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Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.

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über den langsamen und bedacht-
samen accent verwundern wollen.

LII.

Darnach lasse man die Leu-
te bißweilen aus einem Buche le-
sen/ da der Buchdrucker einen Un-
terscheid mit Fractur und Schwa-
bacher/ oder auch sonst mit kleiner
und grober Schrifft gemacht hat.
Denn weil der Leser etwas unter-
schiedenes anmercken soll/ so muß
die Sprache wol auch dergestalt ge-
führet werden/ daß der Unterscheid
gleicher Gestalt dem Zuhörer in die
Ohren fällt. Es mag nun seyn/
daß man die grobe Schrifft lang-
sam/ stärcker/ auch wol etwas tief-
fer und gravitätischer will expri-
mi
ren lassen.

LIII.

Weiter muß man den Leu-
ten so viel einbilden/ daß sie allemal
in der Rede das Wort oder auch
die Zeile kennen lernen/ darinne der
vornehmste Nachdruck bestehen

soll.

uͤber den langſamen und bedacht-
ſamen accent verwundern wollen.

LII.

Darnach laſſe man die Leu-
te bißweilen aus einem Buche le-
ſen/ da der Buchdrucker einen Un-
terſcheid mit Fractur und Schwa-
bacher/ oder auch ſonſt mit kleiner
und grober Schrifft gemacht hat.
Denn weil der Leſer etwas unter-
ſchiedenes anmercken ſoll/ ſo muß
die Sprache wol auch dergeſtalt ge-
fuͤhret werden/ daß der Unterſcheid
gleicher Geſtalt dem Zuhoͤrer in die
Ohren faͤllt. Es mag nun ſeyn/
daß man die grobe Schrifft lang-
ſam/ ſtaͤrcker/ auch wol etwas tief-
fer und gravitaͤtiſcher will expri-
mi
ren laſſen.

LIII.

Weiter muß man den Leu-
ten ſo viel einbilden/ daß ſie allemal
in der Rede das Wort oder auch
die Zeile kennen lernen/ darinne der
vornehmſte Nachdruck beſtehen

ſoll.
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[0054] uͤber den langſamen und bedacht- ſamen accent verwundern wollen. LII. Darnach laſſe man die Leu- te bißweilen aus einem Buche le- ſen/ da der Buchdrucker einen Un- terſcheid mit Fractur und Schwa- bacher/ oder auch ſonſt mit kleiner und grober Schrifft gemacht hat. Denn weil der Leſer etwas unter- ſchiedenes anmercken ſoll/ ſo muß die Sprache wol auch dergeſtalt ge- fuͤhret werden/ daß der Unterſcheid gleicher Geſtalt dem Zuhoͤrer in die Ohren faͤllt. Es mag nun ſeyn/ daß man die grobe Schrifft lang- ſam/ ſtaͤrcker/ auch wol etwas tief- fer und gravitaͤtiſcher will expri- miren laſſen. LIII. Weiter muß man den Leu- ten ſo viel einbilden/ daß ſie allemal in der Rede das Wort oder auch die Zeile kennen lernen/ darinne der vornehmſte Nachdruck beſtehen ſoll.

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/54>, abgerufen am 09.11.2024.