Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673.

Bild:
<< vorherige Seite

macht worden; die Rechte waren ei-
gentlich der rechte Weg/ darauff ich ge-
hen/ und die Gesetze das gesetzte Ziel/
darnach ich ringen solte/ achtete auch kei-
ner auff dieser Bahn gestreueten Dor-
nen/ welche ofters denen eyfrigsten Lieb-
habern die brünstige Ergebenheit ver-
wundet/ sondern versüssete alle Ver-
drüßligkeiten mit dem feinesten Con-
fect
holdseeligster Studien/ und wiewol
jene den Vorzug behielten/ als welche
mir dermaleins die besten Lebens-Mit-
tel eintragen solten/ so wallete doch in
meinem Gemüthe eine weiß nicht/
was vor angebohrne Zuneigung/ zu de-
rer Unterhaltung nichts als die Sehn-
adern alles Beginnens abgehen wolten/
diese Flamme ware bey mir so mächtig/
daß sie inner den Schrancken Römi-
scher Gesetze weder eingesperret seyn/
noch veraltern wolte/ sondern so viel
möglich Außgang suchende/ sich bald

abküh-

macht worden; die Rechte waren ei-
gentlich der rechte Weg/ darauff ich ge-
hen/ und die Geſetze das geſetzte Ziel/
daꝛnach ich ringen ſolte/ achtete auch kei-
ner auff dieſer Bahn geſtreueten Dor-
nen/ welche ofters denen eyfrigſten Lieb-
habern die bruͤnſtige Ergebenheit ver-
wundet/ ſondern verſuͤſſete alle Ver-
druͤßligkeiten mit dem feineſten Con-
fect
holdſeeligſter Studien/ und wiewol
jene den Vorzug behielten/ als welche
mir dermaleins die beſten Lebens-Mit-
tel eintragen ſolten/ ſo wallete doch in
meinem Gemuͤthe eine weiß nicht/
was vor angebohrne Zuneigung/ zu de-
rer Unterhaltung nichts als die Sehn-
adern alles Beginnens abgehen wolten/
dieſe Flamme ware bey mir ſo maͤchtig/
daß ſie inner den Schrancken Roͤmi-
ſcher Geſetze weder eingeſperret ſeyn/
noch veraltern wolte/ ſondern ſo viel
moͤglich Außgang ſuchende/ ſich bald

abkuͤh-
<TEI>
  <text>
    <front>
      <div type="preface" n="1">
        <p><pb facs="#f0026"/>
macht worden; die Rechte waren ei-<lb/>
gentlich der rechte Weg/ darauff ich ge-<lb/>
hen/ und die Ge&#x017F;etze das ge&#x017F;etzte Ziel/<lb/>
da&#xA75B;nach ich ringen &#x017F;olte/ achtete auch kei-<lb/>
ner auff die&#x017F;er Bahn ge&#x017F;treueten Dor-<lb/>
nen/ welche ofters denen eyfrig&#x017F;ten Lieb-<lb/>
habern die bru&#x0364;n&#x017F;tige Ergebenheit ver-<lb/>
wundet/ &#x017F;ondern ver&#x017F;u&#x0364;&#x017F;&#x017F;ete alle Ver-<lb/>
dru&#x0364;ßligkeiten mit dem feine&#x017F;ten <hi rendition="#aq">Con-<lb/>
fect</hi> hold&#x017F;eelig&#x017F;ter Studien/ und wiewol<lb/>
jene den Vorzug behielten/ als welche<lb/>
mir dermaleins die be&#x017F;ten Lebens-Mit-<lb/>
tel eintragen &#x017F;olten/ &#x017F;o wallete doch in<lb/>
meinem Gemu&#x0364;the eine weiß nicht/<lb/>
was vor angebohrne Zuneigung/ zu de-<lb/>
rer Unterhaltung nichts als die Sehn-<lb/>
adern alles Beginnens abgehen wolten/<lb/>
die&#x017F;e Flamme ware bey mir &#x017F;o ma&#x0364;chtig/<lb/>
daß &#x017F;ie inner den Schrancken Ro&#x0364;mi-<lb/>
&#x017F;cher Ge&#x017F;etze weder einge&#x017F;perret &#x017F;eyn/<lb/>
noch veraltern wolte/ &#x017F;ondern &#x017F;o viel<lb/>
mo&#x0364;glich Außgang &#x017F;uchende/ &#x017F;ich bald<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">abku&#x0364;h-</fw><lb/></p>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[0026] macht worden; die Rechte waren ei- gentlich der rechte Weg/ darauff ich ge- hen/ und die Geſetze das geſetzte Ziel/ daꝛnach ich ringen ſolte/ achtete auch kei- ner auff dieſer Bahn geſtreueten Dor- nen/ welche ofters denen eyfrigſten Lieb- habern die bruͤnſtige Ergebenheit ver- wundet/ ſondern verſuͤſſete alle Ver- druͤßligkeiten mit dem feineſten Con- fect holdſeeligſter Studien/ und wiewol jene den Vorzug behielten/ als welche mir dermaleins die beſten Lebens-Mit- tel eintragen ſolten/ ſo wallete doch in meinem Gemuͤthe eine weiß nicht/ was vor angebohrne Zuneigung/ zu de- rer Unterhaltung nichts als die Sehn- adern alles Beginnens abgehen wolten/ dieſe Flamme ware bey mir ſo maͤchtig/ daß ſie inner den Schrancken Roͤmi- ſcher Geſetze weder eingeſperret ſeyn/ noch veraltern wolte/ ſondern ſo viel moͤglich Außgang ſuchende/ ſich bald abkuͤh-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weirauch_dellaragione_1673
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weirauch_dellaragione_1673/26
Zitationshilfe: Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weirauch_dellaragione_1673/26>, abgerufen am 05.05.2024.