Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.
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<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0054" n="48"/><lb/> bekommen: dieſes iſt in Jrrland gedruckt/ und<lb/> bin ich verſichert/ daß nur zwey <hi rendition="#aq">Exemplaria</hi><lb/> davon in Teutſchland gebracht worden. Die-<lb/> ſes iſt aus Rom verſchrieben worden/ und<lb/> koͤmmt mich ein iedweder Bogen auf einen<lb/> halben Reichsthaler zu ſtehen. Hier hab ich<lb/> etliche unbekante Rabinen/ die in Amſterdam<lb/> gedruckt find. ꝛe. Dieſe <hi rendition="#aq">demonſtration</hi> waͤh-<lb/> rete laͤnger als eine Stunde/ und vergnuͤgte<lb/> ſich <hi rendition="#aq">Gelanor</hi> an den koſtbahren und gelehrten<lb/> Raritaͤten/ welche er als einen Kern von allen<lb/> Weltberuͤhmten Buͤchern heraus ſtrich. Ach<lb/> ſagte er/ iſt es auch moͤglich/ daß in einem ſol-<lb/> chen Gemach etwas kan verdrießlich ſeyn. Ach<lb/> wohl dem/ der mit ſo ſchoͤnem Zeitvertreib<lb/> ſein Leben geruhig und ſelig durchbringen<lb/> kan. Hierauff begunten ſie des Spatzirens<lb/> muͤde zu werden/ und ſatzten ſich an eine kleine<lb/> Tafel nieder/ da brachte nun <hi rendition="#aq">Gelanor</hi> etliche<lb/> Fragen auf die Bahn/ welche dem groſſen <hi rendition="#aq">Bi-<lb/> bliothecario</hi> gnug zu ſchaffen machten. Und<lb/> erkennete dieſer ſchlaue Fuchs endlich/ daß der<lb/> Mann alle ſeine Kunſt in dem erwieſe/ wie er<lb/><hi rendition="#aq">Hiſtoricè</hi> von dieſem oder jenem Buche reden<lb/> koͤnte/ was vor ein <hi rendition="#aq">Autor</hi> ſolches hervorgege-<lb/> ben/ wo er gelebet/ in was vor einem Ehren-<lb/> Stande er geſeſſen/ wo es gedruckt worden/ ob<lb/> einer darwider geſchriben ꝛc. hingegen befand<lb/> <fw place="bottom" type="catch">er in</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [48/0054]
bekommen: dieſes iſt in Jrrland gedruckt/ und
bin ich verſichert/ daß nur zwey Exemplaria
davon in Teutſchland gebracht worden. Die-
ſes iſt aus Rom verſchrieben worden/ und
koͤmmt mich ein iedweder Bogen auf einen
halben Reichsthaler zu ſtehen. Hier hab ich
etliche unbekante Rabinen/ die in Amſterdam
gedruckt find. ꝛe. Dieſe demonſtration waͤh-
rete laͤnger als eine Stunde/ und vergnuͤgte
ſich Gelanor an den koſtbahren und gelehrten
Raritaͤten/ welche er als einen Kern von allen
Weltberuͤhmten Buͤchern heraus ſtrich. Ach
ſagte er/ iſt es auch moͤglich/ daß in einem ſol-
chen Gemach etwas kan verdrießlich ſeyn. Ach
wohl dem/ der mit ſo ſchoͤnem Zeitvertreib
ſein Leben geruhig und ſelig durchbringen
kan. Hierauff begunten ſie des Spatzirens
muͤde zu werden/ und ſatzten ſich an eine kleine
Tafel nieder/ da brachte nun Gelanor etliche
Fragen auf die Bahn/ welche dem groſſen Bi-
bliothecario gnug zu ſchaffen machten. Und
erkennete dieſer ſchlaue Fuchs endlich/ daß der
Mann alle ſeine Kunſt in dem erwieſe/ wie er
Hiſtoricè von dieſem oder jenem Buche reden
koͤnte/ was vor ein Autor ſolches hervorgege-
ben/ wo er gelebet/ in was vor einem Ehren-
Stande er geſeſſen/ wo es gedruckt worden/ ob
einer darwider geſchriben ꝛc. hingegen befand
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