Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weise, Christian: Baurischer Machiavellus. Dresden [u. a.], 1679.

Bild:
<< vorherige Seite
MACHIAVELLUS.
Adj. Vielleicht wird der Consulent um schön Wet-
ter bitten.
Nesc. Das haben wir davon/ daß wir keinen aus
unsern Mittel abgeordnet haben.

Frececerax kömmt heraus.
Jhr verfluchten Bestien, meint jhr daß ein vorneh-
mer Officirer deßwegen auff execution geschickt ist/
daß er sich von solchen Holuncken sol schimpffen las-
sen? davor sol euch Schwefel und Pech auff die ver-
maledeyten Köpffe regnen.
Pur. Hr. Landschöppe führt jhr doch das Wort/
ich wil gerne hinden an treten.
Frec. Nun/ was ist den die Ursache/ daß ich mich
von der lustigen Compagnie sol verstören lassen.
Dur. Hr Einnehmer/ jhr habt mit den Exequirern
mehr zu thun/ sagt doch was. Meine Stelle ist hin-
ter dem Gerichts-Scholtzen.
Frec. Wie lange sol ich warten/ jhr Hunde/ dieses
sol gewiß der andere Schimpff seyn?
Int. Wer die meiste Besoldung kriegt/ der mag
reden. Hastu den Genieß/ so hab auch den Verdrieß.
Frec. Was murmeln die stummen Hunde? ich halte
sie wollen mir zur Bravade der heimlichen Frage spie-
len. Saget her/ warum dieser weitleufftige Process
biß an meine Haußthüre ist angestellet worden/ oder
ich wil meiner Gewalt mißbrauchen.

(Er ergreifft Nescio beym Ermel.)
Höre Kerls/ warum bin ich herausgeruffen wor-
den?
Nesc. Jch weiß nicht/ was der Hr. Gerichts-
Schol-
G 4
MACHIAVELLUS.
Adj. Vielleicht wird der Conſulent um ſchoͤn Wet-
ter bitten.
Neſc. Das haben wir davon/ daß wir keinen aus
unſern Mittel abgeordnet haben.

Frececerax koͤm̃t heraus.
Jhr verfluchten Beſtien, meint jhr daß ein vorneh-
mer Officirer deßwegen auff execution geſchickt iſt/
daß er ſich von ſolchen Holuncken ſol ſchimpffen laſ-
ſen? davor ſol euch Schwefel und Pech auff die ver-
maledeyten Koͤpffe regnen.
Pur. Hr. Landſchoͤppe fuͤhrt jhr doch das Wort/
ich wil gerne hinden an treten.
Frec. Nun/ was iſt den die Urſache/ daß ich mich
von der luſtigen Compagnie ſol verſtoͤren laſſen.
Dur. Hr Einnehmer/ jhr habt mit den Exequirern
mehr zu thun/ ſagt doch was. Meine Stelle iſt hin-
ter dem Gerichts-Scholtzen.
Frec. Wie lange ſol ich warten/ jhr Hunde/ dieſes
ſol gewiß der andere Schimpff ſeyn?
Int. Wer die meiſte Beſoldung kriegt/ der mag
reden. Haſtu den Genieß/ ſo hab auch den Verdrieß.
Frec. Was murmeln die ſtum̃en Hunde? ich halte
ſie wollen mir zur Bravade der heimlichen Frage ſpie-
len. Saget her/ warum dieſer weitleufftige Proceſs
biß an meine Haußthuͤre iſt angeſtellet worden/ oder
ich wil meiner Gewalt mißbrauchen.

