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Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673.

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nicht so viel würden zuschaffen machen/
dieses sind keiner Verzeihung würdige
Jrrthümer; Eure Majestäten lassen zu/
daß ich die verdiente Straffe meiner ei-
teln Gedancken gelte/ welche meinen
Fehlern gleichmäßige Straffe die Ent-
fernung von meinen irrdischen Göttern
sein wird. Es genissen Eure Majestäten
der Stille/ welche ich gestöret habe/ es sein
1000. Mazarini nicht werth ihres und ih-
res Reiches Friedens; Ew. Majest. o
Sire,
werden nicht Oerter ermangeln/
entweder ausser Franckreich mich sicher
zuerhalten/ oder zu ihren Dinsten mich
anzuwenden/ ich schreibe ihr keinen vor/
weiln mein ist der Gehorsam/ ihre die
Wahl/ und wenn auch aller Bedienung
unfähig wehre/ so sind die Angelegenhei-
ten Franckreichs mir nicht so angewach-
sen/ daß ich nicht ohne wehthun selbter
mich gar gerne entreissen könne/ um mich
Ew. Majest. vor den allergehorsamsten
zuerweisen. Der König sol ihm einge-
brochen sein mit diesen Worten: Gehet
nicht weiter/ so ihr nicht wollet meine Ge-
rechtigkeit und gegen euch tragende Liebe

belei-

nicht ſo viel wuͤrden zuſchaffen machen/
dieſes ſind keiner Verzeihung wuͤrdige
Jrrthuͤmer; Eure Majeſtaͤten laſſen zu/
daß ich die verdiente Straffe meiner ei-
teln Gedancken gelte/ welche meinen
Fehlern gleichmaͤßige Straffe die Ent-
fernung von meinen irrdiſchen Goͤttern
ſein wird. Es geniſſen Eure Majeſtaͤten
der Stille/ welche ich geſtoͤret habe/ es ſein
1000. Mazarini nicht werth ihres und ih-
res Reiches Friedens; Ew. Majeſt. ô
Sire,
werden nicht Oerter ermangeln/
entweder auſſer Franckreich mich ſicher
zuerhalten/ oder zu ihren Dinſten mich
anzuwenden/ ich ſchreibe ihr keinen vor/
weiln mein iſt der Gehorſam/ ihre die
Wahl/ und wenn auch aller Bedienung
unfaͤhig wehre/ ſo ſind die Angelegenhei-
ten Franckreichs mir nicht ſo angewach-
ſen/ daß ich nicht ohne wehthun ſelbter
mich gar gerne entreiſſen koͤnne/ um mich
Ew. Majeſt. vor den allergehorſamſten
zuerweiſen. Der Koͤnig ſol ihm einge-
brochen ſein mit dieſen Worten: Gehet
nicht weiter/ ſo ihr nicht wollet meine Ge-
rechtigkeit und gegen euch tragende Liebe

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[0460] nicht ſo viel wuͤrden zuſchaffen machen/ dieſes ſind keiner Verzeihung wuͤrdige Jrrthuͤmer; Eure Majeſtaͤten laſſen zu/ daß ich die verdiente Straffe meiner ei- teln Gedancken gelte/ welche meinen Fehlern gleichmaͤßige Straffe die Ent- fernung von meinen irrdiſchen Goͤttern ſein wird. Es geniſſen Eure Majeſtaͤten der Stille/ welche ich geſtoͤret habe/ es ſein 1000. Mazarini nicht werth ihres und ih- res Reiches Friedens; Ew. Majeſt. ô Sire, werden nicht Oerter ermangeln/ entweder auſſer Franckreich mich ſicher zuerhalten/ oder zu ihren Dinſten mich anzuwenden/ ich ſchreibe ihr keinen vor/ weiln mein iſt der Gehorſam/ ihre die Wahl/ und wenn auch aller Bedienung unfaͤhig wehre/ ſo ſind die Angelegenhei- ten Franckreichs mir nicht ſo angewach- ſen/ daß ich nicht ohne wehthun ſelbter mich gar gerne entreiſſen koͤnne/ um mich Ew. Majeſt. vor den allergehorſamſten zuerweiſen. Der Koͤnig ſol ihm einge- brochen ſein mit dieſen Worten: Gehet nicht weiter/ ſo ihr nicht wollet meine Ge- rechtigkeit und gegen euch tragende Liebe belei-

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Zitationshilfe: Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weirauch_dellaragione_1673/460>, abgerufen am 17.06.2024.