Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701.

Bild:
<< vorherige Seite
Andere Handlung.
Mops. Wenn er zu wenig ist/ so thuts doch meinetwe-
Gal. Es ist mir ungelegen.
   
(gen.
Mops. (streichelt sie auff die backen.)
Mein tausend-kind/ mein lämmer-schwäntzgen/
Mein mandel-kern/ mein rosen-kräntzgen/
Mein engel-brod/ mein zucker-hut/
Ach seyd doch meinem Herrn gut.
Gal. Sind denn die drescher alle müde/
Daß mir der flegel da mit solchem überdruß
Jm wege liegen muß/
Jhr schäfer kommt und schafft mir friede.
(Amyntas und Jphis springen heraus.)
Am. Wer will die sicherheit verstören?
Gal. Da steht der grobe Coridon.
Am. Wir wollen ihn was anders lehren.
Gal. Ach jagt ihn nur fein bald darvon.
Jphis. Er geht als wie die lahmen enten/
Sieh da du ungezognes vieh.
(er schlägt ihn.)
Mops. Sie sparen doch die complimenten/
Sie machen sich zu grosse müh.
Am. Nim dieses warm-bier ins genicke/
Auff unsrer mädgen wohlergehn.
(er schlägt ihn mit dem stocke.)
Mops. Jhr Herren das ist euer glücke/
Daß ich den schertz noch kan verstehn.
Jph. Sieh da ein dutzent nasenstieber/
Heist das nicht lustig rumgeführt.
Mops. Mein blut es wär mir zehnmahl lieber
Jch würde nicht so respectirt.
Am. Laß sehn du must dich besser schicken/
Weil etwas auf dem buckel hafft.
(er schlägt ihn.)
Mo. Weßwegen macht denn nun mein rücken
Mit
E e
Andere Handlung.
Mopſ. Wenn er zu wenig iſt/ ſo thuts doch meinetwe-
Gal. Es iſt mir ungelegen.
   
