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Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673.

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volte per defetto del terreno, altra
volta per colpa del Ortolano o del a-
ria,
ein Gewächse/ welches nicht Frucht
bringet bißweilen aus eigener Schuld/
zuweilen aus Ursache des Bodens/ zu-
weilen aus Schuld des Gärtners oder
der Lufft. Die Heyden/ damit sie weder
Gott noch sich selbst beschuldigten/ mach-
ten ein Wort zu einer Göttin und zwar
Weibischen Geschlechts/ darwieder sie
ihren Unwillen herauß lassen/ und ihre
Schuld der Unwissenheit beschönigen
köndten/ der Mensch hat kein gewisser
Glücke als sich selbst/ chi e si rozzo, che
l' ignori? chi e si empio che lo nieghi?

Saget der Gio Battista Mancini, wer
ist so Bäurisch/ der es nicht wisse/ so Gott-
lose/ der es läugne? Jn denen uns be-
treffenden Zufällen ist eine gewisse Krafft/
damit wir des Didaco Savedra Worte
gebrauchen/ und wir halten sie bald vor
grösser/ bald kleiner/ nachdem sie uns
vorkommen/ unser Unwissenheit schreibet
dem Glücke alles zu/ da doch wir uns
leicht lassen viel Verenderungen abreis-
sen/ wenn so offte der Zeiten Wechsel sich

wan-

volte per defetto del terreno, altra
volta per colpa del Ortolano ò del a-
ria,
ein Gewaͤchſe/ welches nicht Frucht
bringet bißweilen aus eigener Schuld/
zuweilen aus Urſache des Bodens/ zu-
weilen aus Schuld des Gaͤrtners oder
der Lufft. Die Heyden/ damit ſie weder
Gott noch ſich ſelbſt beſchuldigten/ mach-
ten ein Wort zu einer Goͤttin und zwar
Weibiſchen Geſchlechts/ darwieder ſie
ihren Unwillen herauß laſſen/ und ihre
Schuld der Unwiſſenheit beſchoͤnigen
koͤndten/ der Menſch hat kein gewiſſer
Gluͤcke als ſich ſelbſt/ chi è ſi rozzo, che
l’ ignori? chi è ſi empio che lo nieghi?

Saget der Gio Battiſta Mancini, wer
iſt ſo Baͤuriſch/ der es nicht wiſſe/ ſo Gott-
loſe/ der es laͤugne? Jn denen uns be-
treffendẽ Zufaͤllen iſt eine gewiſſe Krafft/
damit wir des Didaco Savedra Worte
gebrauchen/ und wir halten ſie bald vor
groͤſſer/ bald kleiner/ nachdem ſie uns
vorkommen/ unſeꝛ Unwiſſenheit ſchreibet
dem Gluͤcke alles zu/ da doch wir uns
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ſen/ wenn ſo offte der Zeiten Wechſel ſich

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[0254] volte per defetto del terreno, altra volta per colpa del Ortolano ò del a- ria, ein Gewaͤchſe/ welches nicht Frucht bringet bißweilen aus eigener Schuld/ zuweilen aus Urſache des Bodens/ zu- weilen aus Schuld des Gaͤrtners oder der Lufft. Die Heyden/ damit ſie weder Gott noch ſich ſelbſt beſchuldigten/ mach- ten ein Wort zu einer Goͤttin und zwar Weibiſchen Geſchlechts/ darwieder ſie ihren Unwillen herauß laſſen/ und ihre Schuld der Unwiſſenheit beſchoͤnigen koͤndten/ der Menſch hat kein gewiſſer Gluͤcke als ſich ſelbſt/ chi è ſi rozzo, che l’ ignori? chi è ſi empio che lo nieghi? Saget der Gio Battiſta Mancini, wer iſt ſo Baͤuriſch/ der es nicht wiſſe/ ſo Gott- loſe/ der es laͤugne? Jn denen uns be- treffendẽ Zufaͤllen iſt eine gewiſſe Krafft/ damit wir des Didaco Savedra Worte gebrauchen/ und wir halten ſie bald vor groͤſſer/ bald kleiner/ nachdem ſie uns vorkommen/ unſeꝛ Unwiſſenheit ſchreibet dem Gluͤcke alles zu/ da doch wir uns leicht laſſen viel Verenderungen abreiſ- ſen/ wenn ſo offte der Zeiten Wechſel ſich wan-

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Zitationshilfe: Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weirauch_dellaragione_1673/254>, abgerufen am 21.11.2024.