Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.
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dung der Gegenliebe helffen? Doch weiter in
den Text. Die gehorſamſten Dienſtlei-
ſtungen welche ich ihrer Gottheit ge-
widmet habe/ muͤſſen in meiner verlieb-
ten Seele ſterben/ in dem mir die Gele-
genheit ermangelt ſolche herauß zulaſ-
ſen. Mich duͤnckt ich habe die hertzbrechende
Complimente in einem Buche geleſen/ dar-
auß der Liebhaber ſeine Invention wird auß-
geſchrieben haben. Sonſten halt ich davor/
es wird trefflich umb den Menſchen ſtincken/
wo die Dienſtleiſtungen alle in der Seele ver-
faulen ſollen. Mein Rath waͤre/ er legte ſich
eine Quantitaͤt von Biſemkuͤchlein zu/ damit
er den uͤbeln Geruch bey der Liebſten verber-
gen koͤnnte/ daß es nicht hieſſe/ Jungfer riecht
ihr was/ es koͤmmt von mir her. Ach wie
gluͤckſelig wolt ich mein Verhaͤngniß
preiſen/ wenn ich als ihr geringſter
Sclave/ ihre Schuhbaͤnder auffzu-
knuͤpfen gewuͤrdiget/ oder ſonſt durch
ihren hochmoͤgenden Befehl in dero
wuͤrckliche (werckliche) Dienſte ange-
nommen wuͤrde. Pfuy uͤber die Beren-
heuterey/ iſt dieß nun die Hoͤffligkeit alle/ daß
ein Kerle/ der den lieben GOtt dancken ſolte/
weil er ihn zu einem Mannsbilde erſchaffen/
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