Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.
Einer wolte fallen/ und hielt sich an ein Einer wolte Geld borgen zu spielen/ da das
Einer wolte fallen/ und hielt ſich an ein Einer wolte Geld borgen zu ſpielen/ da das
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fuͤnffte: Jch halte wenn ſie ſterben wolte/ ſie
kriegte deſſentwegen keine Maulſchelle. Der
ſechſte: Es iſt Wunder/ daß der Medicus
keine Weſpe davon getragen hat: doch ſie hat
ſich gefuͤrcht/ er moͤchte ſich mit einem bißgen
Huͤterauch revergiren. Der ſiebende: Die
Frau ſoll den Teuffel vom Todtbette vertrei-
ben. Der achte: Es iſt ein Dieng/ ob der Teu-
fel da iſt/ oder ob er ſeinen Stadthalter da
hat. Der neundte: Wenn die Frau mein waͤ-
re/ ich lieſſe ſie verguͤlden und mit Roßmari-
en beſtecken/ gebe ihr eine Pomerantze ins
Maul/ und verkauffte ſie dem Hencker vor ein
Spanferckel. Der zehnde: Vielleicht hat ſie
die Seele wollen erſchrecken/ daß ſie ſolte
drinne bleiben. Der eilffte: Die liebe Jung-
fer hat gewiß gedacht/ S. Peter ſchlegt ſie mit
dem Schluͤſſel vor den Kopf. Der zwoͤlffte:
Wenn ich ſolte eine Grabſchrifft machen/ ſo
lieſſe ich eine Hand mahlen/ und ſchriebe daruͤ-
ber: Die muͤtterliche Verlaſſenſchafft.
Einer wolte fallen/ und hielt ſich an ein
Bierglaß/ zu dem ſagte einer/ du Narr/ das
Bier hilfft wider den Durſt/ aber nicht wi-
der das Fallen.
Einer wolte Geld borgen zu ſpielen/ da
ſagte der ander/ du Narr/ was ich dir leihe/
das
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