Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673.läßiger Zuversicht feste halten/ Qui se fie Mit was vor Gewissen können aber tig
laͤßiger Zuverſicht feſte halten/ Qui ſe fie Mit was vor Gewiſſen koͤnnen aber tig
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laͤßiger Zuverſicht feſte halten/ Qui ſe fie
autrement, que par la Divine Eſperan-
ce, marche ſur la glace d’ une nuictée,
& ſ’ appuye au baſton de rouzeau:
dieſes ſind die ſchoͤnen Worte des Maiſtre
Alain Chartre, Caroli VII. Koͤnigs in
Franckreich Staats-Secretarii, deſſen
wiewohl heßlichen Mund/ weil aus ſelbigem
(wie der vornehme Frantzoͤiſche Advocat
Eſtienne Paſquier hierbey anmercket) ſo
viel goldene Spruͤche gefloſſen/ die Mar-
gherita des damahligen Dauphins/ her-
nach Koͤniges Ludovici XI. Gemahlin im
Vorbeygehen/ als er in dem Saal ohnge-
fehr entſchlaffen/ in Gegenwart vielen Frau-
enzimmers mit einem Kuſſe geehret: Wer
ſich/ ſagt er/ anders als durch Goͤttliche Zu-
verſicht vertrauet/ wandelt auff einem Eyß
einer Nacht/ und lehnet ſich auff ein Rohr/
ach auff ein ſchwaches offt durch die Hand
gehendes Rohr.
Mit was vor Gewiſſen koͤnnen aber
Chriſtliche Fuͤrſten etwas ungleiches vor-
nehmen/ wann ſie in ſich gehen/ daß GOtt
allenthalben gegenwertig/ daß er alles ſehe/
daß er auch uͤber der Oberen Beginnen hef-
tig
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Zitationshilfe: | Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weirauch_dellaragione_1673/495>, abgerufen am 26.06.2024. |