Weigel, Erhard: Arithmetische Beschreibung der Moral-Weißheit von Personen und Sachen Worauf das gemeine Wesen bestehet. Jena, 1674.Vom Unterscheid Das IV. nung darstellen; sondern über das auch ihres Amptes wegen die Stelledes obersten Rechenmeisters im Himmel vertreten/ und an Gottes Statt die Moralische Rechnung mit denen ihr unterthänigen Ziffern in Gerechtigkeit zuführen auff sich haben. §. 21. Die Obrigkeitlichen Stellen richten sich mehrentheils §. 22. Man pfleget aber nicht überal durch vier gleichsam Eck- §. 23. Bey der Geistligkeit steigen die Eckstände bey nahen auch Bey denen Protestirenden findet sich gleichfalls die Viere/ in vertritt/
Vom Unterſcheid Das IV. nung darſtellen; ſondern uͤber das auch ihres Amptes wegen die Stelledes oberſten Rechenmeiſters im Himmel vertreten/ und an Gottes Statt die Moraliſche Rechnung mit denen ihr unterthaͤnigen Ziffern in Gerechtigkeit zufuͤhren auff ſich haben. §. 21. Die Obrigkeitlichen Stellen richten ſich mehrentheils §. 22. Man pfleget aber nicht uͤberal durch vier gleichſam Eck- §. 23. Bey der Geiſtligkeit ſteigen die Eckſtaͤnde bey nahen auch Bey denen Proteſtirenden findet ſich gleichfalls die Viere/ in vertritt/
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Vom Unterſcheid Das IV.
nung darſtellen; ſondern uͤber das auch ihres Amptes wegen die Stelle
des oberſten Rechenmeiſters im Himmel vertreten/ und an Gottes
Statt die Moraliſche Rechnung mit denen ihr unterthaͤnigen Ziffern
in Gerechtigkeit zufuͤhren auff ſich haben.
§. 21. Die Obrigkeitlichen Stellen richten ſich mehrentheils
nach der ſo vortheilhafften und vortrefflichen Viere: Als im Heil.
Roͤm. Reich/ da uͤber die bloſſen Unterthanen/ zum Exempel/ uͤber die
Bauern/ geſetzt ſind (1.) Richter oder Schultzen/ uͤber die (2.)
die Gerichtsherren/ die Ritterguͤter mehrentheils von Adel: oder
die Burgermeiſter in Staͤdten/ oder Amptmaͤnner/ uͤber dieſe (3.) die
Lands-Obrigkeit/ zum Exempel/ Reichs Adel oder Freyherrn/
oder Grafen/ oder Fuͤrſten/ oder Koͤnige/ als in Boͤhmen. Uber dieſe
(4.) die Reichs-Obrigkeit/ nemlich der KEYSER/ als das
allerhoͤchſte Haupt/ gleichſam der allerhoͤchſten Zahl Vermoͤgen in
ſich begreiffend.
§. 22. Man pfleget aber nicht uͤberal durch vier gleichſam Eck-
oder Gelenck-Stellen/ von dem niedrigſten Unterthanen zum hoͤchſten
Haupte fortzuſchreiten/ ſondern bey etlichen komt man ſtracks uͤber den
andern oder dritten Stande dazu. Allwo man aber deſto mehr unter
einer Reihe begreiffen muß/ gleichwie bey den decimal-Zahlen ge-
ſchicht/ oder noch mehr/ wann man ſo viel Grund-Zahlen oder Ziffern
als Buchſtaben ſetzen wolte/ welches zwar in Rechnungen fein kurtz
gefaſſete Proceſſe gibt/ aber ſie ſind um ſo viel deſto ſchwerer und gefaͤhr-
licher/ weil man bey ſolchen viel auff einmal in ſich haltenden Ziffern
gar zuviel im Sinne behalten muß/ welches leicht vergeſſen oder ver-
ſetzt werden kan; und weil das Einmaleins gar zu weitleufftig wird/
weßwegen bißher unter tauſenden kaum einer rechnen gelernet.
§. 23. Bey der Geiſtligkeit ſteigen die Eckſtaͤnde bey nahen auch
durch Viere nacheinander auff: wie dann bey den Catholiſchen (1.)
uͤber gewiſſe Regulares in einem Cloſter vornemlich der Probſt/ (2.)
hierauff uͤber etliche Cloͤſter ein Apt: (3.) uͤber etliche Apteyen ein
Biſchoff oder Ertz-Biſchoff/ (4.) uͤber dieſelben der Papſt mit
dem Collegio der Cardinaͤle/ geſetzt iſt.
Bey denen Proteſtirenden findet ſich gleichfalls die Viere/ in
dem/ ſie 1. bloſſe Prieſter. 2. Superintendenten. 3. Bi-
ſchoffe/ deren Stelle der Landsherr ſelbſt mit ſeinem Conſiſtorio
vertritt/
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