Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.
wenn ich vor 5000. Waare bey ihm be- stelle/ was giebt er mir zu Pfande/ daß ich mich darauff verlassen kan? Urb. Jch darff nichts zu Pfande geben: Denn der Schade ist ohn dem meine/ wenn ich die Bezahlung versäume. Jch wolte lieber hören/ ob ich 1000. Reichs- thaler zur Versicherung auff die Hand bekommen könte. Sol. Jch weiß/ mir ist an den Kunst-Stü- cken mehr gelegen/ als euch an euerm Profit. Und er bedarff doch das Geld nicht zu Brodte/ weil er mit seiner ge- schwinden Faust viel 1000. Reichstha- ler verdienen kan. Er gebe mir 3000. Reichsthaler zu Pfande/ daß ich seine Stücke gewiß bekomme. Urb. Mein Herr/ es gehet viel auff Lein- wand/ auff Farbe/ und auff grosse Cor- respondenten. Jch wüste bey meinem grossen Verdienste nicht so viel Geld zusammen zu bringen. Sol. So gebe er mir vor so viel 1000. Reichsthaler Schildereyen zu Pfande. Urb. Was ich mahle/ das wird bestellet. So hab ich immer zu thun/ und wenn ich
wenn ich vor 5000. Waare bey ihm be- ſtelle/ was giebt er mir zu Pfande/ daß ich mich darauff verlaſſen kan? Urb. Jch darff nichts zu Pfande geben: Denn der Schade iſt ohn dem meine/ wenn ich die Bezahlung verſaͤume. Jch wolte lieber hoͤren/ ob ich 1000. Reichs- thaler zur Verſicherung auff die Hand bekommen koͤnte. Sol. Jch weiß/ mir iſt an den Kunſt-Stuͤ- cken mehr gelegen/ als euch an euerm Profit. Und er bedarff doch das Geld nicht zu Brodte/ weil er mit ſeiner ge- ſchwinden Fauſt viel 1000. Reichstha- ler verdienen kan. Er gebe mir 3000. Reichsthaler zu Pfande/ daß ich ſeine Stuͤcke gewiß bekomme. Urb. Mein Herr/ es gehet viel auff Lein- wand/ auff Farbe/ und auff groſſe Cor- reſpondenten. Jch wuͤſte bey meinem groſſen Verdienſte nicht ſo viel Geld zuſammen zu bringen. Sol. So gebe er mir vor ſo viel 1000. Reichsthaler Schildereyen zu Pfande. Urb. Was ich mahle/ das wird beſtellet. So hab ich immer zu thun/ und wenn ich
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wenn ich vor 5000. Waare bey ihm be-
ſtelle/ was giebt er mir zu Pfande/
daß ich mich darauff verlaſſen kan?
Urb. Jch darff nichts zu Pfande geben:
Denn der Schade iſt ohn dem meine/
wenn ich die Bezahlung verſaͤume. Jch
wolte lieber hoͤren/ ob ich 1000. Reichs-
thaler zur Verſicherung auff die Hand
bekommen koͤnte.
Sol. Jch weiß/ mir iſt an den Kunſt-Stuͤ-
cken mehr gelegen/ als euch an euerm
Profit. Und er bedarff doch das Geld
nicht zu Brodte/ weil er mit ſeiner ge-
ſchwinden Fauſt viel 1000. Reichstha-
ler verdienen kan. Er gebe mir 3000.
Reichsthaler zu Pfande/ daß ich ſeine
Stuͤcke gewiß bekomme.
Urb. Mein Herr/ es gehet viel auff Lein-
wand/ auff Farbe/ und auff groſſe Cor-
reſpondenten. Jch wuͤſte bey meinem
groſſen Verdienſte nicht ſo viel Geld
zuſammen zu bringen.
Sol. So gebe er mir vor ſo viel 1000.
Reichsthaler Schildereyen zu Pfande.
Urb. Was ich mahle/ das wird beſtellet.
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