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Weigel, Erhard: Arithmetische Beschreibung der Moral-Weißheit von Personen und Sachen Worauf das gemeine Wesen bestehet. Jena, 1674.

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Von dem Recht Das XVII.
Jupiter gegeneinander/ die
3. Legationes, Gesandschafften auszuschicken.
4. Bella. Kriege zuführen.

§. 23. Das bürgerliche Recht ist nichts anders/ als eine
weitere Fort- und Ausführung des natürlichen Rechts/ nechst ei-
nem steten Absehen auff die sonderliche Wolfahrt der Republiq/
weswegen es dasjenige/ was das blosse natürliche Recht nur in
weitläufftige Marcken einschleust/ und also vor sich etwas frey
läst/ genauer bemarcket/ und mit seinen gewissen Minuten (wel-
che doch alle mit einander nicht über den Grad der natürlichen
Billigkeit sich belauffen dörffen) bezircket/ und zwar wie es in der
Arithmetic mit denen theilbaren Sachen zugehet/ so geschicht sol-
ches

theils durch extension und Ausziehung/ gleichsam mit dem
plus () in dem es
1. noch mehr als die Natur verbeut/ zum Exempel 4. Hey-
raths-Stufen/ weil diese Zahl perfect ist/ wie bisher ge-
spühret worden; weswegen man den Canonisten nicht
vor eine Kindheit auffzumutzen hat/ wenn sie nach Anlei-
tung der 4. Elementen 4. Grad verbotten: ob sie solche
gleich gedoppelt verstanden. Jtem daß es mehr Essential-
Stücke zu besserer Auffsicht/ (zum Exempel 7. Zeugen
zum Testament) erfodert etc. ob es gleich von Natur ge-
nug zu seyn scheinet/ wenn nur der blosse Wille mit einem
Kennzeichen gewiß zu spüren wäre.
2. mehr Schlußreden folgert aus denen kurtzen Natur-Ge-
setzen/ und solche auff die so mancherley Fälle ziehet/ da-
hin das Gesetz der Natur vor sich sonst nicht eigentlich zu
reichen scheinet.
theils durch restriction und Einziehung/ gleichsam mit
dem minus (--) in deme es
3. limitirt/ und mit gewissen formuln die Weitläufftigkeit/
zum Exempel derer Verheissungen (stipulationum)
einzeucht.
4. excipirt etliche Fälle/ zum Exempel SCti Maced. Vellej.
laesionis ultra dim.
§. 24. Sonst
Von dem Recht Das XVII.
♃ gegeneinander/ die
3. Legationes, Geſandſchafften auszuſchicken.
4. Bella. Kriege zufuͤhren.

§. 23. Das buͤrgerliche Recht iſt nichts anders/ als eine
weitere Fort- und Ausfuͤhrung des natuͤrlichen Rechts/ nechſt ei-
nem ſteten Abſehen auff die ſonderliche Wolfahrt der Republiq/
weswegen es dasjenige/ was das bloſſe natuͤrliche Recht nur in
weitlaͤufftige Marcken einſchleuſt/ und alſo vor ſich etwas frey
laͤſt/ genauer bemarcket/ und mit ſeinen gewiſſen Minuten (wel-
che doch alle mit einander nicht uͤber den Grad der natuͤrlichen
Billigkeit ſich belauffen doͤrffen) bezircket/ und zwar wie es in der
Arithmetic mit denen theilbaren Sachen zugehet/ ſo geſchicht ſol-
ches

