Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.Die Andere lautete also: P. P. Kläger erscheinet/ und giebt mit wehmü- Und
Die Andere lautete alſo: P. P. Klaͤger erſcheinet/ und giebt mit wehmuͤ- Und
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Die Andere lautete alſo:
P. P.
Klaͤger erſcheinet/ und giebt mit wehmuͤ-
thigen Klagen zu verſtehen/ daß Beklagter N.
ſein Nachbar einen Birnbaum habe/ der
mit etlichen Zweigen in ſeinen Klaͤgers Hoff
hinnuͤber reiche. Ob nun wohl Veklagter
gewuſt/ daß hierdurch alle Birnen/ ſo auf den
hinuͤber hangenden Zweigen wachſen/ ihm als
Nachbarn verfallen waͤren: Auch keine Mit-
tel geſehen/ wie er ſich ſolcher Birnen theil-
hafftig machen koͤnte: hat er doch auß unchriſt-
lichem boßhafftigen Gemuͤthe bey dunck-
ler Nacht-Zeit offt erwehnte Birnen/ mit
Gunſt und reverenz zu melden/ mit Men-
ſchen-Koth beſchmieret/ und hierdurch Anlaß
gegeben/ daß/ als er folgendes Tages eine
abgeſchlagen und eſſen wollẽ/ ihm ein hefftiger
Eckel zugeſtanden/ der wohl gar in ein hitzig
Fieber haͤtte degeneriren koͤnnen/ wenn ihm
nicht durch kraͤfftige medicamenta waͤre be-
gegnet worden. Weil denn ſolch frevent-
liches Beginnen andern zu mercklichem Ab-
ſcheu muß geſtraffet werden; Als bittet
Klaͤger im Rechten außzuſprechen/ daß
er ſchuldig ſey/ eben eine ſolche beſchmierte
Birne mit Haut und Haar auffzufreſſen.
Und
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