Weigel, Erhard: Arithmetische Beschreibung der Moral-Weißheit von Personen und Sachen Worauf das gemeine Wesen bestehet. Jena, 1674.Vom Unterscheid derer Moralischen Das XI. 3. ihre innerliche Vest- oder Ehrnvestigkeit/ Ingenuitas, Ho- nestas, Ehrlichkeit/ Auffrichtigkeit; 4. ihre eusserliche Würdigkeit/ Meritum, dadurch sie etwas gewisses außwürcken/ in dem sie gemessener weise sind 3. entweder thätig/ dahero der Wohlverdienst/ Bene- meritum, 4. oder läßig/ daher der Minderverdienst/ minus me- ritum. §. 10. Ferner wie bey der Natur durch derer viererley gemesse- 1. Trocken und warm/ so beym Feuer 2. Flüchtig und kalt/ so beym Wasser 3. Flüchtig und warm/ so bey der Lufft 4. Trocken und kalt/ so bey der Erde meistens zuspüren.§. 11. Dann nicht eben das Feuer/ Wasser/ Lufft und §. 12. Es werden aber diese vier an und vor sich vermischte mischten
Vom Unterſcheid derer Moraliſchen Das XI. 3. ihre innerliche Veſt- oder Ehrnveſtigkeit/ Ingenuitas, Ho- neſtas, Ehrlichkeit/ Auffrichtigkeit; 4. ihre euſſerliche Wuͤrdigkeit/ Meritum, dadurch ſie ♎ etwas gewiſſes außwuͤrcken/ in dem ſie gemeſſener weiſe ſind 3. entweder thaͤtig/ dahero der Wohlverdienſt/ Bene- meritum, 4. oder laͤßig/ daher der Minderverdienſt/ minus me- ritum. §. 10. Ferner wie bey der Natur durch derer viererley gemeſſe- 1. Trocken und warm/ ſo beym Feuer 2. Fluͤchtig und kalt/ ſo beym Waſſer 3. Fluͤchtig und warm/ ſo bey der Lufft 4. Trocken und kalt/ ſo bey der Erde meiſtens zuſpuͤren.§. 11. Dann nicht eben das Feuer/ Waſſer/ Lufft und §. 12. Es werden aber dieſe vier an und vor ſich vermiſchte miſchten
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0088" n="78"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Vom Unterſcheid derer Moraliſchen Das <hi rendition="#aq">XI.</hi></hi> </fw><lb/> <list> <item>3. ihre innerliche Veſt- oder <hi rendition="#fr">Ehrnveſtigkeit/</hi> <hi rendition="#aq">Ingenuitas, Ho-<lb/> neſtas,</hi> Ehrlichkeit/ Auffrichtigkeit;</item><lb/> <item>4. ihre euſſerliche <hi rendition="#fr">Wuͤrdigkeit/</hi> <hi rendition="#aq">Meritum,</hi> dadurch ſie<lb/> ♎ etwas gewiſſes <hi rendition="#fr">außwuͤrcken/</hi> in dem ſie gemeſſener weiſe<lb/> ſind<lb/><list><item>3. entweder <hi rendition="#fr">thaͤtig/</hi> dahero der <hi rendition="#fr">Wohlverdienſt/</hi> <hi rendition="#aq">Bene-<lb/> meritum,</hi></item><lb/><item>4. oder <hi rendition="#fr">laͤßig/</hi> daher der <hi rendition="#fr">Minderverdienſt/</hi> <hi rendition="#aq">minus me-<lb/> ritum.</hi></item></list></item> </list><lb/> <p><hi rendition="#i">§.</hi> 10. Ferner wie bey der Natur durch derer viererley gemeſſe-<lb/> ner (nicht ungemeſſener) erſten Qualitaͤten ihre <hi rendition="#aq">Combination</hi> und<lb/> Paarung vier <hi rendition="#aq">Complexion</hi>en und <hi rendition="#fr">Elementen</hi> entſtehen/ als</p><lb/> <list> <item><list rendition="#rightBraced"><lb/><item>1. <hi rendition="#fr">Trocken</hi> und <hi rendition="#fr">warm/</hi> ſo beym <hi rendition="#fr">Feuer</hi><lb/></item><lb/><item>2. <hi rendition="#fr">Fluͤchtig</hi> und <hi rendition="#fr">kalt/</hi> ſo beym <hi rendition="#fr">Waſſer</hi><lb/></item><lb/><item>3. <hi rendition="#fr">Fluͤchtig</hi> und <hi rendition="#fr">warm/</hi> ſo bey der <hi rendition="#fr">Lufft</hi><lb/></item><lb/><item>4. <hi rendition="#fr">Trocken</hi> und <hi rendition="#fr">kalt/</hi> ſo bey der <hi rendition="#fr">Erde</hi></item><lb/></list> meiſtens zuſpuͤren.</item><lb/> </list> <p>§. 