Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.
mehrung der Andacht muß die Stelle besetzet seyn. Nab. Also will ich dem Volcke gehorsa- men: Doch mit der Protestation, daß solches an meiner bußfertigen Demuth keinen Abbruch thun soll. (Er nimmt den obersten Ort ein.) Pal. Die Herren Söhne werden folgen. Nab. Behüte Gott! wo man Ernst-Sa- chen vor hat/ da schickt es sich nicht/ daß man mit Kindern spielet. Entweder ich will die Stelle wieder verlassen/ oder sie müssen unter dem Volcke stehen. Pal. Mein Herr lasse sich überbitten. Nab. Jch habe dem Herrn die Freyheit ü- berlassen/ etwas von mir zu erbitten. Nun ist die Reihe an mir/ daß ich et- was von ihnen erhalte/ wofern ich ja zu wenig bin/ daß ich meinen Kindern be- fehlen darff. (Jezar führet die Söhne an das euserste Theatrum.) Pal. Auff Befehl des Herrn Vaters sollen sie da ihren Platz nehmen. Nab. Jch werde nicht allein sitzen. Die Herren Eltesten nehmen ihre Stellen ein. Pal. F 7
mehrung der Andacht muß die Stelle beſetzet ſeyn. Nab. Alſo will ich dem Volcke gehorſa- men: Doch mit der Proteſtation, daß ſolches an meiner bußfertigen Demuth keinen Abbruch thun ſoll. (Er nim̃t den oberſten Ort ein.) Pal. Die Herren Soͤhne werden folgen. Nab. Behuͤte Gott! wo man Ernſt-Sa- chen vor hat/ da ſchickt es ſich nicht/ daß man mit Kindern ſpielet. Entweder ich will die Stelle wieder verlaſſen/ oder ſie muͤſſen unter dem Volcke ſtehen. Pal. Mein Herr laſſe ſich uͤberbitten. Nab. Jch habe dem Herrn die Freyheit uͤ- berlaſſen/ etwas von mir zu erbitten. Nun iſt die Reihe an mir/ daß ich et- was von ihnen erhalte/ wofern ich ja zu wenig bin/ daß ich meinen Kindern be- fehlen darff. (Jezar fuͤhret die Soͤhne an das euſerſte Theatrum.) Pal. Auff Befehl des Herrn Vaters ſollen ſie da ihren Platz nehmen. Nab. Jch werde nicht allein ſitzen. Die Herren Elteſten nehmen ihre Stellen ein. Pal. F 7
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#PAL"> <p><pb facs="#f0297" n="133"/> mehrung der Andacht muß die Stelle<lb/> beſetzet ſeyn.</p> </sp><lb/> <sp who="#NAB"> <speaker>Nab.</speaker> <p>Alſo will ich dem Volcke gehorſa-<lb/> men: Doch mit der <hi rendition="#aq">Proteſtation,</hi> daß<lb/> ſolches an meiner bußfertigen Demuth<lb/> keinen Abbruch thun ſoll.</p> <stage>(Er nim̃t<lb/> den oberſten Ort ein.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#PAL"> <speaker>Pal.</speaker> <p>Die Herren Soͤhne werden folgen.</p> </sp><lb/> <sp who="#NAB"> <speaker>Nab.</speaker> <p>Behuͤte Gott! wo man Ernſt-Sa-<lb/> chen vor hat/ da ſchickt es ſich nicht/ daß<lb/> man mit Kindern ſpielet. Entweder<lb/> ich will die Stelle wieder verlaſſen/ oder<lb/> ſie muͤſſen unter dem Volcke ſtehen.</p> </sp><lb/> <sp who="#PAL"> <speaker>Pal.</speaker> <p>Mein Herr laſſe ſich uͤberbitten.</p> </sp><lb/> <sp who="#NAB"> <speaker>Nab.</speaker> <p>Jch habe dem Herrn die Freyheit uͤ-<lb/> berlaſſen/ etwas von mir zu erbitten.<lb/> Nun iſt die Reihe an mir/ daß ich et-<lb/> was von ihnen erhalte/ wofern ich ja zu<lb/> wenig bin/ daß ich meinen Kindern be-<lb/> fehlen darff.</p> <stage>(<hi rendition="#aq">Jezar</hi> fuͤhret die Soͤhne<lb/> an das euſerſte <hi rendition="#aq">Theatrum.</hi>)</stage> </sp><lb/> <sp who="#PAL"> <speaker>Pal.</speaker> <p>Auff Befehl des Herrn Vaters ſollen<lb/> ſie da ihren Platz nehmen.</p> </sp><lb/> <sp who="#NAB"> <speaker>Nab.</speaker> <p>Jch werde nicht allein ſitzen. Die<lb/> Herren Elteſten nehmen ihre Stellen<lb/> ein.</p><lb/> <fw place="bottom" type="sig">F 7</fw> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Pal.</hi> </fw> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [133/0297]
mehrung der Andacht muß die Stelle
beſetzet ſeyn.
Nab. Alſo will ich dem Volcke gehorſa-
men: Doch mit der Proteſtation, daß
ſolches an meiner bußfertigen Demuth
keinen Abbruch thun ſoll. (Er nim̃t
den oberſten Ort ein.)
Pal. Die Herren Soͤhne werden folgen.
Nab. Behuͤte Gott! wo man Ernſt-Sa-
chen vor hat/ da ſchickt es ſich nicht/ daß
man mit Kindern ſpielet. Entweder
ich will die Stelle wieder verlaſſen/ oder
ſie muͤſſen unter dem Volcke ſtehen.
Pal. Mein Herr laſſe ſich uͤberbitten.
Nab. Jch habe dem Herrn die Freyheit uͤ-
berlaſſen/ etwas von mir zu erbitten.
Nun iſt die Reihe an mir/ daß ich et-
was von ihnen erhalte/ wofern ich ja zu
wenig bin/ daß ich meinen Kindern be-
fehlen darff. (Jezar fuͤhret die Soͤhne
an das euſerſte Theatrum.)
Pal. Auff Befehl des Herrn Vaters ſollen
ſie da ihren Platz nehmen.
Nab. Jch werde nicht allein ſitzen. Die
Herren Elteſten nehmen ihre Stellen
ein.
Pal.
F 7
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |