Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.
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<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0393" n="387"/><lb/> ſich/ als muͤſte er es wieder auffheben und ab-<lb/> putzen. Da fragte der Mahler unter ſchiede-<lb/> ne mahl/ wer iſt denn der Dritte? wer iſt denn<lb/> der Dritte. Da fuhr der Diener herauß:<lb/> Der iſt der Dritte/ der darnach fragt. Al-<lb/> ſo war der Mahler gefangen/ und hatte kei-<lb/> nen andern Troſt/ als daß er dachte/ es wuͤrde<lb/> ihm wohl ein ander wieder kommen/ den er<lb/> betriegen koͤnte. Doch muſte er ſich ziemlich<lb/> außlachen laſſen. Der andere Diener hat-<lb/> te bißher ſtille geſchwiegen. Nun ſagte er/<lb/> ſein voriger Herr habe diß Sprichwort<lb/> an ſich gehabt: Ein jeglicher Menſch iſt ein<lb/> Narr/ aber der wird ins gemein davor ge-<lb/> halten/ der es mercken laͤſt. Ja ſagte der<lb/> Mahler/ der es mercken laͤſt/ der iſt gar ein<lb/> kleiner: aber der ſich vor klug haͤlt/ der iſt viel<lb/> groͤſſer/ und wer an den beyden ſeine Freude<lb/> hat/ der iſt der allergroͤſte. Der erſte Diener<lb/> ſagte: Es kanſeyn/ daß alle Leute Narren<lb/> ſind/ wie ich mich beſinne/ daß ein vornehmer<lb/> Mann gedachte/ er haͤtte in ſeinem Kopffe<lb/> ſechs Stuͤhle und im Bauche ſieben Haaſen/<lb/> wenn er einen Becher Wein truͤncke/ ſo ſtie-<lb/> ge ein Haaſe hinauff und nehme einen Stuhl<lb/> ein. Wenn er aber den ſiebenden Becher<lb/> getruncken haͤtte/ und der Letzte Haaſe kei-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">R ij</fw><fw place="bottom" type="catch">nen</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [387/0393]
ſich/ als muͤſte er es wieder auffheben und ab-
putzen. Da fragte der Mahler unter ſchiede-
ne mahl/ wer iſt denn der Dritte? wer iſt denn
der Dritte. Da fuhr der Diener herauß:
Der iſt der Dritte/ der darnach fragt. Al-
ſo war der Mahler gefangen/ und hatte kei-
nen andern Troſt/ als daß er dachte/ es wuͤrde
ihm wohl ein ander wieder kommen/ den er
betriegen koͤnte. Doch muſte er ſich ziemlich
außlachen laſſen. Der andere Diener hat-
te bißher ſtille geſchwiegen. Nun ſagte er/
ſein voriger Herr habe diß Sprichwort
an ſich gehabt: Ein jeglicher Menſch iſt ein
Narr/ aber der wird ins gemein davor ge-
halten/ der es mercken laͤſt. Ja ſagte der
Mahler/ der es mercken laͤſt/ der iſt gar ein
kleiner: aber der ſich vor klug haͤlt/ der iſt viel
groͤſſer/ und wer an den beyden ſeine Freude
hat/ der iſt der allergroͤſte. Der erſte Diener
ſagte: Es kanſeyn/ daß alle Leute Narren
ſind/ wie ich mich beſinne/ daß ein vornehmer
Mann gedachte/ er haͤtte in ſeinem Kopffe
ſechs Stuͤhle und im Bauche ſieben Haaſen/
wenn er einen Becher Wein truͤncke/ ſo ſtie-
ge ein Haaſe hinauff und nehme einen Stuhl
ein. Wenn er aber den ſiebenden Becher
getruncken haͤtte/ und der Letzte Haaſe kei-
nen
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