Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.

Bild:
<< vorherige Seite
Erster Handlung
Fünffter Auffzug.
Biron der Marschall.
Laffin dessen Vertrauter.
Renaze dessen Secretarius.
Laff. Es gehet an.
Ren. Jch glaub es wol aber ich verstehe die
Wirckung nicht.
Laff. Es darff auch nicht seyn: Es heist
ohne dem/ wer die Kunst kan/ der ver-
rathe den Meister nicht.
Ren. So will ich von der Kunst nicht wis-
sen: Genug daß ich hoffen kan/ es wer-
de meines Glückes auch darbey gedacht
werden.
Laff. Jch habe die Kunst/ wer von mir ei-
nen Kuß bekommt/ der muß mir affe-
ctioni
rt seyn/ und also will ich dieses an
dem unvergleichlichen Cavallier Herrn
Biron zur guten Probe sehen lassen.
Ren. Jch habe nichts darwider einzuwen-
den: Nur dieses will ich bitten/ wenn
er sich zum Meister über seine Gedan-
cken machen wird/ so wolle er mich
darbey lassen recommendirt seyn.

Laff.
O 3
Erſter Handlung
Fuͤnffter Auffzug.
Biron der Marſchall.
Laffin deſſen Vertrauter.
Renazé deſſen Secretarius.
Laff. Es gehet an.
Ren. Jch glaub es wol aber ich verſtehe die
Wirckung nicht.
Laff. Es darff auch nicht ſeyn: Es heiſt
ohne dem/ wer die Kunſt kan/ der ver-
rathe den Meiſter nicht.
Ren. So will ich von der Kunſt nicht wiſ-
ſen: Genug daß ich hoffen kan/ es wer-
de meines Gluͤckes auch darbey gedacht
werden.
Laff. Jch habe die Kunſt/ wer von mir ei-
nen Kuß bekommt/ der muß mir affe-
ctioni
rt ſeyn/ und alſo will ich dieſes an
dem unvergleichlichen Cavallier Herrn
Biron zur guten Probe ſehen laſſen.
Ren. Jch habe nichts darwider einzuwen-
den: Nur dieſes will ich bitten/ wenn
er ſich zum Meiſter uͤber ſeine Gedan-
cken machen wird/ ſo wolle er mich
darbey laſſen recommendirt ſeyn.

Laff.
O 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0479" n="313"/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Er&#x017F;ter Handlung<lb/>
Fu&#x0364;nffter Auffzug.</hi> </head><lb/>
          <stage> <hi rendition="#aq">Biron</hi> <hi rendition="#fr">der Mar&#x017F;chall.</hi><lb/> <hi rendition="#aq">Laffin</hi> <hi rendition="#fr">de&#x017F;&#x017F;en Vertrauter.</hi><lb/> <hi rendition="#aq">Renazé</hi> <hi rendition="#fr">de&#x017F;&#x017F;en</hi> <hi rendition="#aq">Secretarius.</hi><lb/>
          </stage>
          <sp who="#LAF">
            <speaker>Laff.</speaker>
            <p>Es gehet an.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#REN">
            <speaker>Ren.</speaker>
            <p>Jch glaub es wol aber ich ver&#x017F;tehe die<lb/>
Wirckung nicht.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#LAF">
            <speaker>Laff.</speaker>
            <p>Es darff auch nicht &#x017F;eyn: Es hei&#x017F;t<lb/>
ohne dem/ wer die Kun&#x017F;t kan/ der ver-<lb/>
rathe den Mei&#x017F;ter nicht.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#REN">
            <speaker>Ren.</speaker>
            <p>So will ich von der Kun&#x017F;t nicht wi&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en: Genug daß ich hoffen kan/ es wer-<lb/>
de meines Glu&#x0364;ckes auch darbey gedacht<lb/>
werden.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#LAF">
            <speaker>Laff.</speaker>
            <p>Jch habe die Kun&#x017F;t/ wer von mir ei-<lb/>
nen Kuß bekommt/ der muß mir <hi rendition="#aq">affe-<lb/>
ctioni</hi>rt &#x017F;eyn/ und al&#x017F;o will ich die&#x017F;es an<lb/>
dem unvergleichlichen <hi rendition="#aq">Cavallier</hi> Herrn<lb/><hi rendition="#aq">Biron</hi> zur guten Probe &#x017F;ehen la&#x017F;&#x017F;en.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#REN">
            <speaker>Ren.</speaker>
            <p>Jch habe nichts darwider einzuwen-<lb/>
den: Nur die&#x017F;es will ich bitten/ wenn<lb/>
er &#x017F;ich zum Mei&#x017F;ter u&#x0364;ber &#x017F;eine Gedan-<lb/>
cken machen wird/ &#x017F;o wolle er mich<lb/>
darbey la&#x017F;&#x017F;en <hi rendition="#aq">recommendi</hi>rt &#x017F;eyn.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">O 3</fw>
            <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Laff.</hi> </fw>
          </sp><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[313/0479] Erſter Handlung Fuͤnffter Auffzug. Biron der Marſchall. Laffin deſſen Vertrauter. Renazé deſſen Secretarius. Laff. Es gehet an. Ren. Jch glaub es wol aber ich verſtehe die Wirckung nicht. Laff. Es darff auch nicht ſeyn: Es heiſt ohne dem/ wer die Kunſt kan/ der ver- rathe den Meiſter nicht. Ren. So will ich von der Kunſt nicht wiſ- ſen: Genug daß ich hoffen kan/ es wer- de meines Gluͤckes auch darbey gedacht werden. Laff. Jch habe die Kunſt/ wer von mir ei- nen Kuß bekommt/ der muß mir affe- ctionirt ſeyn/ und alſo will ich dieſes an dem unvergleichlichen Cavallier Herrn Biron zur guten Probe ſehen laſſen. Ren. Jch habe nichts darwider einzuwen- den: Nur dieſes will ich bitten/ wenn er ſich zum Meiſter uͤber ſeine Gedan- cken machen wird/ ſo wolle er mich darbey laſſen recommendirt ſeyn. Laff. O 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/479
Zitationshilfe: Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. 313. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/479>, abgerufen am 22.11.2024.