Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673.bero Gesellschafft des Cardinals verächtlich ris S iiij
bero Geſellſchafft des Cardinals veraͤchtlich ris S iiij
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bero Geſellſchafft des Cardinals veraͤchtlich
und ſpoͤttlich zugedencken/ wegen des bereits
von den trublen unterbauten Anſchlages/
ſeine Baſe mit dem Duc de Mercur zuver-
maͤhlen/ ſo er nimmermehr zugeben wuͤrde/
wie er dann dem Mazarin mit duͤrren Wor-
ten ſagen laſſen/ qu’ il ne pouvoit eſtre
de ſes amis, ſ’ il penſoit à ce mariage,
Er kondte nicht ſein Freund ſeyn/ wo er auff
dieſe Heyrath Gedancken haͤtte. Den Car-
dinal ſchmertzte in der Seelen/ daß der Welt
eine ſo Sclaviſche Ergebenheitſolte kundbar
werden/ daß des Prinzen Wille ſolte die
Richtſchnur ſeyn/ darnach ſein Auffnehmen
ſolte gerichtet werden/ nach dem zumahlen
dieſe Vermaͤhlung die Koͤnigin/ ja der Duc
d’ Orleans bewilliget/ nach Rom und an
alle Fuͤrſten in Jtalien davon Bericht gege-
ben worden: Jedoch kondte er ohne ſchreck-
liche Verwirrung nichts vollziehen/ noch wie
er im Sinne hatte/ gegen den Prinz eyfern/
ſondern ſuivant le genie de la nation
qui domine beaucoup en luy, wie der
Frantzoſe redet/ il attendoit le benefice
du temps, erwartete der Zeit. Wie aber
die Verbitterung gegen den Mazarin zu Pa-
ris
S iiij
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Zitationshilfe: | Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weirauch_dellaragione_1673/439>, abgerufen am 16.06.2024. |