Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.
ten werden: Sie lassen mir nur so viel Zeit/ biß ich die sonderbare Freude recht vernehmen kan. Charl. So lange wollen wir verziehen/ darnach wollen wir der Welt ein arti- ges Geheimniß entdecken. Sal. Was vor ein Geheimniß? Charl. Daß die Engel auch tantzen kön- nen. Louys. Jch dachte/ daß sie auch küssen kön- nen. Sal. An beyden soll kein Mangel seyn: Sonderlich hat der Mund mit dieser holdseligen Post die auffwartsame Ca- resse zu vorher verdienet. (Er küsset sie.) Forc. (kömmt) Mein Herr Vetter/ ist es nun Zeit zu schertzen/ da wir uns vor den Augen des Hofes und des Volcks ver- bergen sollen. Sal. Da wir uns wegen eines unverhoff- ten Glückes erfreuen sollen. Forc. Ach das Glücke wird zu langsam ge- hofft/ wo der Stab schon zerbrochen ist. Sal. Das Parlament kan viel verderben/ und
ten werden: Sie laſſen mir nur ſo viel Zeit/ biß ich die ſonderbare Freude recht vernehmen kan. Charl. So lange wollen wir verziehen/ darnach wollen wir der Welt ein arti- ges Geheimniß entdecken. Sal. Was vor ein Geheimniß? Charl. Daß die Engel auch tantzen koͤn- nen. Louyſ. Jch dachte/ daß ſie auch kuͤſſen koͤn- nen. Sal. An beyden ſoll kein Mangel ſeyn: Sonderlich hat der Mund mit dieſer holdſeligen Poſt die auffwartſame Ca- reſſe zu vorher verdienet. (Er kuͤſſet ſie.) Forc. (koͤmmt) Mein Herr Vetter/ iſt es nun Zeit zu ſchertzen/ da wir uns vor den Augen des Hofes und des Volcks ver- bergen ſollen. Sal. Da wir uns wegen eines unverhoff- ten Gluͤckes erfreuen ſollen. Forc. Ach das Gluͤcke wird zu langſam ge- hofft/ wo der Stab ſchon zerbrochen iſt. Sal. Das Parlament kan viel verderben/ und
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vernehmen kan.
Charl. So lange wollen wir verziehen/
darnach wollen wir der Welt ein arti-
ges Geheimniß entdecken.
Sal. Was vor ein Geheimniß?
Charl. Daß die Engel auch tantzen koͤn-
nen.
Louyſ. Jch dachte/ daß ſie auch kuͤſſen koͤn-
nen.
Sal. An beyden ſoll kein Mangel ſeyn:
Sonderlich hat der Mund mit dieſer
holdſeligen Poſt die auffwartſame Ca-
reſſe zu vorher verdienet. (Er kuͤſſet
ſie.)
Forc. (koͤmmt) Mein Herr Vetter/ iſt es
nun Zeit zu ſchertzen/ da wir uns vor den
Augen des Hofes und des Volcks ver-
bergen ſollen.
Sal. Da wir uns wegen eines unverhoff-
ten Gluͤckes erfreuen ſollen.
Forc. Ach das Gluͤcke wird zu langſam ge-
hofft/ wo der Stab ſchon zerbrochen
iſt.
Sal. Das Parlament kan viel verderben/
und
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Zitationshilfe: | Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. 552. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/718>, abgerufen am 23.06.2024. |