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Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673.

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nen Weinberg mit Macht genommen/
und einen andern gleichen werths darvor
gegeben hätte/ dessen er sich Anfangs er-
boten/ wäre zwar gleichwol nicht recht
gewesen/ jedoch nicht so abscheulich un-
recht/ als wenn Jsabel einen leichtferti-
gen Streich erdencket/ den unschuldigen
Nabot einer Majestät-Vergreiffung zu
beschuldigen/ dadurch ihn um den Wein-
berg und Hals zubringen/ siehe/ weil A-
hab ohne offentliche Gewalt-Anlegung
den Weinberg nicht erlangen kundte/
und sich nicht einer Ungerechtigkeit ruch-
bar machen wolte/ ersinnet Jsabel einen
Schein des Rechtens/ dadurch sie von
einer Missethat in die andere fellt/ und
Gott zu einer so schrecklichen Bestraf-
fung der unter dem Deckel gehegter Ju-
stitz
geübten Grausamkeit reitzet. Die
Boßheit ist gleich einer Schlangen/ wie
viel Gifft sie hat/ wie begierig sie ist zu
Schaden/ so verkriechet sie sich gar gerne
unter die Gesträuche der Gerechtigkeit/
und versuchet entweder ungesehen/ vder
zum wenigsten sicher unter diesem
Schirm zu tödten/ darwieder aber kein

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J v

nen Weinberg mit Macht genommen/
und einẽ andern gleichen werths darvor
gegeben haͤtte/ deſſen er ſich Anfangs er-
boten/ waͤre zwar gleichwol nicht recht
geweſen/ jedoch nicht ſo abſcheulich un-
recht/ als wenn Jſabel einen leichtferti-
gen Streich erdencket/ den unſchuldigen
Nabot einer Majeſtaͤt-Vergreiffung zu
beſchuldigen/ dadurch ihn um den Wein-
berg und Hals zubringen/ ſiehe/ weil A-
hab ohne offentliche Gewalt-Anlegung
den Weinberg nicht erlangen kundte/
und ſich nicht einer Ungerechtigkeit ruch-
bar machen wolte/ erſinnet Jſabel einen
Schein des Rechtens/ dadurch ſie von
einer Miſſethat in die andere fellt/ und
Gott zu einer ſo ſchrecklichen Beſtraf-
fung der unter dem Deckel gehegter Ju-
ſtitz
geuͤbten Grauſamkeit reitzet. Die
Boßheit iſt gleich einer Schlangen/ wie
viel Gifft ſie hat/ wie begierig ſie iſt zu
Schaden/ ſo verkriechet ſie ſich gar gerne
unter die Geſtraͤuche der Gerechtigkeit/
und verſuchet entweder ungeſehen/ vder
zum wenigſten ſicher unter dieſem
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[0225] nen Weinberg mit Macht genommen/ und einẽ andern gleichen werths darvor gegeben haͤtte/ deſſen er ſich Anfangs er- boten/ waͤre zwar gleichwol nicht recht geweſen/ jedoch nicht ſo abſcheulich un- recht/ als wenn Jſabel einen leichtferti- gen Streich erdencket/ den unſchuldigen Nabot einer Majeſtaͤt-Vergreiffung zu beſchuldigen/ dadurch ihn um den Wein- berg und Hals zubringen/ ſiehe/ weil A- hab ohne offentliche Gewalt-Anlegung den Weinberg nicht erlangen kundte/ und ſich nicht einer Ungerechtigkeit ruch- bar machen wolte/ erſinnet Jſabel einen Schein des Rechtens/ dadurch ſie von einer Miſſethat in die andere fellt/ und Gott zu einer ſo ſchrecklichen Beſtraf- fung der unter dem Deckel gehegter Ju- ſtitz geuͤbten Grauſamkeit reitzet. Die Boßheit iſt gleich einer Schlangen/ wie viel Gifft ſie hat/ wie begierig ſie iſt zu Schaden/ ſo verkriechet ſie ſich gar gerne unter die Geſtraͤuche der Gerechtigkeit/ und verſuchet entweder ungeſehen/ vder zum wenigſten ſicher unter dieſem Schirm zu toͤdten/ darwieder aber kein beſ- J v

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Zitationshilfe: Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weirauch_dellaragione_1673/225>, abgerufen am 28.11.2024.