Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.
Einer sagte: Jch habe es verschworen/ ich Einer sagte: Es verdreust mich/ daß ich Einer erzehlte etwas/ und sagte darbey/ es Ein Causenmacher verwunderte sich/ daß CAP. XLV. FLorindo hätte weiter gelesen/ doch er ter Q vij
Einer ſagte: Jch habe es verſchworen/ ich Einer ſagte: Es verdreuſt mich/ daß ich Einer erzehlte etwas/ und ſagte darbey/ es Ein Cauſenmacher verwunderte ſich/ daß CAP. XLV. FLorindo haͤtte weiter geleſen/ doch er ter Q vij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0379" n="373"/><lb/> das nehme ich dir/ und was ich dir nicht leihe/<lb/> das ſchenck ich dir.</p><lb/> <p>Einer ſagte: Jch habe es verſchworen/ ich<lb/> wil dich nicht mehr gruͤſſen/ dieſer gab zur<lb/> Antwort: du Narr/ iſt das was ſonderliches?<lb/> Ein Eſel gruͤſſet mich nicht und hat es doch<lb/> nicht verſchworen.</p><lb/> <p>Einer ſagte: Es verdreuſt mich/ daß ich<lb/> den Mann <hi rendition="#aq">reſpect</hi>iren muß/ dem antworte-<lb/> te ein ander: du Narr/ ich weiß ihrer ze-<lb/> hen/ die verdreuſt es/ daß ſie dich <hi rendition="#aq">reſpecti</hi>ren<lb/> muͤſſen:</p><lb/> <p>Einer erzehlte etwas/ und ſagte darbey/ es<lb/> waͤre gewiß wahr/ er habe es von einem vor-<lb/> nehmen Manne gehoͤrt. Ein ander verſetzte/<lb/> du Narr/ ein vornehmer Mann hat gut re-<lb/> den/ er weiß/ daß du ihm glauben muſt.</p><lb/> <p>Ein Cauſenmacher verwunderte ſich/ daß<lb/> er zu nichts kommen koͤnte/ da ſagte einer:<lb/> Du Narr/ was mit Drummeln koͤmmt/ geht<lb/> mit Pfeiffen wieder weg.</p> </div><lb/> <div n="1"> <head><hi rendition="#aq">CAP</hi>. <hi rendition="#aq">XLV</hi>.</head><lb/> <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#in">F</hi>Lorindo</hi> haͤtte weiter geleſen/ doch er<lb/> ward verſtoͤrt/ und muſte zu Tiſche gehn/<lb/> und ober gleich den Vorſatz hatte/ noch wei-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">Q vij</fw><fw place="bottom" type="catch">ter</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [373/0379]
das nehme ich dir/ und was ich dir nicht leihe/
das ſchenck ich dir.
Einer ſagte: Jch habe es verſchworen/ ich
wil dich nicht mehr gruͤſſen/ dieſer gab zur
Antwort: du Narr/ iſt das was ſonderliches?
Ein Eſel gruͤſſet mich nicht und hat es doch
nicht verſchworen.
Einer ſagte: Es verdreuſt mich/ daß ich
den Mann reſpectiren muß/ dem antworte-
te ein ander: du Narr/ ich weiß ihrer ze-
hen/ die verdreuſt es/ daß ſie dich reſpectiren
muͤſſen:
Einer erzehlte etwas/ und ſagte darbey/ es
waͤre gewiß wahr/ er habe es von einem vor-
nehmen Manne gehoͤrt. Ein ander verſetzte/
du Narr/ ein vornehmer Mann hat gut re-
den/ er weiß/ daß du ihm glauben muſt.
Ein Cauſenmacher verwunderte ſich/ daß
er zu nichts kommen koͤnte/ da ſagte einer:
Du Narr/ was mit Drummeln koͤmmt/ geht
mit Pfeiffen wieder weg.
CAP. XLV.
FLorindo haͤtte weiter geleſen/ doch er
ward verſtoͤrt/ und muſte zu Tiſche gehn/
und ober gleich den Vorſatz hatte/ noch wei-
ter
Q vij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeBei der Ausgabe handelt es sich um die 2. Auflage… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |