Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.
Nun ich muß nicht so unhöflich Mehr dergleichen Redens-Arten hatte Eu- solte
Nun ich muß nicht ſo unhoͤflich Mehr dergleichen Redens-Arten hatte Eu- ſolte
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0239" n="233"/><lb/> Tantz an/ und da kan einer mit guten Gewiſſen<lb/> ſtillſchweigen/ weil es doch das Anſehen hat/<lb/> als muͤſſe man alle Kraͤffte auf den Tantz ſpen-<lb/> diren. Jmmittelſt wird ſichs nicht ſchicken/<lb/> daß man das Maͤdgen gar zu lang an der<lb/> Hand behaͤlt. Denn was iſt das vor Noth/<lb/> wann eine Jungfer/ die gerne mit einem an-<lb/> dern tantzen wolte/ einen hoͤltzernen Peter am<lb/> Halſe haben muß/ als ein Fieber. Drumb<lb/> bringt die Jungfer weiter/ und bedanekt euch<lb/> erſtlich gegen ſie:</p><lb/> <p> <hi rendition="#fr">Nun ich muß nicht ſo unhoͤflich<lb/> ſeyn/ und ſie mit meinen ſchlechten Tan-<lb/> tzen zu viel belaͤſtigen. Sie habe ſchoͤ-<lb/> nen Danck/ daß ſie ſich ſo guͤtig bezei-<lb/> gen wollen/ und ſey gewiß/ daß ich im<lb/> ſteren Andencken ſolches hoch ſchaͤtzen/<lb/> und nach Moͤgligkeit bedienen wil.<lb/> Jnzwiſchen iſt es vielleicht nicht uͤbel<lb/> gethan/ daß ich</hi> <hi rendition="#aq">Monſieur N.</hi> <hi rendition="#fr">bitte daſ-<lb/> ſelbige gut zu mach en/ was ich ſo genau<lb/> nicht habe nach Wunſche vollenden<lb/> koͤnnen.</hi> </p><lb/> <p>Mehr dergleichen Redens-Arten hatte <hi rendition="#aq">Eu-<lb/> rylas</hi> in einem Buͤchlein beyſammen/ welche er<lb/> dem guten Menſchen <hi rendition="#aq">fideliter communicir-<lb/> te.</hi> Doch wuͤrde es zu lang/ wenn alles hier<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſolte</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [233/0239]
Tantz an/ und da kan einer mit guten Gewiſſen
ſtillſchweigen/ weil es doch das Anſehen hat/
als muͤſſe man alle Kraͤffte auf den Tantz ſpen-
diren. Jmmittelſt wird ſichs nicht ſchicken/
daß man das Maͤdgen gar zu lang an der
Hand behaͤlt. Denn was iſt das vor Noth/
wann eine Jungfer/ die gerne mit einem an-
dern tantzen wolte/ einen hoͤltzernen Peter am
Halſe haben muß/ als ein Fieber. Drumb
bringt die Jungfer weiter/ und bedanekt euch
erſtlich gegen ſie:
Nun ich muß nicht ſo unhoͤflich
ſeyn/ und ſie mit meinen ſchlechten Tan-
tzen zu viel belaͤſtigen. Sie habe ſchoͤ-
nen Danck/ daß ſie ſich ſo guͤtig bezei-
gen wollen/ und ſey gewiß/ daß ich im
ſteren Andencken ſolches hoch ſchaͤtzen/
und nach Moͤgligkeit bedienen wil.
Jnzwiſchen iſt es vielleicht nicht uͤbel
gethan/ daß ich Monſieur N. bitte daſ-
ſelbige gut zu mach en/ was ich ſo genau
nicht habe nach Wunſche vollenden
koͤnnen.
Mehr dergleichen Redens-Arten hatte Eu-
rylas in einem Buͤchlein beyſammen/ welche er
dem guten Menſchen fideliter communicir-
te. Doch wuͤrde es zu lang/ wenn alles hier
ſolte
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