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Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.

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Heyrath.
Lot. Mein Herr/ wir sind zwar schwache Schä-
fer/ und haben kein Gewehr an die Seite gegür-
tet: allein so resolut als wir den Bären und Lö-
wen begegnen können/ so getrost wollen wir mit un-
sern Schäfer-Stecken gegen seine ungerechte Klin-
ge treten. Ich sage noch einmahl/ ich bitte dem
jenigen Trotz/ welcher den Frieden in Haran bre-
chen wil.

Bar. Ach sol mir von einem Schäfer-Knechte
Trotz geboten werden/ und er sol seinen verfluch-
ten Kopff noch einen Augenblick zwischen den Ach-
seln behalten?

Ahim. Mein Herr/ worzu dienet der Trotz/ da
man den gelinden Weg noch nicht versuchet hat?

Bar. Die Erinnerung ist zu langsam: der
Schimpff muß numehr gerochen seyn.

Ahim. Aber damit wird unser Printz nicht wie-
der gefunden.

Bar. So weiß die Welt/ daß wir über unsern
Printzen eyfern.

Ahim. Ich bitte er lasse sich bewegen/ wer ei-
nen Helden zu Zorne beweget/ der muß gewapnet
seyn.

Bar. Ein andermahl wil ich dieses anhören.
(Entblösst den Degen.)

Ihr Hunde/ wolt ihr meinen Printzen noch ver-
bergen?

Lot. Er bleibe uns vom Leibe/ oder unsere
Schä-
Heyrath.
Lot. Mein Herr/ wir ſind zwar ſchwache Schaͤ-
fer/ und haben kein Gewehr an die Seite geguͤr-
tet: allein ſo reſolut als wir den Baͤren und Loͤ-
wen begegnen koͤnnen/ ſo getroſt wollen wir mit un-
ſern Schaͤfer-Stecken gegen ſeine ungerechte Klin-
ge treten. Ich ſage noch einmahl/ ich bitte dem
jenigen Trotz/ welcher den Frieden in Haran bre-
chen wil.

Bar. Ach ſol mir von einem Schaͤfer-Knechte
Trotz geboten werden/ und er ſol ſeinen verfluch-
ten Kopff noch einen Augenblick zwiſchen den Ach-
ſeln behalten?

Ahim. Mein Herr/ worzu dienet der Trotz/ da
man den gelinden Weg noch nicht verſuchet hat?

Bar. Die Erinnerung iſt zu langſam: der
Schimpff muß numehr gerochen ſeyn.

Ahim. Aber damit wird unſer Printz nicht wie-
der gefunden.

Bar. So weiß die Welt/ daß wir uͤber unſern
Printzen eyfern.

Ahim. Ich bitte er laſſe ſich bewegen/ wer ei-
nen Helden zu Zorne beweget/ der muß gewapnet
ſeyn.

Bar. Ein andermahl wil ich dieſes anhoͤren.
(Entbloͤſſt den Degen.)

Ihr Hunde/ wolt ihr meinen Printzen noch ver-
bergen?

Lot. Er bleibe uns vom Leibe/ oder unſere
Schaͤ-
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[109/0130] Heyrath. Lot. Mein Herr/ wir ſind zwar ſchwache Schaͤ- fer/ und haben kein Gewehr an die Seite geguͤr- tet: allein ſo reſolut als wir den Baͤren und Loͤ- wen begegnen koͤnnen/ ſo getroſt wollen wir mit un- ſern Schaͤfer-Stecken gegen ſeine ungerechte Klin- ge treten. Ich ſage noch einmahl/ ich bitte dem jenigen Trotz/ welcher den Frieden in Haran bre- chen wil. Bar. Ach ſol mir von einem Schaͤfer-Knechte Trotz geboten werden/ und er ſol ſeinen verfluch- ten Kopff noch einen Augenblick zwiſchen den Ach- ſeln behalten? Ahim. Mein Herr/ worzu dienet der Trotz/ da man den gelinden Weg noch nicht verſuchet hat? Bar. Die Erinnerung iſt zu langſam: der Schimpff muß numehr gerochen ſeyn. Ahim. Aber damit wird unſer Printz nicht wie- der gefunden. Bar. So weiß die Welt/ daß wir uͤber unſern Printzen eyfern. Ahim. Ich bitte er laſſe ſich bewegen/ wer ei- nen Helden zu Zorne beweget/ der muß gewapnet ſeyn. Bar. Ein andermahl wil ich dieſes anhoͤren. (Entbloͤſſt den Degen.) Ihr Hunde/ wolt ihr meinen Printzen noch ver- bergen? Lot. Er bleibe uns vom Leibe/ oder unſere Schaͤ-

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/130>, abgerufen am 21.11.2024.