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Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.

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fer zu thun ist/ wenn sie den Titul einer
Liebsten und einer Braut davon tragen
will?
Bl. Jch bin die Zeit meines Lebens keine
Braut gewesen/ also ist mirs keine
Schande/ wenn ich in dieser Sache
noch ein Kind bin.
Rob. Jch wil aber Gelegenheit darzu ge-
ben/ daß sie durch Vermittelung ihrer
Frau Mutter dieser Sache nicht mehr
ein Kind heissen sol. Jch bin gleich-
wol bey ansehnlichen Mitteln/ die vor-
nehmsten im Lande sind meine gute
Freunde/ meinen Qvalitäten darff ich
eine gute Beförderung zutrauen. Jn
Summa/ wenn sich eine Jungfer wol-
te einen galanten Bräutigam abmah-
len lassen/ so dürffte sie nur mein Eben-
bild fodern/ ich weiß sie würde an ihrer
Hoffnung schlechten oder doch gar kei-
nen Mangel antreffen.
Bl. Wenn die Sache so beschaffen ist/ ach
so bin ich viel zu schlecht/ daß ich seine
Liebste heissen sol/ und ich weiß/ wenn er
eine Jungfer nach seinen Gedancken
abmahlen liesse/ es würde nicht ein
Punct
fer zu thun iſt/ wenn ſie den Titul einer
Liebſten und einer Braut davon tragen
will?
Bl. Jch bin die Zeit meines Lebens keine
Braut geweſen/ alſo iſt mirs keine
Schande/ wenn ich in dieſer Sache
noch ein Kind bin.
Rob. Jch wil aber Gelegenheit darzu ge-
ben/ daß ſie durch Vermittelung ihrer
Frau Mutter dieſer Sache nicht mehr
ein Kind heiſſen ſol. Jch bin gleich-
wol bey anſehnlichen Mitteln/ die vor-
nehmſten im Lande ſind meine gute
Freunde/ meinen Qvalitaͤten darff ich
eine gute Befoͤrderung zutrauen. Jn
Summa/ wenn ſich eine Jungfer wol-
te einen galanten Braͤutigam abmah-
len laſſen/ ſo duͤrffte ſie nur mein Eben-
bild fodern/ ich weiß ſie wuͤrde an ihrer
Hoffnung ſchlechten oder doch gar kei-
nen Mangel antreffen.
Bl. Wenn die Sache ſo beſchaffen iſt/ ach
ſo bin ich viel zu ſchlecht/ daß ich ſeine
Liebſte heiſſen ſol/ und ich weiß/ wenn er
eine Jungfer nach ſeinen Gedancken
abmahlen lieſſe/ es wuͤrde nicht ein
Punct
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[777/0945] fer zu thun iſt/ wenn ſie den Titul einer Liebſten und einer Braut davon tragen will? Bl. Jch bin die Zeit meines Lebens keine Braut geweſen/ alſo iſt mirs keine Schande/ wenn ich in dieſer Sache noch ein Kind bin. Rob. Jch wil aber Gelegenheit darzu ge- ben/ daß ſie durch Vermittelung ihrer Frau Mutter dieſer Sache nicht mehr ein Kind heiſſen ſol. Jch bin gleich- wol bey anſehnlichen Mitteln/ die vor- nehmſten im Lande ſind meine gute Freunde/ meinen Qvalitaͤten darff ich eine gute Befoͤrderung zutrauen. Jn Summa/ wenn ſich eine Jungfer wol- te einen galanten Braͤutigam abmah- len laſſen/ ſo duͤrffte ſie nur mein Eben- bild fodern/ ich weiß ſie wuͤrde an ihrer Hoffnung ſchlechten oder doch gar kei- nen Mangel antreffen. Bl. Wenn die Sache ſo beſchaffen iſt/ ach ſo bin ich viel zu ſchlecht/ daß ich ſeine Liebſte heiſſen ſol/ und ich weiß/ wenn er eine Jungfer nach ſeinen Gedancken abmahlen lieſſe/ es wuͤrde nicht ein Punct

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. 777. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/945>, abgerufen am 24.11.2024.