Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.
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einbrechen wolte/ und darzu der Ort ſo un-
annehmlich nicht war/ etliche Monat außzu-
ruhen. Da lieffen nun viel Thorheiten vor/
doch waren die meiſten von der Gattung/
derer oben gedacht ſind/ alſo daß ſie nur mehr
Exempel zu einer Thorheit antraffen. Ei-
nes kan ich nicht unberuͤhret laſſen. Es kam
die Zeit/ da man die Weynacht Feyertage zu
begehen pfleget/ da hatten ſich an dem vorher-
gehenden heiligem Abend unterſchiedene
Partheyen bunt und rauch unter einander
angezogen/ und gaben vor; ſie wolten den
heilgen Chriſt agiren. Einer hatte Fluͤgel/
der ander einen Bart/ der dritte einen rau-
chen Peltz. Jn Summa/ es ſchien als haͤtten
ſich die Kerlen in der Faſtnacht verirret/ und
haͤtten ſie anderthalb Monat zu fruͤh angefan-
gen. Der Wirth hatte kleine Kinder/ drum
bat er alle Gaͤſte ſie moͤchten doch der ſolen-
nitaͤt beywohnen. Aber Gelanor hoͤrete ſo
viel Schwachheiten/ ſo viel Zoten und Got-
teslãſterungen/ die abſonderlich von denen
alſo genanten Ruppertẽ vorgebracht worden/
daß er mitten in waͤhrender action darvon
gieng. Den andern Tag als ſie zu Tiſche kamẽ/
ſagte Gelanor, iſt das nicht ein rechtes Teu-
felswerck/ daß man in der heiligen Nacht/ da
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