Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.
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ren darnach/ ob nicht lauter Salpeter wird da
ſeyn. Da laß nun eine Salpeter: Huͤtte bauen/
und verlege etliche Materialiſten/ es iſt darum
zu thun daß du das Pfund umb 4. Pfennige
wolfeiler gebeſt. Ey ſagte jener/ was fragte ich
nach dem Dreckhandel/ ich laſſe mich doch zu
keinem Landgute bringen/ du magſt reden was
du wilſt/ es iſt allzeit in der Stadt bequemer/
da will ich mir laſſen ein Haus bauen/ mit ſchoͤ-
nen Erckern/ mit groſſen Saͤlen/ mit zierli-
chen Kammern/ Summa Summarum/ es
ſoll ſich kein Fuͤꝛſt ſchaͤmen dariñen zu wohnen/
nur einen groſſen Kummer hab ich/ darvor
ich bißweilen die Nacht nicht ſchlaffen kan:
Jch weiß nit/ wo ich die Feuermauer und das
Secret recht anbringe. Nun es wird ſich ſchon
ſchicken/ ſagte dieſer/ ich/ wolte das Haus waͤre
fertig/ und du haͤtteſt mir eine Stube drin-
nen vermiethet; du wuͤrdeſt doch diſcret ſeyn/
und wuͤrdeſt mich mit dem Zinß nicht zu ſehr
forciꝛen. Dis gefiel dem andeꝛn nit/ deꝛ wandte
ein/ der Zinß muͤſte alle Oſtern und Michaelis
gefaͤllig ſeyn/ ſonſt moͤchte er es nicht einmal
thun Und in ſolchem Streit geriethen die gutẽ
Leute võ Worten zu Schlaͤgẽ/ daß dem Wirth
angſt und bange war wie er Friede machen
koͤnte/ daß der Richter nichts davon kriegte.
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