(gen.
Mopſ. (ſtreichelt ſie auff die backen.)
Mein tauſend-kind/ mein laͤmmer-ſchwaͤntzgen/
Mein mandel-kern/ mein roſen-kraͤntzgen/
Mein engel-brod/ mein zucker-hut/
Ach ſeyd doch meinem Herrn gut.
Gal. Sind denn die dreſcher alle muͤde/
Daß mir der flegel da mit ſolchem uͤberdruß
Jm wege liegen muß/
Jhr ſchaͤfer kommt und ſchafft mir friede.
(Amyntas und Jphis ſpringen heraus.)
Am. Wer will die ſicherheit verſtoͤren?
Gal. Da ſteht der grobe Coridon.
Am. Wir wollen ihn was anders lehren.
Gal. Ach jagt ihn nur fein bald darvon.
Jphis. Er geht als wie die lahmen enten/
Sieh da du ungezognes vieh.
(er ſchlaͤgt ihn.)
Mopſ. Sie ſparen doch die complimenten/
Sie machen ſich zu groſſe muͤh.
Am. Nim dieſes warm-bier ins genicke/
Auff unſrer maͤdgen wohlergehn.
(er ſchlaͤgt ihn mit dem ſtocke.)
Mopſ. Jhr Herren das iſt euer gluͤcke/
Daß ich den ſchertz noch kan verſtehn.
Jph. Sieh da ein dutzent naſenſtieber/
Heiſt das nicht luſtig rumgefuͤhrt.
Mopſ. Mein blut es waͤr mir zehnmahl lieber
Jch wuͤrde nicht ſo reſpectirt.
Am. Laß ſehn du muſt dich beſſer ſchicken/
Weil etwas auf dem buckel hafft.
(er ſchlaͤgt ihn.)
Mo. Weßwegen macht denn nun mein ruͤcken
Mit
E e
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0449" n="433"/>
            <fw place="top" type="header">Andere Handlung.</fw><lb/>
            <sp xml:id="mopsmeinetwe" next="#mopsgen">
              <speaker>Mop&#x017F;.</speaker>
              <p xml:id="meinetwe" next="#gen"> Wenn er zu wenig i&#x017F;t/ &#x017F;o thuts doch meinetwe-</p>
            </sp><lb/>
            <sp>
              <speaker>Gal.</speaker>
              <p> Es i&#x017F;t mir ungelegen.</p>
            </sp>
            <space dim="horizontal"/>
            <sp xml:id="mopsgen" prev="#mopsmeinetwe">
              <p xml:id="gen" prev="#meinetwe">(gen.</p>
            </sp><lb/>
            <sp>
              <speaker>Mop&#x017F;.</speaker>
              <stage>(&#x017F;treichelt &#x017F;ie auff die backen.)</stage><lb/>
              <p>Mein tau&#x017F;end-kind/ mein la&#x0364;mmer-&#x017F;chwa&#x0364;ntzgen/<lb/>
Mein mandel-kern/ mein ro&#x017F;en-kra&#x0364;ntzgen/<lb/>
Mein engel-brod/ mein zucker-hut/<lb/>
Ach &#x017F;eyd doch meinem Herrn gut.</p>
            </sp><lb/>
            <sp>
              <speaker>Gal.</speaker>
              <p> Sind denn die dre&#x017F;cher alle mu&#x0364;de/<lb/><hi rendition="#fr">D</hi>aß mir der flegel da mit &#x017F;olchem u&#x0364;berdruß<lb/>
Jm wege liegen muß/<lb/>
Jhr &#x017F;cha&#x0364;fer kommt und &#x017F;chafft mir friede.</p>
            </sp><lb/>
            <stage> <hi rendition="#c">(Amyntas und Jphis &#x017F;pringen heraus.)</hi> </stage><lb/>
            <sp>
              <speaker>Am.</speaker>
              <p> Wer will die &#x017F;icherheit ver&#x017F;to&#x0364;ren?</p>
            </sp><lb/>
            <sp>
              <speaker>Gal.</speaker>
              <p> Da &#x017F;teht der grobe Coridon.</p>
            </sp><lb/>
            <sp>
              <speaker>Am.</speaker>
              <p> Wir wollen ihn was anders lehren.</p>
            </sp><lb/>
            <sp>
              <speaker>Gal.</speaker>
              <p> Ach jagt ihn nur fein bald darvon.</p>
            </sp><lb/>
            <sp>
              <speaker>Jphis.</speaker>
              <p>Er geht als wie die lahmen enten/<lb/>
Sieh da du ungezognes vieh.</p>
            </sp>
            <stage>(er &#x017F;chla&#x0364;gt ihn.)</stage><lb/>
            <sp>
              <speaker>Mop&#x017F;.</speaker>
              <p> Sie &#x017F;paren doch die complimenten/<lb/>
Sie machen &#x017F;ich zu gro&#x017F;&#x017F;e mu&#x0364;h.</p>
            </sp><lb/>
            <sp>
              <speaker>Am.</speaker>
              <p> Nim die&#x017F;es warm-bier ins genicke/<lb/>
Auff un&#x017F;rer ma&#x0364;dgen wohlergehn.</p>
            </sp><lb/>
            <stage> <hi rendition="#c">(er &#x017F;chla&#x0364;gt ihn mit dem &#x017F;tocke.)</hi> </stage><lb/>
            <sp>
              <speaker>Mop&#x017F;.</speaker>
              <p> Jhr Herren das i&#x017F;t euer glu&#x0364;cke/<lb/><hi rendition="#fr">D</hi>aß ich den &#x017F;chertz noch kan ver&#x017F;tehn.</p>
            </sp><lb/>
            <sp>
              <speaker>Jph.</speaker>
              <p> Sieh da ein dutzent na&#x017F;en&#x017F;tieber/<lb/>
Hei&#x017F;t das nicht lu&#x017F;tig rumgefu&#x0364;hrt.</p>
            </sp><lb/>
            <sp>
              <speaker>Mop&#x017F;.</speaker>
              <p> Mein blut es wa&#x0364;r mir zehnmahl lieber<lb/>
Jch wu&#x0364;rde nicht &#x017F;o re&#x017F;pectirt.</p>
            </sp><lb/>
            <sp>
              <speaker>Am.</speaker>
              <p> Laß &#x017F;ehn du mu&#x017F;t dich be&#x017F;&#x017F;er &#x017F;chicken/<lb/>
Weil etwas auf dem buckel hafft.</p>
            </sp>
            <stage>(er &#x017F;chla&#x0364;gt ihn.)</stage><lb/>
            <sp>
              <speaker>Mo.</speaker>
              <p> Weßwegen macht denn nun mein ru&#x0364;cken<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">E e</fw><fw place="bottom" type="catch">Mit</fw><lb/></p>
            </sp>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[433/0449] Andere Handlung. Mopſ. Wenn er zu wenig iſt/ ſo thuts doch meinetwe- Gal. Es iſt mir ungelegen. (gen. Mopſ. (ſtreichelt ſie auff die backen.) Mein tauſend-kind/ mein laͤmmer-ſchwaͤntzgen/ Mein mandel-kern/ mein roſen-kraͤntzgen/ Mein engel-brod/ mein zucker-hut/ Ach ſeyd doch meinem Herrn gut. Gal. Sind denn die dreſcher alle muͤde/ Daß mir der flegel da mit ſolchem uͤberdruß Jm wege liegen muß/ Jhr ſchaͤfer kommt und ſchafft mir friede. (Amyntas und Jphis ſpringen heraus.) Am. Wer will die ſicherheit verſtoͤren? Gal. Da ſteht der grobe Coridon. Am. Wir wollen ihn was anders lehren. Gal. Ach jagt ihn nur fein bald darvon. Jphis. Er geht als wie die lahmen enten/ Sieh da du ungezognes vieh. (er ſchlaͤgt ihn.) Mopſ. Sie ſparen doch die complimenten/ Sie machen ſich zu groſſe muͤh. Am. Nim dieſes warm-bier ins genicke/ Auff unſrer maͤdgen wohlergehn. (er ſchlaͤgt ihn mit dem ſtocke.) Mopſ. Jhr Herren das iſt euer gluͤcke/ Daß ich den ſchertz noch kan verſtehn. Jph. Sieh da ein dutzent naſenſtieber/ Heiſt das nicht luſtig rumgefuͤhrt. Mopſ. Mein blut es waͤr mir zehnmahl lieber Jch wuͤrde nicht ſo reſpectirt. Am. Laß ſehn du muſt dich beſſer ſchicken/ Weil etwas auf dem buckel hafft. (er ſchlaͤgt ihn.) Mo. Weßwegen macht denn nun mein ruͤcken Mit E e

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Die für das DTA ausgewählte Ausgabe von 1701 vere… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_jugend_1701
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_jugend_1701/449
Zitationshilfe: Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701, S. 433. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_jugend_1701/449>, abgerufen am 24.06.2024.