♈ theils durch extenſion und Ausziehung/ gleichſam mit dem
plus (☩) in dem es
1. noch mehr als die Natur verbeut/ zum Exempel 4. Hey-
raths-Stufen/ weil dieſe Zahl perfect iſt/ wie bisher ge-
ſpuͤhret worden; weswegen man den Canoniſten nicht
vor eine Kindheit auffzumutzen hat/ wenn ſie nach Anlei-
tung der 4. Elementen 4. Grad verbotten: ob ſie ſolche
gleich gedoppelt verſtanden. Jtem daß es mehr Eſſential-
Stuͤcke zu beſſerer Auffſicht/ (zum Exempel 7. Zeugen
zum Teſtament) erfodert ꝛc. ob es gleich von Natur ge-
nug zu ſeyn ſcheinet/ wenn nur der bloſſe Wille mit einem
Kennzeichen gewiß zu ſpuͤren waͤre.
2. mehr Schlußreden folgert aus denen kurtzen Natur-Ge-
ſetzen/ und ſolche auff die ſo mancherley Faͤlle ziehet/ da-
hin das Geſetz der Natur vor ſich ſonſt nicht eigentlich zu
reichen ſcheinet.
♎ theils durch reſtriction und Einziehung/ gleichſam mit
dem minus (—) in deme es
3. limitirt/ und mit gewiſſen formuln die Weitlaͤufftigkeit/
zum Exempel derer Verheiſſungen (ſtipulationum)
einzeucht.
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[126/0136] Von dem Recht Das XVII. ♃ gegeneinander/ die 3. Legationes, Geſandſchafften auszuſchicken. 4. Bella. Kriege zufuͤhren. §. 23. Das buͤrgerliche Recht iſt nichts anders/ als eine weitere Fort- und Ausfuͤhrung des natuͤrlichen Rechts/ nechſt ei- nem ſteten Abſehen auff die ſonderliche Wolfahrt der Republiq/ weswegen es dasjenige/ was das bloſſe natuͤrliche Recht nur in weitlaͤufftige Marcken einſchleuſt/ und alſo vor ſich etwas frey laͤſt/ genauer bemarcket/ und mit ſeinen gewiſſen Minuten (wel- che doch alle mit einander nicht uͤber den Grad der natuͤrlichen Billigkeit ſich belauffen doͤrffen) bezircket/ und zwar wie es in der Arithmetic mit denen theilbaren Sachen zugehet/ ſo geſchicht ſol- ches ♈ theils durch extenſion und Ausziehung/ gleichſam mit dem plus (☩) in dem es 1. noch mehr als die Natur verbeut/ zum Exempel 4. Hey- raths-Stufen/ weil dieſe Zahl perfect iſt/ wie bisher ge- ſpuͤhret worden; weswegen man den Canoniſten nicht vor eine Kindheit auffzumutzen hat/ wenn ſie nach Anlei- tung der 4. Elementen 4. Grad verbotten: ob ſie ſolche gleich gedoppelt verſtanden. Jtem daß es mehr Eſſential- Stuͤcke zu beſſerer Auffſicht/ (zum Exempel 7. Zeugen zum Teſtament) erfodert ꝛc. ob es gleich von Natur ge- nug zu ſeyn ſcheinet/ wenn nur der bloſſe Wille mit einem Kennzeichen gewiß zu ſpuͤren waͤre. 2. mehr Schlußreden folgert aus denen kurtzen Natur-Ge- ſetzen/ und ſolche auff die ſo mancherley Faͤlle ziehet/ da- hin das Geſetz der Natur vor ſich ſonſt nicht eigentlich zu reichen ſcheinet. ♎ theils durch reſtriction und Einziehung/ gleichſam mit dem minus (—) in deme es 3. limitirt/ und mit gewiſſen formuln die Weitlaͤufftigkeit/ zum Exempel derer Verheiſſungen (ſtipulationum) einzeucht. 4. excipirt etliche Faͤlle/ zum Exempel SCti Maced. Vellej. læſionis ultra dim. §. 24. Sonſt

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Zitationshilfe: Weigel, Erhard: Arithmetische Beschreibung der Moral-Weißheit von Personen und Sachen Worauf das gemeine Wesen bestehet. Jena, 1674, S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weigel_moralweissheit_1674/136>, abgerufen am 21.11.2024.