Weigel, Erhard: Arithmetische Beschreibung der Moral-Weißheit von Personen und Sachen Worauf das gemeine Wesen bestehet. Jena, 1674.Arithmetische Beschreibung Der Moralischen Weltweißheit. Das Erste Capitel. Von dem Menschlichen Leben ins gemein. §. 1. ES ist zwar bey der Rechnung Eins al- Gleicher Gestalt ob zwar ein Mensch/ so wohl als ihrer viele zu- dern A
Arithmetiſche Beſchreibung Der Moraliſchen Weltweißheit. Das Erſte Capitel. Von dem Menſchlichen Leben ins gemein. §. 1. ES iſt zwar bey der Rechnung Eins al- Gleicher Geſtalt ob zwar ein Menſch/ ſo wohl als ihrer viele zu- dern A
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Arithmetiſche Beſchreibung
Der Moraliſchen Weltweißheit.
Das Erſte Capitel.
Von dem Menſchlichen Leben ins
gemein.
§. 1.
ES iſt zwar bey der Rechnung Eins al-
lein/ weil es/ ſo wohl als die Vielheit/ ſich zehlen
laͤſt/ auch eine Zahl (quotitas, ob wohl nicht
eine Anzahl/ multitudo) zu nennen/ (dann es
iſt das Eins/ als der Zahlen Anfang/ nicht/ wie
der Punct und Weitſchafts Anfang/ gar nichts
von dem was es anfaͤngt/ ſondern es iſt ſchon
ein foͤrmlich Stuͤck davon/ ja ſelbſt das Weſen aller Zahlen;) Wann
man aber unter allen ein iedwedes Eins nur allein alſo ſtehen lieſſe/
und ſie nicht zuſammen nehme/ ſo wuͤrde nimmermehr einige nach-
richtliche Rechnung geſchloſſen werden: man wuͤrde nicht wiſſen/ wie-
viel vorhanden/ noch was der Anzahl ihr Vermoͤgen ſey/ vielweniger
wie ſich eines gegen das ander/ und etliche gegen alle/ verhalten.
Gleicher Geſtalt ob zwar ein Menſch/ ſo wohl als ihrer viele zu-
ſammen/ eine vernuͤnfftige Creatur zunennen/ (dann wie wohl aus vie-
len Koͤpffen guter Rath zuſchoͤpffen/ ſo verhaͤlt ſich doch ein ieder Kopf
allein gegen ihrer viele/ nicht als ein Punct gegen eine Weitſchafft; ſon-
dern
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