Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673.nici Söhnen zu sehen/ also lasse Chri- den.
nici Soͤhnen zu ſehen/ alſo laſſe Chri- den.
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nici Soͤhnen zu ſehen/ alſo laſſe Chri-
ſtus den Nahmen eines guͤtigen friedlie-
benden ſo bey den Juden als Jüngern/
wenn Er auch vor ſeine Feinde bittet. Jn
dem 39. Cap. verheiſſet und giebet Chri-
ſtus dem Schaͤcher das Paradiß per ve-
ra e buona Ragione di Stato, gleich
wie/ ſagt Mirandola, Chriſtus dem Sa-
tan zu trotze wolte unter zweyen Moͤr-
dern ſterben/ coſi anco per la medeſi-
ma Ragione venne à togliere il ladro
dalle mani del Diavolo e lo poſe nel
numero de’ beati, eben alſo wolte Er
den Moͤrder auß des Teuffels Haͤnden
reiſſen/ und in die Zahl der Außerwehlten
verſetzen. Es iſt mit Verwunderung zu
vernehmen/ (damit wir nur das merck-
wuͤrdigſte heraußziehen) daß ein boͤſer
Menſch auff einer ſchmaͤligen Stiegen
zum Galgen/ ſo Jhm zu einer Jacobs-
Leiter worden/ zu der ewigen Seeligkeit
hinauff ſpringet/ daß/ welcher die gantze
Zeit ſeines Lebens ein Ubelthaͤter und
ſchrecklicher Gotteslaͤſterer geweſen/ itzo
zu einem Saͤnger Goͤttlichen Lobes in
der him̃liſchen Hoffſtadt erkohren wor-
den.
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Zitationshilfe: | Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weirauch_dellaragione_1673/168>, abgerufen am 26.06.2024. |