Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.
Für-
Fuͤr-
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intendenten/ der ſchreibt Commentarios uͤ-
ber die Politica und vertirt Frantzoͤſiſche Ro-
manen: Einen Stadt-Phyſicum, der will
Barthii Adverſaria continuiren: Einen
Schul-Rector, der refutirt die Ketzer: Einen
Kauffmann/ der iſt ein Chymicus: Einen
Soldaten/ der ſitzt Tag und Nacht über Teut-
ſchen Verſen: Einen Schuſter/ der Advo-
cirt und heiſſt novo nomine Licentiat Abſatz:
Einen Bauer/ der ſchreibt Calender. Das
heiſt mit kurtzen Worten ſo viel gegeben/ ein
iedweder Narr thut/ was er nicht thun ſoll/
und darzu er von Gott beruffen iſt/ das ſetzt
er hinten an/ gleich muͤſte das ἔργον dem παρ-
έργῳ weichen. Eurylas ſagte hierauff/ mein
lieber Herr/ diß geht wohl hin/ da thut gleich-
wohl em iedweder etwas/ und zeigt dadurch
an/ daß er nicht gantz einen Gruͤßkopff hat.
Zum wenigſten dienen dieſe Sachen wie mein
alter Edelmann auß dem Tacito offt ſagte/
ad velandum ſegne otium: aber was ſoll man
bey den Leuten thun/ die gar nichts verſtehn/
und doch/ wie jener/ der Teufel gar bey der
Cantzley ſeyn. Gelanor fiel ihm in die Rede/
es bleibt darbey/ wo dergleichen vorgeht/ da iſt
die Gemeine oder das Land keines beſſern
werth geweſen. Gott ſtrafft nicht nur mit
Fuͤr-
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