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Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.

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Jed.
Und aus derselben Stamm ward CHristus noch ge-
bohren.

Ach.
Hat Rahel in der Welt im Lieben mehr gethan/
Jed.
So sitzet Lea doch im Himmel oben an.
Ach.
Ein rechtes Wunderwerck! Was fromme Schäfer
leiden.

Jed.
So muß ein blödes Schaf in bittern Kraute weiden.
Ach.
Ein neues Wunderwerck/ wenn Tugend überwind't/
Jed.
Und wenn das frohe Schaf die süsse Weide find't.
Lam.
Die Sache lobet sich. Ihr hochgeschätzten Gäste/
Bleibt günstig wie jhr seyd/ sonst fehlet noch das
Beste:

Wir stellen unsern Fleiß mit manchem Fehler ein/
Weil wir im Spielen nicht Comödianten seyn.
Die Ubung geht zur Lust/ man sieht und thut es
selten/

Und also wollen wir deswegen nichts entgelten.
Wo niemand unter uns einmahl im Ampte fehlt/
So wird ein Fehltrit hier vergebens nach gezehlt.
Ach.
Ach ja/ wer niemahls fehlt/ der sey vor sich ein
Jed.
Meister/
Jed.
Und aus derſelben Stam̃ ward CHriſtus noch ge-
bohren.

Ach.
Hat Rahel in der Welt im Lieben mehr gethan/
Jed.
So ſitzet Lea doch im Himmel oben an.
Ach.
Ein rechtes Wunderwerck! Was from̃e Schaͤfer
leiden.

Jed.
So muß ein bloͤdes Schaf in bittern Kꝛaute weiden.
Ach.
Ein neues Wunderwerck/ weñ Tugend uͤberwind’t/
Jed.
Und wenn das frohe Schaf die ſuͤſſe Weide find’t.
Lam.
Die Sache lobet ſich. Ihr hochgeſchaͤtzten Gaͤſte/
Bleibt guͤnſtig wie jhr ſeyd/ ſonſt fehlet noch das
Beſte:

Wir ſtellen unſern Fleiß mit manchem Fehler ein/
Weil wir im Spielen nicht Comoͤdianten ſeyn.
Die Ubung geht zur Luſt/ man ſieht und thut es
ſelten/

Und alſo wollen wir deswegen nichts entgelten.
Wo niemand unter uns einmahl im Ampte fehlt/
So wird ein Fehltrit hier vergebens nach gezehlt.
Ach.
Ach ja/ wer niemahls fehlt/ der ſey vor ſich ein
Jed.
Meiſter/
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[[4]/0025] Jed. Und aus derſelben Stam̃ ward CHriſtus noch ge- bohren. Ach. Hat Rahel in der Welt im Lieben mehr gethan/ Jed. So ſitzet Lea doch im Himmel oben an. Ach. Ein rechtes Wunderwerck! Was from̃e Schaͤfer leiden. Jed. So muß ein bloͤdes Schaf in bittern Kꝛaute weiden. Ach. Ein neues Wunderwerck/ weñ Tugend uͤberwind’t/ Jed. Und wenn das frohe Schaf die ſuͤſſe Weide find’t. Lam. Die Sache lobet ſich. Ihr hochgeſchaͤtzten Gaͤſte/ Bleibt guͤnſtig wie jhr ſeyd/ ſonſt fehlet noch das Beſte: Wir ſtellen unſern Fleiß mit manchem Fehler ein/ Weil wir im Spielen nicht Comoͤdianten ſeyn. Die Ubung geht zur Luſt/ man ſieht und thut es ſelten/ Und alſo wollen wir deswegen nichts entgelten. Wo niemand unter uns einmahl im Ampte fehlt/ So wird ein Fehltrit hier vergebens nach gezehlt. Ach. Ach ja/ wer niemahls fehlt/ der ſey vor ſich ein Jed. Meiſter/

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/25>, abgerufen am 03.12.2024.