Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673.der Gelegenheit sich wol bedienet hätte. Der Tel-
der Gelegenheit ſich wol bedienet haͤtte. Der Tel-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0434"/> der Gelegenheit ſich wol bedienet haͤtte. Der<lb/> Hoff ſahe/ daß bey ihrer Abweſenheit die<lb/><hi rendition="#aq">Fronde</hi> in dem Punct des Cardinals Ver-<lb/> terbens immermehr zunahme/ und weil das<lb/> Volck uͤber des Koͤnigs Entfernung immer<lb/> verbitterter wurde/ machte er ſich wiederum<lb/> nach Pariß/ <hi rendition="#aq">Mazarin</hi> aber/ nachdem faſt<lb/> alle Gebluͤths-Printzen/ von ihm abgeſetzet/<lb/> und bey nahe der <hi rendition="#aq">Duc d’ Orleans,</hi> bemuͤhet<lb/> ſich dieſen und den <hi rendition="#aq">Princ</hi> von <hi rendition="#aq">Conde,</hi> de-<lb/> rer Einigkeit am kraͤfftigſten allen Feinden<lb/> entgegen geſetzt werden kondte/ auf alle Wei-<lb/> ſe verbunden zuhalten/ erachtet inſonderheit<lb/> des <hi rendition="#aq">Princen</hi> Kriegriſche und bey damahli-<lb/> ger Jugend aller an ſich haltung unfaͤhige<lb/> Natur darzu dienlich/ zumahlen der Ruhm<lb/> ſeiner Tapfferkeit/ der Glantz ſeines Sieges/<lb/> und der Armee <hi rendition="#aq">Succurs</hi> ein Schrecken ein-<lb/> jagen konte; Die Koͤnigin brauchte die al-<lb/> lerbeweglichſten Beredungen/ Thraͤnen/ die<lb/> zaͤrtlichſten Redens-Arten/ ſie nente ihn ih-<lb/> ren dritten Sohn/ der Cardinal verſpricht<lb/> die Zeit ſeines Lebens ihm ergeben zuſeyn/<lb/> der Koͤnig ſelbſt umarmet ihn/ und befiehlet<lb/> ihm die Wolfarth des Reichs und ſeiner<lb/> Perſon; Der Mareſchall <hi rendition="#aq">Grammont</hi> und<lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">Tel-</hi></fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [0434]
der Gelegenheit ſich wol bedienet haͤtte. Der
Hoff ſahe/ daß bey ihrer Abweſenheit die
Fronde in dem Punct des Cardinals Ver-
terbens immermehr zunahme/ und weil das
Volck uͤber des Koͤnigs Entfernung immer
verbitterter wurde/ machte er ſich wiederum
nach Pariß/ Mazarin aber/ nachdem faſt
alle Gebluͤths-Printzen/ von ihm abgeſetzet/
und bey nahe der Duc d’ Orleans, bemuͤhet
ſich dieſen und den Princ von Conde, de-
rer Einigkeit am kraͤfftigſten allen Feinden
entgegen geſetzt werden kondte/ auf alle Wei-
ſe verbunden zuhalten/ erachtet inſonderheit
des Princen Kriegriſche und bey damahli-
ger Jugend aller an ſich haltung unfaͤhige
Natur darzu dienlich/ zumahlen der Ruhm
ſeiner Tapfferkeit/ der Glantz ſeines Sieges/
und der Armee Succurs ein Schrecken ein-
jagen konte; Die Koͤnigin brauchte die al-
lerbeweglichſten Beredungen/ Thraͤnen/ die
zaͤrtlichſten Redens-Arten/ ſie nente ihn ih-
ren dritten Sohn/ der Cardinal verſpricht
die Zeit ſeines Lebens ihm ergeben zuſeyn/
der Koͤnig ſelbſt umarmet ihn/ und befiehlet
ihm die Wolfarth des Reichs und ſeiner
Perſon; Der Mareſchall Grammont und
Tel-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |