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Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.

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nen Schwager tod geschlagen; Je nu/
nu/ was der vornehme Mann thut/
das will ich nicht tadeln.
Jet. Ach der König ist tod geschlagen/ und
lieget voller Blut im Weinberge.
Bil. Je bedenckt doch/ was ihr redet; wer
will den König tod schlagen?
Bid. (kömmt) Freylich hat iemand den
König tod geschlagen.
Bil. Hertzer Nachbar/ wo der Mann die
Könige darff tod schlagen/ so mag er
wol einen elenden Bauer gar schinden
lassen.
Bid. Das hat der Herr gesagt/ daß Ahabs
Hauß lauter blutige Köpffe mit in die
Grube nehmen soll. Das ist der Wein-
berg/ darüber der unschuldige Naboth
nebenst seinen Kindern Blut vergossen
hat. Nun soll er sich eben an dieser
Stelle in seinem Blute herum weltzen/
und trotz sey euch gebothen/ daß ihr den
verfluchten Cörper von der Stelle weg
schaffet.
Bil. Jch will ihn nicht weg schaffen/ wo
mich nur die Krieges-Gurgel nicht dar-
zu leget.

Bid.
nen Schwager tod geſchlagen; Je nu/
nu/ was der vornehme Mann thut/
das will ich nicht tadeln.
Jet. Ach der Koͤnig iſt tod geſchlagen/ und
lieget voller Blut im Weinberge.
Bil. Je bedenckt doch/ was ihr redet; wer
will den Koͤnig tod ſchlagen?
Bid. (koͤmmt) Freylich hat iemand den
Koͤnig tod geſchlagen.
Bil. Hertzer Nachbar/ wo der Mann die
Koͤnige darff tod ſchlagen/ ſo mag er
wol einen elenden Bauer gar ſchinden
laſſen.
Bid. Das hat der Herr geſagt/ daß Ahabs
Hauß lauter blutige Koͤpffe mit in die
Grube nehmen ſoll. Das iſt der Wein-
berg/ daruͤber der unſchuldige Naboth
nebenſt ſeinen Kindern Blut vergoſſen
hat. Nun ſoll er ſich eben an dieſer
Stelle in ſeinem Blute herum weltzen/
und trotz ſey euch gebothen/ daß ihr den
verfluchten Coͤrper von der Stelle weg
ſchaffet.
Bil. Jch will ihn nicht weg ſchaffen/ wo
mich nur die Krieges-Gurgel nicht dar-
zu leget.

Bid.
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[256/0420] nen Schwager tod geſchlagen; Je nu/ nu/ was der vornehme Mann thut/ das will ich nicht tadeln. Jet. Ach der Koͤnig iſt tod geſchlagen/ und lieget voller Blut im Weinberge. Bil. Je bedenckt doch/ was ihr redet; wer will den Koͤnig tod ſchlagen? Bid. (koͤmmt) Freylich hat iemand den Koͤnig tod geſchlagen. Bil. Hertzer Nachbar/ wo der Mann die Koͤnige darff tod ſchlagen/ ſo mag er wol einen elenden Bauer gar ſchinden laſſen. Bid. Das hat der Herr geſagt/ daß Ahabs Hauß lauter blutige Koͤpffe mit in die Grube nehmen ſoll. Das iſt der Wein- berg/ daruͤber der unſchuldige Naboth nebenſt ſeinen Kindern Blut vergoſſen hat. Nun ſoll er ſich eben an dieſer Stelle in ſeinem Blute herum weltzen/ und trotz ſey euch gebothen/ daß ihr den verfluchten Coͤrper von der Stelle weg ſchaffet. Bil. Jch will ihn nicht weg ſchaffen/ wo mich nur die Krieges-Gurgel nicht dar- zu leget. Bid.

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. 256. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/420>, abgerufen am 24.11.2024.