungsmuster und -regeln auftritt, pwe_073.004
in Verruf gebracht. (Eine ausgezeichnete und reich belegte Geschichte der pwe_073.005
Gattungstheorien in der europäischen Literatur gibt die in der Schule von pwe_073.006
E. R. Curtius entstandene Arbeit von Irene Behrens 1. Über die Diskussion pwe_073.007
Goethes und Schillers, in der die Frage von Epos und Drama pwe_073.008
zentral wird, vgl. Karl Toggenburger 2). Wo die Gattungslehre nicht pwe_073.009
mehr als Grundeinteilung der Dichtkunst gilt, da wird es unsicher, wo sie pwe_073.010
eigentlich hingehört. Für diese Verlegenheit ist es z. B. bezeichnend, wenn pwe_073.011
sie bei Ermatinger unter den Kategorien der äußeren Form (als Aufbautechnik) pwe_073.012
erscheint, bei Petersen oder Petsch aber unter den Kategorien pwe_073.013
der „inneren Form“. So wird die vielberufene Radikallösung B. Croces pwe_073.014
verständlich, im Namen einer schöpferischen, einen und unteilbaren Poesie pwe_073.015
die Gattungsunterschiede als wesenhaft nichtexistent, d. h. als zufällige und pwe_073.016
nachträgliche Schematisierungen beiseite zu schieben. Das hat aber in keiner pwe_073.017
Weise verhindert, daß das Gattungsproblem wieder im Zentrum der pwe_073.018
neueren Poetik steht. Das Protokoll der Verhandlungen und Vorträge, pwe_073.019
die am dritten internationalen Kongreß für Literaturgeschichte ausschließlich pwe_073.020
dem Problem der genres littéraires galten, kann man im Helicon pwe_073.021
nachlesen 3. (Vgl. dazu van Tieghem 4). Sie laufen im wesentlichen darauf pwe_073.022
hinaus, die Gattungen und Arten zu rehabilitieren als notwendige Leitformen pwe_073.023
und Ordnungen, deren sich die dichterische Sprache bedient und pwe_073.024
bedienen muß, um sich auszudrücken und mitzuteilen. Genannt sei speziell pwe_073.025
der Beitrag von Pierre Kohler zur Philosophie des Genres. Es werden pwe_073.026
sogar ihre ressorts psychologiques erwogen oder es ist gar die „reine Form“ pwe_073.027
als Wertfaktor der Dichtung in Anspruch genommen. In der Richtung von pwe_073.028
Kohlers Bemerkungen geht auch der Satz N. H. Pearsons 5, den Wel-
1 pwe_073.029
Irene Behrens, Die Lehre von der Einteilung der Dichtkunst, vornehmlich pwe_073.030
vom 16. bis 19. Ih. Studien zur Geschichte der poetischen Gattungen (Beihefte zur pwe_073.031
Zeitschrift für roman. Philologie 92, Halle 1940).
2 pwe_073.032
Karl Toggenburger, Die Werkstatt der deutschen Klassik. Goethes und pwe_073.033
Schillers Diskussion des künstlerischen Schaffens (Zürcher Beiträge zur deutschen pwe_073.034
Literatur- und Geistesgeschichte Nr. 1) Zürich 1948.
3 pwe_073.035
Actes du 3e Congrès international d'histoire littéraire, Lyon 1939. Helicon pwe_073.036
II (1940), 95 ff.
4 pwe_073.037
Paul van Tieghem, La question des genres littéraires. Helicon I (1939), 95.
5 pwe_073.038
N. H. Pearson, Literary Forms and Types. „English Institute Annual“ pwe_073.039
1940, 59 ff. New York 1941. – James J. Donohue, The Theory of Literary pwe_073.040
Kinds. Dubuque, Jowa 1943. (Beide unzugänglich.)
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