11. Dann nicht eben das <hi rendition="#fr">Feuer/ Waſſer/ Lufft</hi> und<lb/><hi rendition="#fr">Erdreich/</hi> wie ſie ſich in dieſem untern Welt-Revier befinden/ ſind<lb/> die rechten foͤrmlichen Elemente der vermiſchten Coͤrper/ ſondern ſo viel<lb/> in einem jeden vermiſchten Coͤrper trocken und warm ſich findet (wie<lb/> dann das meiſte des Feuers/ und ein zimlich Theil der Lufft/ alſo be-<lb/> ſchaffen) daſſelbige iſt deſſen erſtes Element: ſo viel fluͤchtig und kalt<lb/> (als das meiſte des Waſſers/ und etwas von der Lufft) iſt das andere:<lb/> ſo viel fluͤchtig oder fluͤßig/ und warm (wie das meiſte von der Lufft<lb/> und etwas vom Feuer beſchaffen) iſt das dritte: ſo viel ſtandhaftig und<lb/> kalt (wie des Erdreichs meiſter Theil und etwas vom Waſſer/ welches<lb/> das Eiß bezeuget) iſt das vierdte. Und alſo ſind in allen gemiſchten<lb/> Coͤrpern viererley Elemente/ doch nicht in gleichem Grad: und pfleget<lb/> nur von dem uͤbermaß/ wie bey den erzehlten vier Elementariſchen<lb/> Coͤrpern (welche an und vor ſich ebener maſſen ſchon etwas vermiſcht<lb/> ſind) die Benennung zugeſchehen.</p><lb/> <p><hi rendition="#i">§.</hi> 12. Es werden aber dieſe vier an und vor ſich vermiſchte<lb/> Coͤrper/ <hi rendition="#fr">Feuer/ Waſſer/ Lufft/ Erde/</hi> zu gewiſſen euſſerlichen<lb/> Merckmahlen der innerlichen alſo vierfachen <hi rendition="#aq">Complexion</hi> und derer<lb/> viererley Elementar- und Urſprungs-Qualitaͤten eines jeden rechtver-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">miſchten</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [78/0088]
Vom Unterſcheid derer Moraliſchen Das XI.
3. ihre innerliche Veſt- oder Ehrnveſtigkeit/ Ingenuitas, Ho-
neſtas, Ehrlichkeit/ Auffrichtigkeit;
4. ihre euſſerliche Wuͤrdigkeit/ Meritum, dadurch ſie
♎ etwas gewiſſes außwuͤrcken/ in dem ſie gemeſſener weiſe
ſind
3. entweder thaͤtig/ dahero der Wohlverdienſt/ Bene-
meritum,
4. oder laͤßig/ daher der Minderverdienſt/ minus me-
ritum.
§. 10. Ferner wie bey der Natur durch derer viererley gemeſſe-
ner (nicht ungemeſſener) erſten Qualitaͤten ihre Combination und
Paarung vier Complexionen und Elementen entſtehen/ als
1. Trocken und warm/ ſo beym Feuer
2. Fluͤchtig und kalt/ ſo beym Waſſer
3. Fluͤchtig und warm/ ſo bey der Lufft
4. Trocken und kalt/ ſo bey der Erde
meiſtens zuſpuͤren.
§. 11. Dann nicht eben das Feuer/ Waſſer/ Lufft und
Erdreich/ wie ſie ſich in dieſem untern Welt-Revier befinden/ ſind
die rechten foͤrmlichen Elemente der vermiſchten Coͤrper/ ſondern ſo viel
in einem jeden vermiſchten Coͤrper trocken und warm ſich findet (wie
dann das meiſte des Feuers/ und ein zimlich Theil der Lufft/ alſo be-
ſchaffen) daſſelbige iſt deſſen erſtes Element: ſo viel fluͤchtig und kalt
(als das meiſte des Waſſers/ und etwas von der Lufft) iſt das andere:
ſo viel fluͤchtig oder fluͤßig/ und warm (wie das meiſte von der Lufft
und etwas vom Feuer beſchaffen) iſt das dritte: ſo viel ſtandhaftig und
kalt (wie des Erdreichs meiſter Theil und etwas vom Waſſer/ welches
das Eiß bezeuget) iſt das vierdte. Und alſo ſind in allen gemiſchten
Coͤrpern viererley Elemente/ doch nicht in gleichem Grad: und pfleget
nur von dem uͤbermaß/ wie bey den erzehlten vier Elementariſchen
Coͤrpern (welche an und vor ſich ebener maſſen ſchon etwas vermiſcht
ſind) die Benennung zugeſchehen.
§. 12. Es werden aber dieſe vier an und vor ſich vermiſchte
Coͤrper/ Feuer/ Waſſer/ Lufft/ Erde/ zu gewiſſen euſſerlichen
Merckmahlen der innerlichen alſo vierfachen Complexion und derer
viererley Elementar- und Urſprungs-Qualitaͤten eines jeden rechtver-
miſchten
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |