Weigel, Erhard: Arithmetische Beschreibung der Moral-Weißheit von Personen und Sachen Worauf das gemeine Wesen bestehet. Jena, 1674.Vom Unterscheid Das II. derlichen Vortheil habe/ zu anderer Zeit weiter außgeführet wer-den soll. §. 19. Dann weil die Viere bey der gantzen Rechnung so §. 20. Was nun die Geltung anlanget/ wiewohl in den Zah- Dahero
Vom Unterſcheid Das II. derlichen Vortheil habe/ zu anderer Zeit weiter außgefuͤhret wer-den ſoll. §. 19. Dann weil die Viere bey der gantzen Rechnung ſo §. 20. Was nun die Geltung anlanget/ wiewohl in den Zah- Dahero
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Vom Unterſcheid Das II.
derlichen Vortheil habe/ zu anderer Zeit weiter außgefuͤhret wer-
den ſoll.
§. 19. Dann weil die Viere bey der gantzen Rechnung ſo
groſſen Vortheil gibt/ daß ein ſonſt verſtaͤndiger auch alter Menſch in
8. Tagen dadurch alle Species ſamt der Regul Detri vollkoͤm̃lich be-
greiffen und ſich expedit angewehnen mag/ da ſonſt bey der gemeinen
Zehnerzahl ein friſcher thaͤtiger Mann kaum inner Jahresfriſt ſo viel
rechnen lernen kan/ ein alter aber/ wegen der Verdrießligkeit des allzu-
groſſen Einmaleins/ es zubegreiffen ſich gantz ungeſchickt befindet; ſo muß
ja nothwendig bey derer Politiſchen- und Kriegs-Zahlen ihrer Berech-
nung in der Viere gleicher Geſtalt ein ſonderlicher Vortheil ſtecken.
Und wie der Zahl Viere ſonderlicher Vorzug vor andern Zahlen
ſonſt auch in der von Gott darzu geordneten Natur/ durchgehend ſich
ereignet/ wie zum Exempel an den vier Elementen/ vier Gegen-
den und geraden Winckeln/ vier Complexionen/ vier Jahreszeiten/
vier Stimmen/ vier bunten Hauptfarben/ vier ſpecial Sinnen/ und
dergleichen/ zuſpuͤren/ und handgreifflich zuerkennen/ welches wir in der
Natur-Weißheit klaͤrlich vor Augen geſtellet; alſo ſcheinets/ als wenn
die Moraliſche Welt um ſo viel deſto mehr auff die Viere ſich ſtuͤtzte/
um wie viel dem Verſtand (wovon ſolche Verordnungen herkommen)
die Viere naͤher als andere Zahlen verwandt iſt. Welches auch aus
nachfolgenden auff das deutlichſte zuerkennen ſeyn wird. Dahero weil
die Kauffmanſchaft mit den foͤrmlichen Zahlen am meiſten zuſchaffen/
ſo haben ſie nicht unbillig die Ziffer 4. als der vornehmſten Zahl ihr
Kennzeichen/ in ihr Siegel zugraben/ und auff ihre Wahren zuſchrei-
ben/ ſich gleichſam ſtillſchweigend mit einander vereiniget.
§. 20. Was nun die Geltung anlanget/ wiewohl in den Zah-
len die Unitaͤten alle von Natur einander gleich/ dennoch aber/ wegen
ſolcher kuͤnſtlichen Zuſammenrechnung/ ſo muͤſſen ihre Ziffern/ nach-
dem ſie in der Ordnung ſtehen/ allezeit um ſo viel mehr oder weniger
gelten/ um wie viel dieſelbe Stelle hoͤher oder niedriger geſetzt iſt: Alſo
wiewohl die Menſchen alle von Natur einander gleich/ dennoch aber/
wegen der ſo klugen Zuſammenordnung/ ſo muͤſſen die Perſonen nach
ihrem Stand um ſo viel mehr oder weniger als andere gelten/ um wie
viel ihr ſo genandter Rang hoͤher oder niedriger geſetzt iſt. Und ſchicket
ſich hieher die vortheilhaffte Viere viel beſſer/ als die langweilige Zehne:
Dahero
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