Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.

Bild:
<< vorherige Seite
Heyrath.
Anderer Handlung
Vierzehnder Aufftrit.
Kemuel, Meres.'
Kem. Er entdecke mir doch das Geheimniß.
Mer. Ist es nicht genung/ wenn ich glückselige
Zeitung bringe?

Kem. Aber ich werde auffgehalten.
Mer. Die Sache ist richtig.
Kem. Und ich werde ungeduldig.
Me. Meine Schwester Rahel ist noch unver-
sagt.

Kem. Aber in zweyen Tagen werden die Sa-
chen anders lauten.

Mer. Ja wol wird in zwey Tagen die Sache
noch deutlicher heraus kommen.

Kem. Ich lasse mich alles bereden.
Mer. Jacobs Hochzeit gehet fort.
Kem. So bin ich verdorben.
Mer. Und Kemuels Hoffnung geht auch fort.
Kem. So müsten zwey Personen mit einer Lieb-
ste zu frieden seyn.

Mer. Ach nein. Jacob sol mit Raheln vermäh-
let werden/ und Kemuel sol nichts verlieren.

Kem. Ja wol/ wo Jacob alles finden sol/ so
darff Kemuel nichts suchen; Und wo er nichts ge-
funden hat/ da kan er nichts verlieren.
Mer.
F 2
Heyrath.
Anderer Handlung
Vierzehnder Aufftrit.
Kemuel, Meres.’
Kem. Er entdecke mir doch das Geheimniß.
Mer. Iſt es nicht genung/ wenn ich gluͤckſelige
Zeitung bringe?

Kem. Aber ich werde auffgehalten.
Mer. Die Sache iſt richtig.
Kem. Und ich werde ungeduldig.
Me. Meine Schweſter Rahel iſt noch unver-
ſagt.

Kem. Aber in zweyen Tagen werden die Sa-
chen anders lauten.

Mer. Ja wol wird in zwey Tagen die Sache
noch deutlicher heraus kommen.

Kem. Ich laſſe mich alles bereden.
Mer. Jacobs Hochzeit gehet fort.
Kem. So bin ich verdorben.
Mer. Und Kemuels Hoffnung geht auch fort.
Kem. So muͤſten zwey Perſonen mit einer Lieb-
ſte zu frieden ſeyn.

Mer. Ach nein. Jacob ſol mit Raheln vermaͤh-
let werden/ und Kemuel ſol nichts verlieren.

Kem. Ja wol/ wo Jacob alles finden ſol/ ſo
darff Kemuel nichts ſuchen; Und wo er nichts ge-
funden hat/ da kan er nichts verlieren.
Mer.
F 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0104" n="83"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Heyrath.</hi> </fw><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#in">A</hi>nderer <hi rendition="#in">H</hi>andlung</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Vierzehnder Aufftrit.</hi> </head><lb/>
            <stage> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Kemuel, Meres.&#x2019;</hi> </hi> </stage><lb/>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Kem.</hi> </speaker>
              <p>Er entdecke mir doch das Geheimniß.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Mer.</hi> </speaker>
              <p>I&#x017F;t es nicht genung/ wenn ich glu&#x0364;ck&#x017F;elige<lb/>
Zeitung bringe?</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Kem.</hi> </speaker>
              <p>Aber ich werde auffgehalten.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Mer.</hi> </speaker>
              <p>Die Sache i&#x017F;t richtig.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Kem.</hi> </speaker>
              <p>Und ich werde ungeduldig.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Me.</hi> </speaker>
              <p>Meine Schwe&#x017F;ter Rahel i&#x017F;t noch unver-<lb/>
&#x017F;agt.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Kem.</hi> </speaker>
              <p>Aber in zweyen Tagen werden die Sa-<lb/>
chen anders lauten.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Mer.</hi> </speaker>
              <p>Ja wol wird in zwey Tagen die Sache<lb/>
noch deutlicher heraus kommen.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Kem.</hi> </speaker>
              <p>Ich la&#x017F;&#x017F;e mich alles bereden.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Mer.</hi> </speaker>
              <p>Jacobs Hochzeit gehet fort.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Kem.</hi> </speaker>
              <p>So bin ich verdorben.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Mer.</hi> </speaker>
              <p>Und <hi rendition="#aq">Kemu</hi>els Hoffnung geht auch fort.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Kem.</hi> </speaker>
              <p>So mu&#x0364;&#x017F;ten zwey Per&#x017F;onen mit einer Lieb-<lb/>
&#x017F;te zu frieden &#x017F;eyn.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Mer.</hi> </speaker>
              <p>Ach nein. Jacob &#x017F;ol mit Raheln verma&#x0364;h-<lb/>
let werden/ und <hi rendition="#aq">Kemu</hi>el &#x017F;ol nichts verlieren.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Kem.</hi> </speaker>
              <p>Ja wol/ wo Jacob alles finden &#x017F;ol/ &#x017F;o<lb/>
darff <hi rendition="#aq">Kemu</hi>el nichts &#x017F;uchen; Und wo er nichts ge-<lb/>
funden hat/ da kan er nichts verlieren.</p>
            </sp><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">F 2</fw>
            <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Mer.</hi> </fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[83/0104] Heyrath. Anderer Handlung Vierzehnder Aufftrit. Kemuel, Meres.’ Kem. Er entdecke mir doch das Geheimniß. Mer. Iſt es nicht genung/ wenn ich gluͤckſelige Zeitung bringe? Kem. Aber ich werde auffgehalten. Mer. Die Sache iſt richtig. Kem. Und ich werde ungeduldig. Me. Meine Schweſter Rahel iſt noch unver- ſagt. Kem. Aber in zweyen Tagen werden die Sa- chen anders lauten. Mer. Ja wol wird in zwey Tagen die Sache noch deutlicher heraus kommen. Kem. Ich laſſe mich alles bereden. Mer. Jacobs Hochzeit gehet fort. Kem. So bin ich verdorben. Mer. Und Kemuels Hoffnung geht auch fort. Kem. So muͤſten zwey Perſonen mit einer Lieb- ſte zu frieden ſeyn. Mer. Ach nein. Jacob ſol mit Raheln vermaͤh- let werden/ und Kemuel ſol nichts verlieren. Kem. Ja wol/ wo Jacob alles finden ſol/ ſo darff Kemuel nichts ſuchen; Und wo er nichts ge- funden hat/ da kan er nichts verlieren. Mer. F 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/104
Zitationshilfe: Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/104>, abgerufen am 21.11.2024.