Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.
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wollen wir ſehen/ wer Herr im Hauſe iſt. Du
Bettelhund/ wer wareſtu/ als du in deinem
lauſichten Maͤntelgen angeſtochen kameſt/ da
dir das Hemd zu den Hoſen herauß hieng/ und
da dir der Steiß auf beyden Seiten herauß
guckte/ haͤtteſtu auch einen blutigen Heller ge-
habt/ wenn man dich haͤtte zu Boden geworf-
fen? Wer hat dich denn nun zum Manne ge-
macht/ du Eſel/ als eben ich? Und wer hat dir
beſſere Macht Ohrfeigen zu geben/ als eben
ich? Der Mann wolte etwas reden/ aber es
fing abſcheulich an zu klatſchen/ daß die Zuhoͤ-
renden geſchworen haͤtten/ der gute Kerle be-
kaͤme Maulſchellen/ da da/ du Berenhaͤuter/
rieff ſie/ da haſtu Geld auf die Reiſe/ du ver-
lauffener Schelm/ da haſtu die Lauge zum
warmen Bade/ warte/ ich will dir den Kopff
mit der Mandel-Keule wieder abtrocknen.
Der Mann muckste kaum dargegen/ nur biß-
wei’en murmelte er dieſe Worte: o meine
guͤldene hertzallerliebſte Frau/ was hab ich deñ
gethan? Endlich als das Gefechte lang genug
gewaͤhret/ und viel leicht feꝛtge Worte vergoſſẽ
worden/ ſagte die Frau: das ſoltu wiſſen/ du
eingemachter Eſelskopff/ daß ich dich nicht
weg ziehen laſſe/ und damit du zu Hauſe blei-
ben muſt/ ſiehe ſo wil ich dir Schuh und
Struͤmpfe verſtecken/ und ſolſtu morgen den
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