(Er ergreifft Neſcio beym Ermel.)
Hoͤre Kerls/ warum bin ich herausgeruffen wor-
den?
Neſc. Jch weiß nicht/ was der Hr. Gerichts-
Schol-
G 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0115" n="103"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">MACHIAVELLUS</hi>.</hi> </fw><lb/>
        <sp who="#ADJ">
          <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#k">Adj.</hi> </hi> </speaker>
          <p>Vielleicht wird der <hi rendition="#aq">Con&#x017F;ulent</hi> um &#x017F;cho&#x0364;n Wet-<lb/>
ter bitten.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#NES">
          <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#k">Ne&#x017F;c.</hi> </hi> </speaker>
          <p>Das haben wir davon/ daß wir keinen aus<lb/>
un&#x017F;ern Mittel abgeordnet haben.</p><lb/>
        </sp>
        <sp who="#FRE">
          <speaker rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Frececerax</hi> </speaker>
          <stage rendition="#c">ko&#x0364;m&#x0303;t heraus.</stage><lb/>
          <p>Jhr verfluchten <hi rendition="#aq">Be&#x017F;tien,</hi> meint jhr daß ein vorneh-<lb/>
mer <hi rendition="#aq">Officirer</hi> deßwegen auff <hi rendition="#aq">execution</hi> ge&#x017F;chickt i&#x017F;t/<lb/>
daß er &#x017F;ich von &#x017F;olchen Holuncken &#x017F;ol &#x017F;chimpffen la&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en? davor &#x017F;ol euch Schwefel und Pech auff die ver-<lb/>
maledeyten Ko&#x0364;pffe regnen.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#PUR">
          <speaker> <hi rendition="#aq">Pur.</hi> </speaker>
          <p>Hr. Land&#x017F;cho&#x0364;ppe fu&#x0364;hrt jhr doch das Wort/<lb/>
ich wil gerne hinden an treten.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#FRE">
          <speaker> <hi rendition="#aq">Fr<hi rendition="#k">ec.</hi></hi> </speaker>
          <p>Nun/ was i&#x017F;t den die Ur&#x017F;ache/ daß ich mich<lb/>
von der lu&#x017F;tigen <hi rendition="#aq">Compagnie</hi> &#x017F;ol ver&#x017F;to&#x0364;ren la&#x017F;&#x017F;en.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#DUR">
          <speaker> <hi rendition="#aq">Dur.</hi> </speaker>
          <p>Hr Einnehmer/ jhr habt mit den <hi rendition="#aq">Exequirern</hi><lb/>
mehr zu thun/ &#x017F;agt doch was. Meine Stelle i&#x017F;t hin-<lb/>
ter dem Gerichts-Scholtzen.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#FRE">
          <speaker> <hi rendition="#aq">Fr<hi rendition="#k">ec.</hi></hi> </speaker>
          <p>Wie lange &#x017F;ol ich warten/ jhr Hunde/ die&#x017F;es<lb/>
&#x017F;ol gewiß der andere Schimpff &#x017F;eyn?</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#INT">
          <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#k">Int.</hi> </hi> </speaker>
          <p>Wer die mei&#x017F;te Be&#x017F;oldung kriegt/ der mag<lb/>
reden. Ha&#x017F;tu den Genieß/ &#x017F;o hab auch den Verdrieß.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#FRE">
          <speaker> <hi rendition="#aq">Fr<hi rendition="#k">ec.</hi></hi> </speaker>
          <p>Was murmeln die &#x017F;tum&#x0303;en Hunde? ich halte<lb/>
&#x017F;ie wollen mir zur <hi rendition="#aq">Bravade</hi> der heimlichen Frage &#x017F;pie-<lb/>
len. Saget her/ warum die&#x017F;er weitleufftige <hi rendition="#aq">Proce&#x017F;s</hi><lb/>
biß an meine Haußthu&#x0364;re i&#x017F;t ange&#x017F;tellet worden/ oder<lb/>
ich wil meiner Gewalt mißbrauchen.</p><lb/>
          <stage> <hi rendition="#c">(Er ergreifft <hi rendition="#aq">Ne&#x017F;cio</hi> beym Ermel.)</hi> </stage><lb/>
          <p>Ho&#x0364;re Kerls/ warum bin ich herausgeruffen wor-<lb/>
den?</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#NES">
          <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#k">Ne&#x017F;c.</hi> </hi> </speaker>
          <p>Jch weiß nicht/ was der Hr. Gerichts-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">G 4</fw><fw place="bottom" type="catch">Schol-</fw><lb/></p>
        </sp>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[103/0115] MACHIAVELLUS. Adj. Vielleicht wird der Conſulent um ſchoͤn Wet- ter bitten. Neſc. Das haben wir davon/ daß wir keinen aus unſern Mittel abgeordnet haben. Frececerax koͤm̃t heraus. Jhr verfluchten Beſtien, meint jhr daß ein vorneh- mer Officirer deßwegen auff execution geſchickt iſt/ daß er ſich von ſolchen Holuncken ſol ſchimpffen laſ- ſen? davor ſol euch Schwefel und Pech auff die ver- maledeyten Koͤpffe regnen. Pur. Hr. Landſchoͤppe fuͤhrt jhr doch das Wort/ ich wil gerne hinden an treten. Frec. Nun/ was iſt den die Urſache/ daß ich mich von der luſtigen Compagnie ſol verſtoͤren laſſen. Dur. Hr Einnehmer/ jhr habt mit den Exequirern mehr zu thun/ ſagt doch was. Meine Stelle iſt hin- ter dem Gerichts-Scholtzen. Frec. Wie lange ſol ich warten/ jhr Hunde/ dieſes ſol gewiß der andere Schimpff ſeyn? Int. Wer die meiſte Beſoldung kriegt/ der mag reden. Haſtu den Genieß/ ſo hab auch den Verdrieß. Frec. Was murmeln die ſtum̃en Hunde? ich halte ſie wollen mir zur Bravade der heimlichen Frage ſpie- len. Saget her/ warum dieſer weitleufftige Proceſs biß an meine Haußthuͤre iſt angeſtellet worden/ oder ich wil meiner Gewalt mißbrauchen. (Er ergreifft Neſcio beym Ermel.) Hoͤre Kerls/ warum bin ich herausgeruffen wor- den? Neſc. Jch weiß nicht/ was der Hr. Gerichts- Schol- G 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Bei der vorliegenden Ausgabe wurde die originale … [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_machiavellus_1679
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_machiavellus_1679/115
Zitationshilfe: Weise, Christian: Baurischer Machiavellus. Dresden [u. a.], 1679, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_machiavellus_1679/115>, abgerufen am 10.05.2024.