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Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.

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Bomb. Und was bedeuten die Nahmen mit
den grossen Buchstaben?
Misch. Die Herren fragen mich viel zu
zeitig/ ich kan nicht lesen/ also ist der Be-
weiß wol klar/ daß ich auch nicht schrei-
ben kan.
Par Wir haben es in deiner Hand gefun-
den/ drum mache uns den Thäter/ oder
resolvire dich zu dem höchsten Unglücke.
Misch. Was soll aber der Thäter leiden?
Par. Er soll so viel Maulschellen kriegen/ als
Buchstaben in dem Buche seyn.
Misch. (ad Spect.) Auff die masse werden
die lieben Herren den Thäter nicht raus
kriegen.
Bomb. Nun wir werden auff die Antwort
sollen warten/ wir wissen doch/ daß du
der Schelm bist. Nun solstu erfahren/
daß du die unrechten auffgeschrieben
hast.
Par. Vor allen Dingen friß mir diesen
Brieff/ so groß und so dicke er ist/ in dei-
nen Hals. Darnach höre an/ was dir
weiter wird dictiret werden.
Misch. Nun ich habe mein Lebtage viel
närrisch Ding fressen lernen/ Schne-
cken/
Bomb. Und was bedeuten die Nahmen mit
den groſſen Buchſtaben?
Miſch. Die Herren fragen mich viel zu
zeitig/ ich kan nicht leſen/ alſo iſt der Be-
weiß wol klar/ daß ich auch nicht ſchrei-
ben kan.
Par Wir haben es in deiner Hand gefun-
den/ drum mache uns den Thaͤter/ oder
reſolvire dich zu dem hoͤchſten Ungluͤcke.
Miſch. Was ſoll aber der Thaͤter leiden?
Par. Er ſoll ſo viel Maulſchellen kriegen/ als
Buchſtaben in dem Buche ſeyn.
Miſch. (ad Spect.) Auff die maſſe werden
die lieben Herren den Thaͤter nicht raus
kriegen.
Bomb. Nun wir werden auff die Antwort
ſollen warten/ wir wiſſen doch/ daß du
der Schelm biſt. Nun ſolſtu erfahren/
daß du die unrechten auffgeſchrieben
haſt.
Par. Vor allen Dingen friß mir dieſen
Brieff/ ſo groß und ſo dicke er iſt/ in dei-
nen Hals. Darnach hoͤre an/ was dir
weiter wird dictiret werden.
Miſch. Nun ich habe mein Lebtage viel
naͤrriſch Ding freſſen lernen/ Schne-
cken/
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[868/1036] Bomb. Und was bedeuten die Nahmen mit den groſſen Buchſtaben? Miſch. Die Herren fragen mich viel zu zeitig/ ich kan nicht leſen/ alſo iſt der Be- weiß wol klar/ daß ich auch nicht ſchrei- ben kan. Par Wir haben es in deiner Hand gefun- den/ drum mache uns den Thaͤter/ oder reſolvire dich zu dem hoͤchſten Ungluͤcke. Miſch. Was ſoll aber der Thaͤter leiden? Par. Er ſoll ſo viel Maulſchellen kriegen/ als Buchſtaben in dem Buche ſeyn. Miſch. (ad Spect.) Auff die maſſe werden die lieben Herren den Thaͤter nicht raus kriegen. Bomb. Nun wir werden auff die Antwort ſollen warten/ wir wiſſen doch/ daß du der Schelm biſt. Nun ſolſtu erfahren/ daß du die unrechten auffgeſchrieben haſt. Par. Vor allen Dingen friß mir dieſen Brieff/ ſo groß und ſo dicke er iſt/ in dei- nen Hals. Darnach hoͤre an/ was dir weiter wird dictiret werden. Miſch. Nun ich habe mein Lebtage viel naͤrriſch Ding freſſen lernen/ Schne- cken/

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. 868. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/1036>, abgerufen am 25.11.2024.