Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673.werffen solle/ ungeachtet von etlichen Allein
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werffen ſolle/ ungeachtet von etlichen
vornehmen Gelehrten dem Staatsrecht
mehr als zu viel eingeraͤumet werden
wollen/ und Clapmar hoc Jure Domi-
nationis (denn alſo nennet er Ratio Sta-
tus) des Timoleon Bruder-Mord ent-
ſchuldiget/ als wenn der Timophanes
allein zu regiren begierig vielen Groſſen
gedraͤuet und das Vaterland an ſich
bringen wollen/ da doch ſolches nicht ſat-
ſame Urſache einen Bruder-Mord zu
beſchoͤnigen/ hat der Bruder geſuͤndiget/
warumb hat der Senat nicht geſtraffet/
und er eben umb die gemeine Freyheit ge-
gen einen Bruder eyfern muͤſſen/ zu de-
me/ wenn er gleich die euſerliche Regier-
Geſtalt geendert mit der Buͤrgerſchafft
zu Friedenheit/ ſo were der Timoleon
ſich deſſen anzunehmen nicht befuget ge-
weſen/ Nepos heiſſet die That Scelus,
und die Mutter hat den Thaͤter nicht vor
ihren Augen ſehen wollen/ ſie hat ihn ge-
ſcholten Fratricidam impiumque. Er-
wehnter Clapmar gehet ſo weit/ daß er
ſaget: ac neſcio, annon aliquo pacto
excuſari poſſit Nero de cæde Matris.
Allein
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Zitationshilfe: | Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weirauch_dellaragione_1673/300>, abgerufen am 26.06.2024. |