Weigel, Valentin: Der güldene Griff/ Alle Ding ohne Jrrthumb zuerkennen. Halle (Saale), 1613.ben/ vnd eine vbernatürliche leidenliche Erkentnis zu dem ewigen Leben. 7. Vom Vnterscheid der dreyfachen Erkentnis oder Begreiffligkeit in dem natürlichen Auge/ vnd wie eine die andere in sich begreiffe vnd vbertreffe. 8. Daß das obriste innerste Aug allzeit wircken kan/ ohne hülff des vntersten/ aber das vnterste eussere Aug/ kan nichts wircken ohne das innerste. 9. Das alle natürliche Erkentnis nicht herfliesse vom Gegenwurff/ sondern vom Auge selber/ vnd worzu solche Betrachtung nütz sey. 10. Wie alle natürliche Erkentnis sich endere oder ma- nigfaltige/ aus art der Augen/ vnd nicht aus des Ge- genwurffs/ daraus abermal geschlossen wird/ das die Erkentnis herkomme vom Auge selber/ vnd nicht vom Gegenwurff. 11. Daß das Aug der Mensch selber sey/ dardurch alle sichtbare vnd vnsichtbare ding oder Gegenwürff ge- sehen vnd erkennet werden. 12. Was natürliche vnd vbernatürliche Erkendtnis heisse/ vnd das sie sich alzeit leidenlich halte/ jene aber wircklich/ vnd worzu solche Betrachtung diene. Das M ij
ben/ vnd eine vbernatuͤrliche leidenliche Erkentnis zu dem ewigen Leben. 7. Vom Vnterſcheid der dreyfachen Erkentnis oder Begreiffligkeit in dem natuͤrlichen Auge/ vnd wie eine die andere in ſich begreiffe vnd vbertreffe. 8. Daß das obriſte innerſte Aug allzeit wircken kan/ ohne huͤlff des vnterſten/ aber das vnterſte euſſere Aug/ kan nichts wircken ohne das innerſte. 9. Das alle natuͤrliche Erkentnis nicht herflieſſe vom Gegenwurff/ ſondern vom Auge ſelber/ vnd worzu ſolche Betrachtung nuͤtz ſey. 10. Wie alle natuͤrliche Erkentnis ſich endere oder ma- nigfaltige/ aus art der Augen/ vnd nicht aus des Ge- genwurffs/ daraus abermal geſchloſſen wird/ das die Erkentnis herkom̃e vom Auge ſelber/ vnd nicht vom Gegenwurff. 11. Daß das Aug der Menſch ſelber ſey/ dardurch alle ſichtbare vnd vnſichtbare ding oder Gegenwuͤrff ge- ſehen vnd erkennet werden. 12. Was natuͤrliche vnd vbernatuͤrliche Erkendtnis heiſſe/ vnd das ſie ſich alzeit leidenlich halte/ jene aber wircklich/ vnd worzu ſolche Betrachtung diene. Das M ij
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ben/ vnd eine vbernatuͤrliche leidenliche Erkentnis zu
dem ewigen Leben.
7.
Vom Vnterſcheid der dreyfachen Erkentnis oder
Begreiffligkeit in dem natuͤrlichen Auge/ vnd wie eine
die andere in ſich begreiffe vnd vbertreffe.
8.
Daß das obriſte innerſte Aug allzeit wircken kan/
ohne huͤlff des vnterſten/ aber das vnterſte euſſere
Aug/ kan nichts wircken ohne das innerſte.
9.
Das alle natuͤrliche Erkentnis nicht herflieſſe vom
Gegenwurff/ ſondern vom Auge ſelber/ vnd worzu
ſolche Betrachtung nuͤtz ſey.
10.
Wie alle natuͤrliche Erkentnis ſich endere oder ma-
nigfaltige/ aus art der Augen/ vnd nicht aus des Ge-
genwurffs/ daraus abermal geſchloſſen wird/ das die
Erkentnis herkom̃e vom Auge ſelber/ vnd nicht vom
Gegenwurff.
11.
Daß das Aug der Menſch ſelber ſey/ dardurch alle
ſichtbare vnd vnſichtbare ding oder Gegenwuͤrff ge-
ſehen vnd erkennet werden.
12.
Was natuͤrliche vnd vbernatuͤrliche Erkendtnis
heiſſe/ vnd das ſie ſich alzeit leidenlich halte/ jene aber
wircklich/ vnd worzu ſolche Betrachtung diene.
Das
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Zitationshilfe: | Weigel, Valentin: Der güldene Griff/ Alle Ding ohne Jrrthumb zuerkennen. Halle (Saale), 1613, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weigel_gueldenergriff_1613/93>, abgerufen am 16.02.2025. |