Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.
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Eurylas war zu muthe/ als wenn ihm die Tuͤr-
cken und Tartarn waͤren zu gleich ins Land
gefallen. Gelanor und Florindo ſtellten
ſich gantz unbekant/ und aſſen vor ſich fort/
ingleichen machte Eurylas auch nicht viel
Weſens. Nun war dem guten Stuͤmper/
welcher vor dießmahl Horribilicribrifax heiſ-
ſen mag/ immer leid/ die Gaͤſte moͤchten etwan
nicht wiſſen/ wer er waͤre/ und moͤchten dan-
nenhero vor ſeinem Zorne nicht gar zu hoch er-
ſchrecken: Gleichwohl aber wolte ſich kein
Diſcurs fuͤgen/ dabey er ſeine Heldenmaͤſſige
Thaten haͤtte angebracht. Darum mußte
er ſich mit des Wirths Sohn einlaſſen/ der
ſich auf der nechſten Schule ſonſten auffhielt
und dazumal zu dem Hr. Vater in patriam
verreiſet war: Junge ſagte er zu ſeinem Ser-
viteur, wo haſt du meinen Saͤbel/ bring ihn
nur in der Scheide her/ zeuch ihn nicht auß/ du
moͤchteſt Schaden thun. Hiemit wandte er
ſich zu dem jungen Lappen/ der viel wuſte/ was
der Krieg vor ein Ding waͤre/ und ſagte:
Das iſt ein Saͤbel/ der mir im Polniſchẽ Krie-
ge Dienſte gethan hat. Jch wolte ihm ſo
viel Ducaten goͤnnen/ ſo viel als Tartar-
Koͤpffe davor abgeflogen ſind. Jch ward bey
der koͤſtlichen Klinge des Blutvergieſſens ſo
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