Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.
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Wie ſie denn von einem Dorffe zu dem an-
dern/ von einem Flecken und Staͤdgen zu
dem andern zu reiſen pflegten/ und ſich bald
im Gebuͤrge bald auff der Ebene eine neue
Luſtigkeit erweckten. Einsmahls kehrten
ſie in ein Wirthshaus ein/ da Gelanor o-
ben auff dem Gange die Melancholiſchen
Grillen vertreiben und außſpatziꝛen wolte/ un-
terdeſſen hatten die Diener mit dem Mahler
unten im Hofe ein Geſpraͤch/ warumb mit
der Heim-Reiſe ſo lang verzogen wuͤrde. Ei-
ner meinte diß/ der ander was anders. End-
lich als der Mahler vorgab/ es wāre umb die
drey groͤſten Narren zu thun/ da fieng ein
Diener an: Das ſind Haͤndel/ haͤtten
ſie mich gefraget/ ich wolte ihnen laͤngſt auß
dem Traume geholffen haben. Der Mah-
ler wolte gern was neues hoͤren/ und bat
den Diener/ er moͤchte ihm doch die ſonderli-
chen Sachen vertrauen/ dieſer wolte nicht
mit herauß/ endlich ließ er ſich uͤberbitten/
und ſagte/ es ſind drey groſſe Narren in der
Welt. Der Thuͤrmer oder der Haußmann
blaͤſt den Tag ab/ und er koͤmmt von ſich ſel-
ber. Der Stundenruͤffer blaͤſt in ein kalt
Loch/ und er koͤnte wohl in ein warmes bla-
ſen. Hier ließ er ſein Meſſer fallen/ und ſtellte
ſich/
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